Archiv Saison 2009/10

Hier seht ihr die Spielberichte der Saison 2009/10.

Die dazugehörigen Ergebnisse und Statistiken findet ihr im VBL-Archiv.

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Der Wunsch, am Freitag das vierte Halbfinalspiel gegen Haching in Düren zu sehen, war bei allen Moskitos stark ausgeprägt. Einige von ihnen fuhren am Mittwoch sogar mal eben in den Süden der Stadt München, um aktiv an der Verwirklichung des Wunsches mitzuwirken.

Die Zeichen waren schwer zu deuten. Auf dem Weg nach Unterhaching begann es hundert Kilometer vor München an zu regnen. Ein schlechtes Omen – für wen? Im Restaurant Kammerloher mutierte ein Stück Fleisch auf dem Teller des DZ-Reporters Franz Sistemich zum kleinen Elend. Ein Vorbote für drohendes Unheil? Der Ballkorb, aus dem sich unsere Mannschaft beim Einspielen bediente, war mit „Damen 1“ beschriftet, obwohl Sven Anton im Gespräch mit dem Hallensprecher kein allzu großes Interesse an der weiblichen Bundesliga zeigte. Waren wir hier im falschen Film? Es war jedenfalls eine Aufführung ohne Happy-End.

Alle Bemühungen auf und neben dem Spielfeld waren am Ende vergeblich. Ein Dürener Angriff krachte in den Hachinger Block und von dort auf den Boden. Damit verwandelten die Gastgeber den Matchball und gewannen die Begegnung mit 3:1 und das Halbfinale insgesamt mit 3:0. Wir mussten uns mit der Erkenntnis anfreunden, dass es am Freitag in unserer Arena kein Volleyballspiel mehr gibt. Trommeln, klatschen und anfeuern können wir in der Bundesliga erst wieder Ende Oktober. Die aktuelle Saison ist aus und vorbei für evivo. Haching trifft im Finale mal wieder auf Friedrichshafen, the same procedure as last year. Die Titelsammlung der Dürener Volleyballer bleibt ein unbeschriebenes Blatt. Depressionen und Ärger nach dem Spiel? Nicht vorhanden, weil wir mit dem zufrieden sein können, was wir in dieser Saison erreicht haben. Ein anderes Wort dominierte die Gedanken am Mittwochabend: Schade.

Schade, dass die ansehnliche Leistung unserer Jungs nicht belohnt wurde. Schade, dass sie sich gegen die Hachinger nicht oft genug durchsetzen konnten. Menschen mit mehr als zwei Armen gibt es eigentlich nur in Fantasy-Geschichten. Aber die Spieler des Generali-Teams schienen ebenfalls über zusätzliche Arme zu verfügen. Egal, wohin unsere Spieler die Bälle schlugen, ständig war eine gegnerische Hand dazwischen und verhinderte die verdienten Punktgewinne für evivo. Die omnipräsenten Hachinger, die zuvor bereits im Pokalfinale und letzten Samstag nach zwei verlorenen Sätzen noch 3:2 gegen uns gewonnen hatten, ließen sich vom deutlichen Ergebnis im zweiten Durchgang nicht beeindrucken. Unsere Jungs leisteten Widerstand und kämpften gegen das drohende Aus. Doch die Gastgeber waren in den entscheidenden Aktionen erfolgreicher und glücklicher. Im großen Duell dieser Saison triumphierte Haching nach den ersten beiden Niederlagen viermal in Folge. Als Belohnung dafür gab es den DVV-Pokal und den Einzug ins Finale um die Meisterschaft. Wir können immerhin das Pokalfinale und den dritten Platz in der Bundesliga notieren. Auch keine schlechte Bilanz.

Vor Schließung der Theke noch ein Bier und ein geschenktes Brötchen verzehren, in der Tiefgarage das komplette Fan-Zubehör wieder ins Reporter-Auto einladen, den Spielort verlassen, in der Autobahn-Raststätte die letzten 50-Cent-Gutscheine einlösen, um vier Uhr morgens in Düren ankommen. So endete die letzte Auswärtsfahrt der Moskitos in dieser Saison. Nach der Sommerpause reisen wir erneut durch die Republik. Wir werden uns wieder evivo-Siege wünschen und dafür unzählige Kilometer zurücklegen. So wie die vier positiv bekloppten Moskitos am Mittwoch in Haching.

 

Um noch eine realistische Chance auf den Einzug ins Finale zu haben, musste evivo am Samstag das zweite Playoff-Spiel gegen Haching gewinnen. Nach einem spektakulären Satzgewinn sah es sehr gut aus, aber dann kamen die Erinnerungen an ein anderes entscheidendes Spiel.

Es ist ein sehr wichtiges Spiel auf dem Weg zum ersten Titel für Düren. Auf der anderen Seite des Netzes steht das leicht favorisierte Team aus Unterhaching. Neben dem Spielfeld sorgt eine vierstellige Anzahl von Dürener Fans für gute Stimmung. Die Begeisterung steigt, als unsere Jungs im ersten Satz hervorragend spielen und ziemlich deutlich in Führung gehen. Im zweiten Satz haben sie ein paar Hänger, dennoch gehen sie in der Gesamtwertung des Spiels mit 2:0 in Führung. Nur noch ein Satz fehlt. Jetzt könnte evivo von der Begeisterung und dem Selbstbewusstsein ins Ziel getragen werden. Doch stattdessen wird das Spiel immer unruhiger und es schleichen sich Fehler ein. Haching schafft den Anschluss und als es im vierten Durchgang aus Dürener Sicht nicht besser läuft, werden die Fans auf Tribüne immer ruhiger. Dann müssen wir in den Tiebreak. Noch einmal alles geben, die Wende erzwingen. Doch unser so grandios gestartetes Team findet nach der Schleuderpartie nicht mehr zurück in die Spur. Haching jubelt und auf dem Briefkopf von evivo fehlt weiterhin ein Titel. Stolz über eine starke Leistung vermischt sich mit Trauer über die vergebene Chance.

Die evivo-Fans haben es natürlich längst erkannt. Das war gerade eine Zusammenfassung des Pokalfinales am 7. März in Halle. Dabei soll das hier doch ein Bericht über das Playoff-Halbfinale sein. Thema verfehlt? Nein. Denn am Samstag erlebten wir in unserer heimischen Arena einen Spielverlauf, der sehr deutliche Parallelen zum Auftritt im Gerry-Weber-Stadion aufwies. Es ging mit einer klaren Führung los. Im Vergleich zum Mittwoch waren unsere Jungs nicht wiederzuerkennen. Sie trafen die Bälle, sie kamen am Hachinger Block vorbei, sie jubelten und sie kämpften. Alles, was beim ersten Spiel in Haching schlecht oder gar nicht geklappt hatte, funktionierte nun einwandfrei. Da waren die Fans, die als entscheidender Faktor für dieses Heimspiel angekündigt waren, natürlich sofort begeistert.

Sollte sich jetzt etwa die aus Sichtung des Generali-Teams düstere Prognose von Mihai Paduretu bewahrheiten? Der Hachinger Trainer hatte sich an den März 2008 erinnert. Da antwortete Düren im Playoff-Viertelfinale mit einem 3:0-Heimsieg auf eine Auswärtsklatsche. Als seine Mannschaft nun mit 24:18 in Führung ging, konnte er sich beruhigen. Noch ein Punkt, Ausgleich für die Gäste und das Spiel geht von vorne los. Denkste! Statt des verwandelten Satzballs folgten Szenen, bei denen man im Archiv weit zurückblicken muss, um etwas Vergleichbares in Düren zu finden. Unsere Jungs wehrten den ersten Satzball ab. Christian Dünnes kam zum Aufschlag. Als er diese Position verließ, stand es 26:24 für uns! Acht Punkte in Folge in einer Situation, in der der nächste Fehler den Satzverlust bedeutet hätte. Da platzte die Arena vor Begeisterung.

