Das DVV-Pokalfinale hat es mal wieder gezeigt: Zwischen einem historischen Sieg und einer ganz bitteren Niederlage liegen nur wenige Zentimeter und wenige Punkte. Leider hat sich das Schicksal am Ende sooooo knapp gegen unsere SWD Powervolleys entschieden. Glückwunsch an die BR Volleys! Aber wir können trotzdem sehr stolz sein auf diesen grandiosen Auftritt unseres Teams.
Ein unglücklicher Netzroller
Zum dritten Mal nach 2020 und 2023 standen sich unsere Jungs und die BR Volleys im DVV-Pokalfinale gegenüber. Rund 400 Dürener Fans hatten sich trotz Karneval für die SAP-Arena in Mannheim entschieden und wurden dafür mit einem Spiel belohnt, das viel umkämpfter und spannender war, als viele es wohl vorher erwartet hatten. Dabei sah es zu Beginn noch ein bisschen nach den üblichen Kräfteverhältnissen zwischen Favorit und Außenseiter aus. Berlin führte 17:11 im ersten Satz. Doch dann entdeckte Düren den vor dem Endspiel viel beschworenen hundertprozentigen Einsatz der ganzen Mannschaft. Mit leidenschaftlichem Engagement und Kampfgeist. Unsere Jungs verkürzten nicht nur den Rückstand, sie gingen mit 19:18 in Führung. 23:23 stand es, erster Matchball BRV abgewehrt. Doch dann hatten die Berliner nicht das bessere, sondern einfach glücklichere Ende für sich – mit einem Netzroller zum 23:25 aus Dürener Sicht. Da hatten wir nicht zum letzten Mal an diesem Tag das Gefühl, wie verdammt knapp das war.
Düren dominiert Berlin
Aber unsere Mannschaft war an diesem Sonntag so motiviert und mit so einer guten Einstellung im Spiel, dass sie nicht nachgab. Im Gegenteil: Jetzt ging es erst richtig los. Zu Beginn des zweiten Satzes zeigte sie den favorisierten Berlinern, die wenige Tage zuvor das Champions-League-Aus gegen Lüneburg verkraften mussten, mal ganz klar, wozu sie in der Lage ist. Über 3:0 und 9:4 gelang ihr ein ganz starker Start. Nun konnte man fast den Eindruck gewinnen, dass die Rollen getauscht wurden. Natürlich sehr zur Freude von uns Moskitos und den anderen Dürener Fans, die die Jungs mit intensivem Trommeln und Klatschen weiter vorantrieben. Übrigens mit toller Unterstützung einiger trommelnder Fans des zuvor zum Pokalsieger der Frauen gekürten Dresdner SC – vielen Dank dafür.
Die Dürener Dominanz in diesem Satz ging jedenfalls weiter. Da kann man kaum einen einzelnen Spieler hervorheben, weil alle ihren Job richtig gut gemacht haben. Eine sehr stabile Annahme, gut getroffene Aufschläge, starke Angriffe und natürlich der bekannte Dürener Block. Da funktionierte sehr viel sehr gut. Deshalb konnten es die BR Volleys auch nicht verhindern, dass unsere Jungs sich diesen Satz mit 25:22 holten.
Gekämpft, gedreht, in Führung gegangen
Den dritten Satz spielte unsere Mannschaft nicht von vorne weg in Führung liegend, aber immer auf Augenhöhe mit dem Titelverteidiger. Sie ließ sich auch von einem 12:15-Rückstand nicht aufhalten. Immer weitermachen, nicht aufgeben, fest an die Chancen glauben. Das galt ebenso für uns auf der Tribüne. Aus 21:23 ein 23:23 gemacht, Berliner Satzball abgelehnt, ersten eigenen Satzball noch vergeben. Aber dann das 27:25 geschafft. Tatsächlich haben die Jungs diesen Satz, in dem sie die meiste Zeit knapp zurücklagen, am Ende gedreht. Das war die kämpferische Einstellung an diesem Tag, diese Moral. 2:1 Sätze für Düren. Das bedeutete: Nur noch ein gewonnener Satz fehlt zum historischen Sieg, zum ersten Titel.
Alles offen, bis Hanes den Traum zerstört
Im vierten Satz taten unsere Jungs weiterhin alles, um uns zu begeistern. Sie starteten den Satz mit einem 3:0 und machten weiterhin richtig viel Druck auf die BR Volleys. Da war die klare Botschaft zu erkennen: Wir wollen den Pokal gewinnen. Bis zum 16:16 war alles offen, alles umkämpft.
Plötzlich wurde alles anders, weil Jake Hanes, der schon in der Champions League vielbeschäftigte Hauptangreifer der Berliner an den Aufschlag kam und eskalierte. Zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt hämmerte er ein Ass ins Dürener Feld – und direkt danach noch drei weitere Asse. 16:20, das war ein richtiger Schlag ins Gesicht. Bis zum Satzende erholten sich unsere Jungs leider nicht von diesem bitteren Rückschlag. 19:25.
Wir mussten also doch noch in den Tiebreak und da erlebten wir unglücklicherweise das, was man oft gegen dieses übermächtige Berliner Team erlebt. Sobald die BR Volleys einmal in Schwung kommen und ihre Angriffe durchziehen können, sind sie kaum noch zu stoppen. Unsere Mannschaft, die an diesem Tag alles gegeben hat, wurde nun weggefegt wie ein Blatt Papier im Sturm. 0:5, 3:10, 5:15. Da ging am Ende leider schnell, zu schnell.
Traurige Gesichter, aber voller Stolz
Nach diesem äußerst bitteren Ende eines großartigen Spiels gab es verständlicherweise erstmal leere Blicke aus traurigen Gesichtern. Das tat richtig weh, so extrem knapp an der Verwirklichung des großen Traums zu scheitern.
Aber zugleich war ein anderes Gefühl bei allen Dürener Beteiligten zu spüren: Stolz. Wir können stolz sein, dass unser Team die bisher beste Leistung der Saison ausgerechnet im Pokalfinale gezeigt hat. Entsprechendes Lob gab es auch von Berliner Seite. Ganz unabhängig davon, dass es nicht ganz zum Titelgewinn gereicht hat, dürfen wir die Jungs für diesen starken Auftritt feiern. Danke Jungs für dieses Spiel, dieses Erlebnis!