Leider folgte dann direkt die Zehn-Minuten-Pause. Wer weiß, wie das Spiel ausgegangen wäre, wenn das Spiel nach diesem Spektakel sofort weitergegangen wäre. Aber das ist alles graue Theorie. Die Fakten besagen, dass im dritten Satz noch mal eine Aufholjagd gelang, aber kein 3:0. Stattdessen traten die eingangs erwähnten Parallelen zum Pokalfinale auf. Wieder eine 2:3-Niederlage nach 2:0-Führung. Wieder Trauer in Düren.

Aber wir geben nicht auf! Schließlich wird das Halbfinale dieses Jahr im Modus Best-of-five gespielt. Es wird jetzt natürlich sehr schwer am Mittwoch in Haching, aber der zweite Satz am Samstag hat gezeigt, was alles möglich ist bei diesem Dürener Team.

 

Nach dem Erfolg im Viertelfinale hofften die Dürener Fans, dass ihr Team befreit aufspielen würde und damit in Haching eine Chance hätte. Davon war leider nichts zu sehen, weil evivo nicht nur vom starken Hachinger Block, sondern auch mal wieder vom Verletzungspech gebremst wurde.

Ein 3:2 gegen die Bayern. Darüber hätten am frühen Mittwochabend alle im Clubheim des Dürener TV versammelten Fans gejubelt. Doch leider gab es dieses Ergebnis erst um kurz nach halb elf zu sehen. Als das Fußballspiel zwischen Manchester und München begann, hatte die andere bayrische Mannschaft gerade den Matchball zum glatten 3:0-Sieg verwandelt. Generali Haching zeigte sich dem Gast aus Düren zum Auftakt des Playoff-Halbfinales deutlich überlegen, worüber sich die evivo-Fans, die die Live-Übertragung von spobox.tv gemeinsam auf einer Leinwand sahen, natürlich nicht freuen konnten.

Allerdings hatte Fabian Kohl bereits am Vormittag ebenso unabsichtlich wie unglücklich ein Fragezeichen hinter die zuvor überall verbreitete 50:50-Prognose zum Ausgang des Spiels gesetzt. Im Laufe des Tages verbreitete sich nämlich die Nachricht, dass unser Libero die bereits ewig lange Liste von Verletzungen in dieser Saison um einen weiteren Eintrag ergänzte. Weil sich der Abwehrchef eine Zerrung zugezogen hatte, musste sein indirekter Vorgänger kurzfristig nach München fliegen und sich ohne Spielpraxis den Hachinger Angriffen stellen. Till Lieber konnte jedoch auch nicht verhindern, dass die Begegnung mit dem Pokalsieger zur Bruchlandung wurde.

Es gab durchaus ein paar Momente, in denen die triste Stimmung aus den Gesichtern der Fans wich. Christian Dünnes holte wie üblich viele Punkte, auch bei seinen Mitspielern klappten einige Aktionen und manche Bälle landeten auf Hachinger Seite im Netz. Da kamen dann solche Gedanken wie „Jawohl! Es geht doch! Auf geht’s!“ Leider waren diese Erlebnisse am Mittwochabend relativ selten und außerdem von kurzer Dauer. Sie reichten nicht, um aus einem Fünkchen Hoffnung ein Feuer der Begeisterung zu entzünden. Denn immer wenn unsere Jungs sich dem Ausgleich näherten, sorgte ein Fehler bei evivo oder eine starke Aktion der Gastgeber schnell für Ernüchterung.

Die erhoffte Wende blieb leider aus. Im ersten Satz, der mit 17:25 endete und ebenso im zweiten Satz, in dem wir das gleiche Ergebnis sahen. Robert Wirtz, der die Zwischenstände sorgfältig notierte, entdeckte immer mehr Parallelen auf seinem Zettel. Im dritten Satz ging es gut los, 2:0 für uns. Aber die kleine Führung hielt nicht lange,  Haching zog mal wieder davon. Und täglich grüßt das Murmeltier … Doch plötzlich stand es 15:15. Das Ergebnis war so knapp wie noch nie in diesem Spiel. In dieser Situation wünschten sich die Dürener beim Public Viewing, dass die Bayern nervös würden. Vielleicht holen wir ja den Satz noch und wer weiß, was dann noch kommt. Schließlich fiel ja bei allen bisherigen Duellen zwischen den beiden Mannschaften in der aktuellen Saison die Entscheidung erst im Tiebreak. Unser Obermoskito Helli Schmitz hatte möglicherweise ähnliche Gedanken im Kopf, als er so laute Anfeurungsrufe an die Mannschaft richtete, dass wir ihn über die Fernsehmikrofone sogar in der Overhues-Allee hören konnten.

Aber am 7. April 2010 waren alle Maßnahmen vergeblich. Nichts und niemand konnte an der 0:3-Niederlage etwas ändern. Als der Matchball zum 18:25 verwandelt war, wechselte das Bild auf unserer Leinwand beim DTV von Spobox zu Sat.1, vom Volleyball zum Fußball. Der FC Bayern erreichte später trotz einer Niederlage die nächste Runde. Unabhängig von den Sympathien beim Fußball sage ich jetzt mal: Das wollen wir auch! Für uns wäre es bereits das Finale. Am Samstag brauchen wir keine Leinwand, sondern Leidenschaft in unserer Arena – und ein besseres Ergebnis.

 

Die Reise in den Osten hat sich gelohnt. Nach zwei Niederlagen in der Arena Bestensee konnten wir nun im zweiten Spiel des Playoff-Viertelfinales einen knappen und hart erkämpften, aber sehr wertvollen Sieg feiern. Der Angstgegner ist besiegt und Pokalfinalist evivo hat mit dem Einzug ins Halbfinale einen weiteren Beitrag zu einem positiven Saisonfazit geleistet.

An diesem Mittwoch merkte man mal wieder, wie volleyballverrückt die Moskitos sind. Bestensee, der Austragungsort der Netzhoppers-Heimspiele ist mehr als 600 Kilometer von der Heimat der evivo-Fans entfernt. Außerdem hätte es am Abend eine deutlich gemütlichere Alternative gegeben. Der Internet-Sender Spobox, der uns in dieser Saison mit hochwertigen Übertragungen der Volleyball-Bundesliga erfreut, hatte sich schließlich für unser Spiel entschieden. Wir hätten also einfach ins Clubheim des DTV gehen und die Live-Bilder aus Bestensee sehen können. Aber einigen Moskitos einschließlich des Autors dieses Berichts war ein solcher Weg zu einfach. Also stiegen vier Dürener ins Auto, nahmen DN-Reporter Guido Jansen gleich mit und machten sich auf den Weg über die A1 und A2 nach Brandenburg. An dieser Stelle ein großes Danke an Arno und seine Co-Pilotin Meike für die wieder mal gelungene Fahrt.

Nachdem wir zur Nahrungsaufnahme die bereits bekannte „Alte Schmiede“ aufgesucht hatten, kamen wir schließlich zur Halle, wo wir die anderen Dürener begrüßen konnten, die entweder bereits am Vortag angereist waren oder ihren Osterurlaub in Berlin für ein paar Stunden unterbrachen, um ihre Mannschaft zu sehen. Da kam doch schon eine gar nicht so kleine Gruppe von evivo-Fans zusammen. Aber angesichts der Voraussetzungen in der Landkost-Arena konnten wir jede Stimme für unsere Jungs brauchen. Denn die Halle ist relativ klein, weshalb die zahlreichen Trommler der Netzinos für einen Geräuschpegel sorgen, bei dem die Bezeichnung „Brandenburger Hölle“ verständlich wird. Die grün gekleideten Fans der Gastgeber wollten unbedingt am Samstag noch einmal nach Düren kommen – und das nicht, um Ostern zu feiern. Doch wer die Moskitos kennt, weiß genau, dass wir uns in keiner Volleyball-Halle der Welt freiwillig geschlagen geben. Wenn wir die Hölle besuchen, wollen wir die Temperatur mitbestimmen.

Im ersten Satz ging es gleich gut los. Unsere Jungs spielten ähnlich druckvoll und flexibel wie im klar mit 3:0 gewonnenen Hinspiel. Da war es nur logisch, dass auf der Anzeigetafel ein 25:19 aufleuchtete. Doch die Gummiwand, die Guido Jansen in seinem Vorbericht angesichts der starken Annahme und Abwehr der Netzhoppers schon angekündigt hatte, wurde immer dichter. Mirko Culics Team ging in Führung und als ein Angriffsversuch von Sebastian Kühner beim Stand von 18:19 unglücklich im Netz endete, war der Satz nicht mehr zu retten. Aber unsere Jungs ließen sich auch von langen, mühsamen Ballwechseln nicht aufhalten und schlugen im dritten Durchgang zurück. Noch 25 Punkte fehlten zum Einzug ins Halbfinale. Jungs, holt diese Punkte bitte jetzt im vierten Satz, damit uns das Zittern in einem erneuten Tiebreak erspart bleibt. Dieser Wunsch war bei den Moskitos zu spüren, doch die Netzhoppers legten uns kurz vor Ostern in der Landkost-Arena noch ein faules Ei ins Nest. Trommeln, klatschen und Daumen drücken war also noch bis zum 15:13 im Tiebreak nötig. Da war es schon praktisch, dass die Jungs im Training Stress-Situationen geprobt hatten.

Am Ende gab es nur noch Jubel über das erreichte Saisonziel, faire Glückwünsche der sympathischen Netzinos und den gemeinsamen Traum von einem Finale Düren gegen Berlin. Dazu müssen wir allerdings erst mal gegen Haching bestehen. Am Mittwoch nach Ostern geht es los. Mit einem weit entfernten Auswärtsspiel.

 

Jetzt weiß Mirko Culic, wie es sich anfühlt, als Trainer der Netzhoppers gegen Düren zu verlieren. Nach vier Siegen in Folge mit seinem neuen Team blieb ihm am Samstag zum Playoff-Auftakt nur die Erkenntnis, dass sein ehemaliger Arbeitgeber evivo verdient mit 3:0 gewann, weil die Gastgeber um jeden Ball kämpften.

Seit einigen Wochen steht in der Arena Kreis Düren ein weißes Sofa, das ein Dürener Möbelhändler zu Werbezwecken am oberen Ende der Kopftribüne aufgebaut hat. Dort können zwei Zuschauer ein Heimspiel ganz gemütlich verfolgen. Alles andere als bequem war hingegen der Einrichtungsgegenstand, auf dem Artur Augustyn zu Beginn des dritten Satzes landete. Sein Team befand sich in diesem Durchgang auf der linken Hälfte des Spielfeldes, vor dem Fanblock der Moskitos. Unser Pole sprintete jedoch beim Stand von 4:5 am Netzpfosten vorbei, um einen weit nach außen geflogenen Ball noch zu erwischen, und lag plötzlich horizontal auf dem Pult des Hallensprechers, das sich rechts neben dem Anschreibetisch befindet. Der Punkt ging zwar an den Gegner, aber diese Szene zeigt exemplarisch, wie motiviert, engagiert und kämpferisch unsere Jungs im ersten Spiel des Viertelfinales auftraten.

Als die spektakuläre Szene passierte, hatte evivo nämlich schon zwei Sätze gewonnen. Gleich zu Beginn des Spiels waren die Gäste in Führung gegangen. Mit der Unterstützung von sieben mitgereisten Netzinos, die mit ihren Trommeln immer wieder versuchten, sich gegen die akustische Dominanz der Moskitos durchzusetzen, wollte das Team aus Brandenburg seine aus Dürener Sicht beängstigende Serie fortsetzen. Vier Mal waren sie mit unserem Ex-Trainer Mirko gegen evivo angetreten und durften über vier Siege jubeln. Im fünften Versuch wollte evivo nun jubeln und die Heimmannschaft kam immer besser in Schwung. Dem neuformierten Angriffsduo mit Michael Olieman diagonal und Topscorer Christian Dünnes außen gelangen dank der Vorbereitung durch die Annahme um Fabian Kohl und das Zuspiel von Sebastian Kühner, der den verletzten Ilja Wiederschein gut vertrat, viele Treffer. Der Block stand oft wie die Abwehr aus Granit, die im Fanblock ein musikalisches Comeback gefeiert hatte, und im Aufschlag gab es ebenfalls ein paar Kracher.

Obwohl die Netzhoppers mit der bekanntermaßen guten Defensive und kämpferischen Einstellungen unsere Jungs in einige lange Ballwechsel zwangen, konnten sie sich an diesem Abend nicht oft genug durchsetzen. Im dritten Satz sorgte evivo für immer mehr Unsicherheiten auf Seiten von Königs Wusterhausen, so dass einmal sogar ein Aufschlag von Jan Umlauft ungestört ins gegnerische Feld fallen konnte. Da evivo aus taktischen Gründen zudem die sonst übliche Zehn-Minuten-Pause zwischen dem zweiten und dritten Satz gestrichen hatte, fiel dem cleveren serbischen Trainer auf der gegnerischen Seite nichts ein, mit dem er den Dürener Sieg verhindern konnte. Wir konnten uns deshalb über ein 3:0 freuen, das angesichts der Verletzungssorgen und der Bilanz gegen KW in dieser Deutlichkeit nicht zu erwarten war.

Nun können unsere Jungs also mit viel Selbstvertrauen die Reise nach Bestensee zum zweiten Playoff-Spiel antreten, das am Mittwoch um 19 Uhr stattfindet. Die Dürener Fans, die nicht mitreisen können oder wollen, werden sich das Spiel beim Public Viewing im DTV-Heim ansehen und auf eine ähnlich starke Leistung ihres Teams hoffen. Dann winkt das Halbfinale, in dem es voraussichtlich gegen Haching geht, das am Sonntag dem ohne Heriberto Quero angetretenen TV Bühl keine Chance ließ.

 

Jetzt ist es endgültig bestätigt: Wir gehen als Tabellendritter in die Playoffs. Der letzte Schritt dorthin war bei einem Blick in den Süden relativ mühsam, aber erfolgreich. Nach dem Sieg gegen unsere Wuppertaler Nachbarn geht es nun in den Osten – wegen der besseren Finanzen.

Als der Matchball in der Dürener Arena nach vier Sätzen endlich verwandelt war, drehten sich alle Gedanken nur noch um die Frage, die schon vor dem Anpfiff interessanter zu sein schien als das Spiel. Gegen wen spielen wir denn nun im Viertelfinale? Das wollten alle Beteiligten wissen, aber wir gingen ohne Gewissheit nach Hause. Denn obwohl alle Spiele absolviert und die Tabelle vollständig war, gab es die ersehnte Antwort erst am Montag. Den entscheidenden Einfluss bei der Auswahl des Playoff-Gegners hatte kein Spieler oder Trainer, sondern der Pleitegeier.

Der fränkische Verein, der als Tabellensechster eigentlich am kommenden Samstag nach Düren hätte kommen sollen, musste wegen enormer finanzieller Probleme bereits vor einigen Wochen die Insolvenz anmelden und verlor nun durch eine Entscheidung der DVL die Lizenz. Der Zeitpunkt zwei Spiele vor dem Ende der Saison (wobei ich mal von einem Weiterkommen unserer Jungs ausgehe) mag unglücklich erscheinen, aber daran lässt sich nun nichts mehr ändern. Der VC Franken steht als Zwangsabsteiger fest und statt nach Bamberg fahren wir nun in Viertelfinale zu den Netzhoppers Königs Wusterhausen.

Die Mannschaft unseres Ex-Trainers Mirko Culic hat sich durch eine Siegesserie gegen evivo zu einem Angstgegner entwickelt, aber Mirkos Nachfolger Sven Anton hat sich diesen Gegner trotzdem gewünscht, gerade weil er dieses Image korrigieren will. Den Status als Dürener Angstgegner hatten vor vielen Jahren mal unsere Nachbarn aus Wuppertal. Als diese am Samstag wieder zum Derby in Düren waren, sahen die Vorzeichen allerdings anders aus. Wir wollten unbedingt den dritten Platz verteidigen und die selbsternannten Titanen wollten dringend benötigte Punkte im Kampf gegen den Abstieg sammeln.

Beide Pläne waren nicht so leicht zu realisieren, wie am Spielverlauf zu erkennen war. Nach einem mühsamen Start kamen unsere Jungs in Schwung und gewannen den ersten Satz noch relativ deutlich. Als wir uns der Zehn-Minuten-Pause näherten, konnten die Träger der roten Laterne jedoch mit Engagement und etwas Glück zurückschlagen. Da wir durch den gleichzeitigen Beginn aller Spiele eine Art Bundesliga-Konferenz hatten, wurde schnell deutlich, dass sich evivo keinen schweren Rückschlag leisten konnte. Denn im Süden der Republik führten die Berliner mit 2:0 in Haching und näherten sich bedrohlich nahe dem dritten Platz. Doch unser Team fand trotz verletzungsbedingter Probleme auf der Position des Zuspielers allmählich zurück ins Spiel und konnte am Ende mit einem 3:1-Sieg alle tabellarischen Rechnungen beenden. Wir sind Dritter – und basta!

Die zahlreichen Verletzungen, die erst allmählich zu erarbeitende Abstimmung im neu zusammengestellten Team und die ein oder andere schmerzhafte Niederlage konnten in den bisherigen Monaten nicht verhindern, dass die Bilanz vor Beginn der Playoffs positiv ausfällt. Wir haben mit grandiosen Siegen das leider knapp verlorene Pokalfinale erreicht und stehen in der Bundesliga auf dem dritten Platz der Tabelle, nur zwei Punkte hinter Generali Haching, das neben den übermächtigen Häflern als beste deutsche Mannschaft gilt. Die Hachinger wären höchstwahrscheinlich auch der Gegner im Playoff-Halbfinale. Das ist nun unser nächstes Ziel. Bedingung sind zwei Siege im Viertelfinale – gegen die Netzhoppers.

 

Wie würde sich die schmerzhafte Niederlage im Pokalfinale auf die Bundesliga auswirken? Das war die große Frage, als evivo Düren eine Woche später in Tübingen auf Rottenburg traf. Die Fans schenkten ihrem Team weiterhin das Vertrauen. Völlig zu Recht, wie der klare Sieg ohne erkennbare Nachwirkungen bewies.

Die üblichen Trainingsinhalte waren zu Beginn der Woche vermutlich erstmal nebensächlich. Den Kopf von allen negativen Gedanken und der Trauer über die so knapp verpasste Chance auf den ersten Titel zu befreien, war die wichtigste Aufgabe in den ersten Stunden und Tagen nach dem letztlich unglücklichen Auftritt in Halle. Einen Teil dazu beigetragen hatten die Fans, die rund 24 Stunden nach dem Endspiel die Mannschaft in der heimischen Arena aufgemuntert hatten. Der hervorragende Charakter unserer Jungs wurde dann spätestens am Sonntag beim Auswärtsspiel in Schwaben deutlich. Die eigentlich so heimstarken Rottenburger waren in ihrer rosafarbenen Arena chancenlos gegen einen Gegner, der befreit aufspielte. Auf Dürener Seite gab es keinerlei Verunsicherung.

Das einheimische Publikum in der Paul-Horn-Arena war während des gesamten Spiels auffällig ruhig. Selbst der extrem extrovertierte Trainer konnte mit seinen üblichen Bewegungen kaum etwas bewirken. Der Hallensprecher wirkte zeitweise wie der einsame Rufer in der Wüste, als er die Zuschauer dazu bewegen wollte, sich lautstark zum T-V-R zu bekennen. Für die Stimmung waren die evivo-Fans in der Ecke der Tribüne zuständig. Es waren natürlich keine 1500 Dürener wie im Gerry-Weber-Stadion, sondern „nur“ rund ein Dutzend, aber die akustische Dominanz war ähnlich deutlich. Ab dem zweiten Satz machten wir uns dann sogar den T-V-R-Schlachtruf zu eigen und benannten ihn in e-vi-vo um. Aber wir hatten ja an diesem Sonntag auch mehr zu feiern als die Rottenburger, die den Ausfall ihres Kapitäns Pompe und ein, zwei anderer Spieler nicht verkrafteten.

Unser Team hat bekanntlich schon viel Erfahrung mit solchen Situationen und zeigte von Beginn an, wer das Spiel bestimmen sollte. Die kalte Dusche, die ein Werbeplakat den Gästen in Tübingen androht, vermied evivo erfolgreich, weil viele Abläufe funktionierten, bei denen es zuletzt ein bisschen gehakt hatte. Ein Falko Steinke schlug zwar ab und zu ein paar Löcher in den Boden, aber meistens standen unsere Jungs da, wo der Ball hinkam und beförderten das Spielgerät auf die andere Seite des Netzes, egal ob pritschend oder mit einem aggressiven Block, dem ein Purzelbaum folgte. Führung im ersten Satz, Führung im zweiten Satz – beide Durchgänge gingen an evivo.

Da war sie also wieder, die 2:0-Führung für Düren. Sollten wir nun die scherzhaft geäußerte Drohung in die Tat umsetzen und gehen? Nein, das war natürlich nur ein Spaß! Wir wollten unsere Mannschaft siegen sehen und weiter anfeuern. Da gab es keine Gedanken an letzte Woche, keine Angst davor, einen solchen Vorsprung erneut nicht ins Ziel zu bringen. Im Gegenteil. Unsere Jungs gingen auch im dritten Satz mehrere Schritte voraus und beruhigten alle Dürener Fans auf der Tribüne und daheim vor dem Liveticker. Die Gastgeber hatten zwar in der zehnminütigen Pause ihre geballte Volleyball-Macht aufs Feld gebracht, aber weder die kurz zuvor ebenfalls in drei Sätzen unterlegene zweite Mannschaft des TVR noch der oberste Fan Axel konnten am souveränen 3:0-Auswärtssieg für evivo noch etwas ändern. Die mitgereisten Moskitos konnten sich also nicht nur an den kulinarischen Spezialitäten der Schwaben erfreuen und trafen eine halbe Stunde nach Mitternacht gut gelaunt wieder in Düren ein.

 

Als der Sonderzug der Rurtalbahn aus Halle zurück nach Düren fuhr, fehlte ein Passagier. Die evivo-Fans, die wieder mal eine riesige Stimmung erzeugt hatten, waren vollständig versammelt, aber der DVV-Pokal wurde vermisst, weil eine 2:0-Führung gegen Haching leider nicht zum ersten Titel reichte. Doch wir können trotzdem stolz sein.

Der Konjunktiv ist die Sprache der Zweitplatzierten. Mit Sätzen, in denen Wörter wie „hätte“, „könnte“ oder „würde“ vorkommen, bedauert man das, was leider nicht passiert ist, obwohl man es sich so sehr gewünscht hat. Ein solches Ereignis wäre für evivo Düren der Pokalsieg 2010 gewesen, nein, nicht einfach der Pokalsieg, sondern der erste Titel der Vereinsgeschichte. Nachdem uns der übermächtige VfB Friedrichshafen bereits einige Male einen solchen Erfolg verwehrt hatte, waren wir nun gegen Generali Haching so nah dran wie nie zuvor. Wir konnten den Pokal fast schon spüren, bevor der Titelverteidiger uns den Pott doch noch aus den Händen nahm. Der Briefkopf bleibt unverändert und es gab keinen Anlass, die ganze Nacht zu feiern. Die Mannschaft zu verfluchen oder in schwere Depressionen zu verfallen, wäre aber der völlig falsche Weg. Denn sowohl unsere Jungs auf dem Feld als auch wir Fans auf der Tribüne haben in dieser Pokal-Saison trotz des fehlenden Satzes im Endspiel Beachtliches geleistet.

Blicken wir doch mal zurück in den Dezember. Nachdem wir den Tabellenführer der zweiten Liga in der ersten Runde auswärts besiegt hatten, mussten wir zunächst gegen den SCC Berlin antreten. Was die Charlottenburger zu leisten imstande sind, zeigten sie jüngst in Ankara, als sie das Final Four im Europapokal erreichten. Mit dem Los Friedrichshafen schien das Aus im Halbfinale vorprogrammiert. Aber beide Male konnte sich unsere neu formierte, junge Mannschaft durchsetzen. Das Ticket nach Halle war also bereits ein großer Erfolg, der nicht unbedingt zu erwarten war. Die Fans belohnten das Team mit lautstarker Unterstützung und zeigten auch für das Endspiel ein derart herausragendes Engagement, wie es in der Bundesliga wohl einmalig ist.

Mehrere Abende verbrachten die Moskitos damit, Transparente zu malen und tausend Fähnchen zu basteln, die im Gerry-Weber-Stadion ihre Verbundenheit mit Düren bewiesen. Die Rufe und Gesänge aus der rot-weißen Wand motivierten unsere Jungs zu einem sensationellen Start in das Spiel. Spätestens nach dem ersten Satz waren nur noch die evivo-Fans zu hören, die Unterstützung von zwei Suhler Trommlern bekamen. Wir saßen nicht nur wegen des schönen Wetters auf der Sonnenseite. Als dann auch noch der zweite Durchgang erfolgreich beendet war, eilten einige Dürener zur Toilette. Eventuell stand die Siegesfeier ja schon kurz bevor. Aber dann lag Haching, das bereits im zweiten Satz einen Rückstand aufgeholt hatte, plötzlich vorne. Seit der Einwechslung von Sebastian Schwarz bei Generali wurde es auf Dürener Seite leider immer dunkler. Doch es wurde nicht still im evivo-Block. Im kompletten Tiebreak gab es noch mal ein wahnsinniges Engagement, um den Gegner vielleicht doch noch an die Bundesliga-Duelle zu erinnern und damit zu verunsichern. Der Plan ging leider trotz aller Anstrengungen unserer Jungs nicht auf und bei der Siegerehrung jubelte die falsche Mannschaft.

Aber wir sind trotz des verpassten Titels stolz auf unser Team. Den Briefkopf ändern wir später. Jetzt konzentrieren wir uns erst mal auf die Bundesliga, wo die Mannschaften ebenfalls zum Endspurt bereitstehen. Irgendwann wird diese Leidenschaft, dieses intensive Engagement für den Volleyball in Düren belohnt.

 

Während der Gegner im bevorstehenden Pokalfinale bei seiner Generalprobe am Sonntag die drohende Pleite knapp abwenden konnte, mussten unsere Jungs gut 24 Stunden vorher in Bottrop eine unerwartet deutliche Niederlage einstecken. Weil wir aber alle wissen, was die Mannschaft trotz des 0:3 wirklich kann, wird die Vorfreude auf Halle nicht getrübt.

Als evivo den ersten Satz in der Dieter-Renz-Halle abgegeben hatte, wollte ich meinem Bericht die Überschrift „Spiel mit Verzögerung“ geben. Denn es schien an diesem Samstag so, als käme das ganze Geschehen mit deutlicher Verspätung, aber eben noch rechtzeitig in Schwung. Begonnen hatten die Probleme nämlich bereits auf der eigentlich relativ kurzen Strecke zwischen der Heimat und der Stadt im Ruhrpott. Eine überfüllte Autobahn hatte, wie nachher zu erfahren war, dafür gesorgt, dass die Gastmannschaft erst rund 45 Minuten vor dem Spiel ankam. Auch die letzten der aus Düren angereisten Moskitos trafen erst pünktlich zur Vorstellung der Teams ein.

Dass unsere Jungs im Hinblick auf das bevorstehende Highlight zusätzliche Einheiten mit Krafttraining absolviert hatten, könnte als zusätzliche Erklärung dafür dienen, dass sie die Souveränität eines Tabellendritten gegen den Abstiegskandidaten nicht so gut wie gewohnt zeigen konnten. Im Energie-Duell hatten die RWE Volleys gegen unser Team, das bekanntlich von den Stadtwerken gesponsert wird, zum Zeitpunkt des Spiels mehr Reserven. Mit den wenig erfolgreichen Auftritten der Hinrunde waren die personell verstärkten Bottroper sowieso nicht zu vergleichen. Deshalb holten sie bis zur zweiten technischen Auszeit exakt doppelt so viele Punkte wie die Dürener und sicherten sich den ersten Satz.

Als wir uns einige Minuten später der Endphase des zweiten Durchgangs näherten, konnten unsere Jungs einen erneuten Vorsprung der Gastgeber ausgleichen. In der roten Ecke der Moskitos kam lautstarke Hoffnung auf und die Wende schien nah, aber dann mussten wir auch diesen Satz abgeben, weil der Gegner sich immer mehr in einen Rausch spielte. Damit hatten die Bottroper schon viel mehr erreicht, als sie sich erhofft hatten. Im Vorbericht hatten sie bereits auf die günstige Konstellation des Spieltermins spekuliert, weil sie Düren mit den Gedanken im Gerry-Weber-Stadion wähnten. Ein Pokalfinalist lässt sich aber nicht völlig wehrlos abschießen und deshalb blieb es spannend. Beim Stand von 24:23 hatten wir schließlich auch die Chance zum Satzgewinn, doch leider landete der Ball knapp im Aus. Das 0:3 war damit perfekt und der Jubel auf der falschen Seite.

Trotzdem besteht kein Anlass zu Trauer oder Panik! Unsere direkten Verfolger vom SCC Berlin kamen mit einem klaren Sieg im Ostderby gegen die Netzhoppers zwar in der Tabelle bis auf zwei Punkte ran. Aber wir sind Dritter und haben nach wie vor alles selbst in der Hand, zumal das Team aus der Hauptstadt am letzten Spieltag noch in der Generali Sportarena antreten muss. Dort offenbarte Haching genau eine Woche vor dem Pokalfinale zumindest zwei Sätze lang ähnliche Probleme wie evivo in Bottrop. Wer weiß, was dort passiert wäre, wenn die Rottenburger (übrigens unser erster Bundesliga-Gegner nach dem Auftritt in Halle) im zweiten Durchgang einen ihrer zahlreichen Satzbälle genutzt hätten und mit 2:0 in Führung gegangen wären …

Am Sonntag, 7. März haben evivo Düren und Generali Haching nur ein Ziel: den DVV-Pokal gewinnen! Im Gerry-Weber-Stadion mit der speziellen Kulisse zählen weder Tabellenplätze noch Bundesliga-Ergebnisse. Wen interessieren da noch die Generalproben, wenn am Ende die Drei auf der richtigen Seite steht und wir den Pokal in unseren Händen halten? Wir werden die Jungs mit vollem Einsatz unterstützen, um den Traum zu verwirklichen!

 

Vor dem Spiel hatten sich alle Beteiligten sehr darum bemüht, jeglichen Zusammenhang mit dem bevorstehenden Pokalfinale zu dementieren. Nachdem evivo am Samstagabend zum zweiten Mal in dieser Saison in fünf Sätzen gegen den Titelverteidiger des Pokalwettbewerbs gewonnen hat, wünschen sich die Dürener trotzdem eine Wiederholung.

Am Ende entschied ein einziger knapper Ball die Partie zwischen dem Tabellendritten Düren und dem einen Rang besser platzierten Team aus Unterhaching. Jan Umlauft sprang direkt vor den Augen des ersten Schiedsrichters am Netz hoch und drückte den Ball erfolgreich übers Netz. Es war der letzte Punkt für unsere Jungs, die den Tiebreak mit 15.13 gewannen, und die letzte Aktion einer ebenso spannenden wie hochklassigen Begegnung. Wenige Minuten zuvor gab es einen spektakulären Ballwechsel, bei dem das Spielgerät mehrfach aus schwierigen Situationen gerettet wurde. Das 7:4 für evivo riss die zuvor schon begeisterten Fans aus den Sitzen in der Dürener Arena und war wohl der entscheidende Durchbruch. Haching holte zwar die nächsten beiden Punkte und ließ sich bis zum Schluss nicht abhängen, schaffte aber keine Wende mehr.

Die beiden Teams betrieben bereits in den ersten vier Sätzen gute Werbung für das Pokalfinale. Einen Favoriten zu benennen, war sowieso kaum möglich. Haching hatte sechs Punkte Vorsprung in der Bundesliga-Tabelle und verfügt über einen im wahrsten Sinne des Wortes riesigen Block, dafür konnte der Gastgeber mit dem Sieg im Hinspiel und einem starken Angriff trumpfen. Im ersten Satz überwogen die Vorteile auf Dürener Seite so sehr, dass die einheimischen Fans inklusive der zwei Moskitos-Rentner, die einen Logenplatz auf einem weißen Sponsoren-Sofa hatten, über ein 25:18 jubeln konnten. Die Gäste antworteten mit einem 25:23, aber nach der Zehn-Minuten-Pause wiederholten unsere Jungs das Spiel des ersten Satzes und gewannen erneut mit 25:18.

Da flogen die Gedanken mal kurz fünfzehn Tage voraus und rund 230 km in Richtung Nordosten. Stell dir mal vor, es wäre schon der 7. März und wir wären im Gerry-Weber-Stadion. I have a dream, den Traum, so was beim Pokalfinale noch mal zu erleben. Aber zurück in unsere Arena. War das schon die Vorentscheidung? Nicht in diesem Duell zweier starker Mannschaften! Obwohl der zweite Tabellenplatz nicht akut gefährdet war, wollten die Bayern unbedingt gewinnen und ließen unserem Team im vierten Satz nur 18 Punkte. Also wie bereits im Hinspiel eine Entscheidung im Tiebreak. Damals in Haching hatte evivo im fünften Satz einen Blitzstart hingelegt und mit 15:6 gewonnen. Diesmal gelang ebenfalls ein guter Start in die entscheidende Phase. Es wurde nicht so deutlich wie im ersten Duell, aber der Jubel war wieder auf der richtigen Seite.

Was bedeutet das jetzt für das mit großer Spannung und Vorfreude erwartete Duell um den DVV-Pokal? Nicht viel. Wir könnten vom psychologischen Vorteil profitieren, weil wir in der Bundesliga beide Spiele gegen den Endspiel-Kontrahenten gewonnen haben. Aber Haching wird sich im Vergleich zum Samstag vermutlich noch steigern und außerdem hat der Pokal – wie wir bereits vom Fußball wissen – sowieso seine eigenen Gesetze. Vor allem im Gerry-Weber-Stadion mit 10.000 Zuschauern, der speziellen Atmosphäre und dem Alles-oder-nichts-Charakter des Spiels. Bevor wir in den Sonderzug nach Halle einsteigen, sollten wir aber nicht vergessen, dass wir am kommenden Samstag noch mal in der Bundesliga antreten müssen. Eine Niederlage in Bottrop wäre eine schlechte Generalprobe.

 

Die jecken Dürener fuhren am Karnevalsfreitag nach Moers, um mit einem Sieg den dritten Tabellenplatz zu sichern. Aber über weite Strecken war es keine superjeile Zick im Schuhkarton der Liga. Am Ende kam die Erinnerung an eine Aussage von Ilja Wiederschein beim anderen Westduell in Wuppertal: Man kann auch ohne Annahme gewinnen.

Gegen Ende des vierten Satzes spielte der für die Musik zuständige Mitarbeiter des Moerser Sportclubs ein Lied von Nena ein: Irgendwie, irgendwo, irgendwann. Dieser Titel war symbolisch für den Auftritt der Dürener, die die Sängerin vielleicht demnächst mit etwas Glück und dem WDR in ihrer Stadt begrüßen können. Ok, der Ort der sportlichen Veranstaltung war mit dem Adolfinum klar definiert. Das „wie“ und „wann“ war hingegen nicht so leicht zu bestimmen. Jedenfalls nicht so eindeutig, wie man oberflächlich vermuten könnte, wenn eine der erfolgreichsten Mannschaften der laufenden Saison auf einen Gegner trifft, der sich anstrengen muss, um dem Abstieg zu entgehen. Aber evivo hatte ja die Eindrücke vom letzten Samstag in Gepäck.

Inwiefern die schmerzhafte Niederlage gegen die Netzhoppers und die gleichzeitigen Unruhen um Christian Dünnes, der trotz der drohenden Sperre mitwirken durfte, die Mannschaft heute vielleicht noch verunsicherten, lässt sich von der Tribüne aus schlecht einschätzen. Es lief aber nicht wirklich rund in diesem Spiel, bei dem die Gastgeber dem Lokalrivalen unbedingt eine weitere Pleite bescheren wollten. Mitte des ersten Satzes hatten unsere Jungs erstmals die Chance, sich einen deutlichen Vorsprung zu verschaffen, aber die Moerser blieben dran und so gewann evivo erst bei 26:24. Vor der nächsten technischen Auszeit, der ersten im zweiten Durchgang, misslangen dann gleich drei Annahmen gegnerischer Aufschläge in Folge. Anschließend verunglückte der komplette Satz. Drohte uns in der kleinsten Halle Deutschlands etwa ein weiterer Rückschlag?

Nach der Pause kam Georg Fischborn, der das Spiel bisher irgendwo weiter oben auf der Tribüne verfolgt hatte, zu uns runter, um gemeinsam mit den Moskitos die Mannschaft zu wecken und zu einer erfolgreicheren Leistung zu animieren. Der dritte Satz begann mit zwei eher zufälligen Punkten für Düren. Anschließend wurden die guten Aktionen unserer Jungs allerdings zahlreicher und wenn ein Aufschlag oder Block ins gegnerische Feld krachte, ertönte aus dem Dürener Block direkt der Ruf nach einer Zugabe. Es war halt irgendwie doch Karneval. Da kann man auch mal das aus der Arena bekannte „evivo-Echo“ starten, wenn man direkt nebeneinander statt auf zwei Tribünen gegenüber sitzt. Weil die Jungs auf dem Feld es schließlich ein paar Mal schafften, die Bälle über die Moerser Hände an die niedrige Decke zu lenken, und immerhin die kämpferische Leistung passte, gingen die Sätze drei und vier auch ohne eine spielerische Höchstleistung an Düren.

Der Aschermittwoch wurde also zum Glück nicht auf Freitag vorverlegt und die Karnevalsstimmung ist gerettet. Wenn in ein paar Tagen die Kamelle und Bützje verteilt sind, richtet sich die volle Konzentration auf das nächste Heimspiel gegen Haching. Richtig, das ist die Mannschaft, gegen die wir am 7. März den DVV-Pokal gewinnen wollen. Somit ist es eine Art Generalprobe, wobei wir allerdings nicht vergessen sollten, dass zwischen den beiden Duellen gegen die Bayern auch noch das nächste Westderby in Bottrop auf dem Spielplan steht.

 

Christian Dünnes ist es gewohnt, im Rampenlicht zu stehen, da er mit beeindruckender Regelmäßigkeit als erfolgreichster Angreifer in den Spielstatistiken von evivo auftaucht. Aber am Samstag in der Arena traf er nicht nur den Ball. Sagt jedenfalls ein Linienrichter. Deshalb droht unser bester Mann für das Saison-Highlight in Halle auszufallen. Dabei war die erneute Niederlage gegen die Netzhoppers eigentlich schon schlimm genug.

Punkt 17.3.1 der Bundesspielordnung des Deutschen Volleyball-Verbands könnte Christian und evivo zum Verhängnis werden. Dort ist zu lesen, dass für eine Tätlichkeit eine Sperre von vier bis sechs Wochen vorgesehen ist. Genau dieses Fehlverhalten wurde nach dem Spiel Düren – Königs Wusterhausen nachträglich in den Spielbericht eingetragen, weil einer der beteiligten Linienrichter beklagte, nach einer Aus-Entscheidung vom Dürener Angriffsspieler zu intensiv berührt worden zu sein. Ein Urteil wurde auch mehrere Tage nach dem Vorfall noch nicht gefällt, weshalb bisher nur Spekulationen und Fragen bleiben. Muss man von einer Tatsachenentscheidung sprechen? Darf man nach der Unterschrift noch etwas in das Formular eintragen oder ist das ein anfechtbarer Formfehler? Handelt es sich wirklich um eine Tätlichkeit oder eine minder schwere Unsportlichkeit? Es gibt also viel mehr Fragen als Antworten.

Unabhängig von der Entscheidung des Sportgerichts bleibt die Erkenntnis, dass es für den Begriff „Angstgegner“ in Düren mittlerweile eine klare Definition gibt. Durch den 3:2-Sieg am Samstag haben die Netzhoppers aus Königs Wusterhausen endgültig diese Rolle übernommen. Dabei sah diesmal alles danach aus, dass die schwarze Serie enden würde. Unsere Jungs hatten in den vergangenen Wochen mit einer langen Liste von teilweise überragenden Siegen die Zwischenbilanz dieser Saison in ein sehr helles Licht gerückt und den dritten Platz bis zum Beginn der Playoffs klar im Blick. Beim Gegner aus der Nähe der Hauptstadt funktionierte hingegen nicht mehr viel, seit wir die schmerzhafteste Niederlage der Hinrunde in Bestensee kassiert hatten.

Aufwärtstrend auf hohem Niveau gegen Absturz – eine klare Sache? Nicht, wenn auf der anderen Seite des Netzes das Team von Mirko Culic steht! Der Serbe verbesserte seine persönliche Bilanz gegen seinen Ex-Verein seit dem Weggang auf 4:0. In der Saison 2008/09 gelang Sven Anton gegen seinen ehemaligen Trainer ebenso kein Sieg wie in der laufenden Spielzeit. Die Dürener Fans in der Arena träumten zwei Sätze lang vom Befreiungsschlag. Diese beiden Sätze gewannen unsere Jungs. Somit war die Chance auf den erwarteten und erhofften Sieg zum Greifen nahe, aber evivo griff daneben. Wie bereits im Hinspiel sprangen die Netzhoppers irgendwann im Spiel plötzlich höher und rannten davon. Dritter Satz verloren, vierter Satz verloren und im Tiebreak gab es ebenfalls keine Wende mehr. 2:3 aus Sicht der Gastgeber, wieder eine schmerzhafte Niederlage.

Bei den Duellen zwischen evivo und KW in dieser Saison gab es die Höchstmenge an möglichen Sätzen und den maximalen Erfolg für die Brandenburger. Die Aufregung um Christian vollendete schließlich den Eindruck, dass die Auftritte gegen den aktuellen Tabellenachten der Bundesliga irgendwie verflucht sind. Bleibt nur zu hoffen, dass der Fluch nicht die bisher so positive Dürener Bilanz 2009/10 zerstört. Egal, wer in Moers und gegen Haching spielt: Die Mannschaft braucht unsere Unterstützung. Wenn nicht jetzt, wann dann?

 

Schon oft war die Rede davon, dass die Fans in der Dürener Arena mit ihrer lautstarken Unterstützung der Mannschaft sehr geholfen oder ihr sogar einen Sieg gerettet haben. Am Mittwoch war hingegen kein einziger Moskito auf der Tribüne der Spergauer Jahrhunderthalle – und es wurde trotzdem ein deutlicher Auswärtssieg.

In der aktuellen Ausgabe des Volleyball-Magazins sehen wir als Auftakt einer neuen Serie ein Porträt des Umfelds von evivo Düren. Da gibt es natürlich auch ein paar Aussagen über die Moskitos, unter anderem folgenden Satz, den Gesellschafter und Obermoskito Helli Schmitz äußerte: „Stefan Kriebs folgt seinen Jungs praktisch zu jedem Spiel.“ Aber an diesem 3. Februar sprachen auch für das Vorstandsmitglied des Fanclubs zu viele Argumente gegen eine Reise nach Spergau: der Termin mitten in der Woche, die winterlichen Bedingungen im Osten der Republik und ein eher schwächerer Gegner aus der unteren Tabellenhälfte.

Somit mussten unsere Jungs erstmals seit längerer Zeit ein Spiel ohne aktive Unterstützung der Fans in der Halle bestreiten. Nach dem mühsamen 3:2-Heimsieg gegen den VC Franken blieb uns nur das Daumendrücken aus der Ferne und der Blick auf den Liveticker. Dort sahen wir jedoch von Beginn an sehr erfreuliche Zahlen. Denn die Gastgeber wurden nicht nur von den Temperaturen kalt erwischt, sondern ebenso von ihrem Gegner. Gleich die ersten drei Punkte der Partie gingen an evivo. Unsere Jungs bauten die Führung aus und gewannen den ersten Satz sehr deutlich mit 25:12. Damit konnten wir vor den PC-Bildschirmen erstmal durchatmen. Die Mannschaft, die noch früher angereist war als ursprünglich geplant, war offensichtlich gut eingestellt.

Da blieb eigentlich nur noch die Frage, ob dem klaren Ergebnis zum Auftakt ein Rückschlag folgen würde. Ein schwacher Satz nach einem sehr guten, das wäre nichts Neues in der Volleyball-Welt. Aber die einheimischen Piraten konnten das Spiel diesmal nur bis zur ersten technischen Auszeit etwas knapper gestalten. Danach zogen unsere Jungs auf 19:10 davon und kamen mit einem 25:17 zum zweiten Satzgewinn. Zumindest an den nackten Zahlen war also keine Nachlässigkeit oder sonstige Schwäche zu erkennen. Eine Serie wie in den ersten beiden Durchgängen gab es im dritten Satz nicht, aber ernsthaft in Gefahr gerieten unsere Jungs beim 25:21 nicht mehr.

Unter dem Strich bleibt somit die Erkenntnis, dass dieses evivo-Team auch in Abwesenheit seiner Fans einen sicheren Auswärtssieg schafft und sich die gute Position in der Bundesliga-Tabelle erhält. Der Blick auf die anderen Ergebnisse im DVL-Ticker zeigt nachträglich, wie wertvoll der Sieg am letzten Mittwoch gegen die wirtschaftlich offenbar geretteten Franken war, die heute mit 3:0 gegen Rottenburg triumphierten. Unseren nächsten Gegner sollten wir auch nicht unterschätzen. Obwohl die Bedingungen bei den Netzhoppers mittlerweile schlechter sind als bei unserer 2:3-Niederlage in Bestensee, gelang KW gegen unseren Pokalfinal-Gegner Haching immerhin ein Satzgewinn. Am Samstag in der Arena ist also wieder die Unterstützung der Moskitos gefragt.

 

In der Nacht vor dem Spiel erreichten die Temperaturen in Düren zweistellige Minuswerte. Aber die Volleyball-Fans mussten auch am Mittwochabend noch zittern. Nicht wegen der Kälte, sondern um den Sieg gegen den VC Franken.

Die Zuschauer, die es in den Stunden vor dem Spiel noch nicht erfahren hatten, staunten beim Blick auf ihre Mannschaft, die sich in der Arena einspielte. Da war ein junger Mann im roten Trikot des Libero, auf dem der gewohnte Name „Kohl“ mit der Nummer 14 stand, aber die Verpackung passte nicht zum Inhalt. Denn das Trikot trug diesmal nicht der Fabian mit den tausend Armen, sondern unser langjähriger Libero Till Lieber, der den kurzfristig erkrankten Abwehrchef spontan vertrat. Sein erster Ballkontakt führte gleich zum Punkt für den Gegner und teilweise gab es ein paar Abstimmungsprobleme mit dem neuen evivo-Team, aber es lag nicht an diesem Wechsel, dass wir fünf Sätze lang um den Sieg bangen mussten.

Die Gäste aus Bamberg, die in den letzten Wochen einige wichtige Siege eingefahren hatten, schnupperten auch in Düren zunächst Höhenluft. Unsere Jungs wollten nach der üblichen Niederlage in Friedrichshafen eine neue Erfolgsserie starten, taten sich aber im ersten Satz sehr schwer und gingen erst bei 19:18 in Führung. Leider blieb es in diesem Durchgang der einzige Moment, in dem die erste Zahl des Spielstands größer war als die zweite. Die mäßige Leistung setzte sich fort, aber diesmal retteten die Gastgeber den Vorsprung knapp ins Ziel, wobei die Schiedsrichter erkennen mussten, dass sie heute nicht zu den beliebtesten Personen in der Arena gehörten. Da sie jedoch auf beiden Seiten umstrittene Entscheidungen fällten, war die eigene schlechte Leistung unseres Teams entscheidender.

Oft bringt die übliche Zehn-Minuten-Pause nach dem zweiten Satz die Mannschaft aus dem Rhythmus, aber diesmal schien es genau umgekehrt zu laufen. Die ersten fünf Punkte nach der Unterbrechung gingen alle an evivo und bei allen war die Hoffnung erkennbar, dass unsere Jungs zurück in die Erfolgsspur fanden. Aber der Vorsprung schmolz immer weiter wie Schnee an wärmeren Wintertagen und fast wäre das Spiel noch entgleist. Erst bei 30:28 konnten wir vorerst aufatmen. Jetzt im vierten Satz alles klarmachen? Denkste! Plötzlich gab es wieder einen deutlichen Rückstand und dann fiel die Entscheidung erst im Tiebreak. Die Trommler hatten schließlich Blasen an den Fingern und lahme Arme, aber immerhin konnten wir nach über 100 Minuten feststellen: Hauptsache gewonnen!

Am kommenden Mittwoch geht es in den Osten zu den Piraten aus Bad Dürrenberg/Spergau, wo die Jungs leider auf Unterstützung der Moskitos in der Halle verzichten müssen, und drei Tage später steht das nächste Heimspiel auf dem Programm. Gegner sind die Netzhoppers aus Königs Wusterhausen, in deren Heimat wir beim Hinspiel eine schmerzhafte 2:3-Niederlage einstecken. Hoffentlich läuft es in der Ost-Woche besser, am liebsten ohne Zittern.

 

Daheim in unserer schmucken Arena hat es ja schon einige Male geklappt. Aber den Favoriten in dessen hell erleuchteter Halle zu besiegen, bleibt für evivo und die Moskitos weiterhin ein unerfüllter Traum. Der Versuch am Samstag scheiterte wie üblich.

Der Glaube ist so unerschütterlich, wie es die ZF-Arena niemals sein kann. Irgendwann wird es mal passieren. Genau wie einst die unbezwingbare Festung Wuppertal fiel, genau wie wir erstmals den Einzug ins Playoff-Finale schafften, genau wie der erste Heimsieg gegen den VfB Friedrichshafen gelang. Die Moskitos wollen auf den Tag X vorbereitet sein, an dem ihre Jungs zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte die Unbesiegbaren vom Bodensee in deren Heimat bezwingen. Deshalb gibt es trotz aller Wahrscheinlichkeitsrechnungen immer einige rot-weiß gekleidete Fans, die in den Süden fahren, wenn der Spielplan das Duell Friedrichshafen gegen Düren serviert. So auch am Samstag. Weder der Winter noch die geringen Erfolgsaussichten konnten Michaels Partybus aufhalten.

Letztlich war es jedoch leider wie immer. Eigentlich gibt es ja an Silvester die festen Rituale, aber für den Dürener Volleyball hieß es beim Auswärtsspiel gegen den Rekordmeister auch am 16. Januar: The same procedure as every year. Egal, welche Leistungen unsere Jungs in der restlichen Saison zustande bringen, bei dieser Tour kehren sie immer mit leeren Händen zurück. Diesmal haben sie laut den Informationen, die nach Düren drangen, noch nicht einmal schlecht gespielt. Aber sie gerieten trotzdem in ein Gewitter. Nicht mit Blitz und Donner, sondern mit knallharten Aufschlägen und Blocks der Gastgeber, gegen die evivo kein Mittel fand. Wenn beide Teams jeweils ihr Bestes geben, ist das Optimum des VfB halt noch ein bisschen besser als das der Dürener. Dementsprechend deutlich gestalteten sich die Satzergebnisse (zweimal 17, einmal 21), die den Autor dieses Berichts per SMS erreichten. Immerhin haben die nicht mitgefahrenen Moskitos kein historisches Ereignis versäumt.

Die Serie von zehn Siegen in Folge endete sozusagen an der Sollbruchstelle. Da unsere Bundesliga-Konkurrenten wahrscheinlich ebenfalls keine drei gewonnenen Sätze aus Friedrichshafen mitnehmen werden, schmerzt diese Niederlage nicht besonders. Erst recht, weil unser ehemaliger „Hubschrauberberto“ mit seinen Kollegen des TV Bühl unseren Wunsch erfüllte und mit dem Sieg gegen Rottenburg dafür sorgte, dass wir den dritten Platz behielten. Diesen Bronze-Rang wollen wir nun mit einer neuen Erfolgsserie verteidigen. Nach dem Allstar Day geht es am 27. Januar weiter gegen den VC Franken.

 

In der vergangenen Saison spielten Heriberto Quero und Vladimir Rakic noch bei uns in Düren. Nun waren sie wieder zu Gast bei ihrem ehemaligen Verein, konnten aber den zehnten evivo-Sieg in Folge nicht verhindern. Nach drei Sätzen konnten wir einen souveränen Erfolg bejubeln.

„Hubschrauberberto“ und „Raka“ müssen mit ihrem Team eine glatte 0:3-Niederlage in der Arena Kreis Düren einstecken. In der Saison 2008/09 hätte uns diese Erkenntnis noch in Unruhe versetzt. Aber nun jubelten die Moskitos gemeinsam mit den anderen Dürener Fans, als genau das passierte. Denn unsere alten Bekannten traten in den schwarzen Trikots des TV Bühl an und mussten sich deutlich geschlagen geben. Spätestens als die jetzigen evivo-Spieler den ehemaligen Dürener Offensivstar mit der großen Sprungkraft im ersten Satz mit einem krachenden Block stoppten und so das 18:12 erzielten, zeichnete sich ab, dass unsere Jungs die Partie wieder mit einer weißen Weste beenden würden.

Beim Hinspiel im Schwarzwald, das am zweiten Spieltag stattfand, also in einer Zeit, als sich unser neuformiertes Team noch finden musste, gab es bereits einen 3:0-Erfolg für evivo. Damals verliefen alle drei Sätze ähnlich. Zu Beginn konnte Bühl jeweils einigermaßen mithalten und das Duell ausgeglichen gestalten, aber sobald unsere Jungs das Tempo verschärften, erhöhte sich der Vorsprung immer mehr. Das zweite Match entsprach ebenfalls diesem Schema. Unsere Jungs sorgten mit einer sicheren Defensive rund um den „Kleinen mit den tausend Armen“, wie Ilja Fabian in Berlin nannte, und starken Blocks dafür, dass der Mann, den wir einst mit einem Hubschrauber verglichen, nicht zum Überflieger wurde und stattdessen den Satzball im zweiten Durchgang zu unseren Gunsten verwandelte. Die wenigen Aufrechten, die Sven Anton übrigblieben, zeigten sich einmal mehr als Team und ließen sich weder durch den Gegner noch durch eigene Probleme vom Erfolgsweg abbringen.

Nach dem lockeren Sieg gegen Bühl steht nun am Samstag das Duell mit dem VfB Friedrichshafen an. Kurz vor Silvester konnten wir im Pokal gegen diesen übermächtigen Gegner ins Finale einziehen. Das war zuhause in Düren, nun müssen unsere Jungs am Bodensee antreten, wo es traditionell für die Gäste noch weniger zu holen gibt. Aber man stelle sich mal vor, evivo gewinnt den ersten Satz … Da Spobox TV nach drei evivo-Übertragungen in Folge leider nicht in der ZF-Arena dabei ist, werden die meisten Moskitos am Liveticker mitfiebern. Falls dann die aktuelle Siegesserie erwartungsgemäß reißt, sind unsere Jungs stabil genug, um eine neue Serie zu starten.

 

Es gab einige Hürden, die unseren Jungs am Wochenende im Weg standen. Aber weder das Wetter noch der Dauerrivale SCC Berlin mit 4000 Fans im Rücken verhinderten die Fortsetzung der Dürener Erfolgsserie.

Im Gegensatz zum Fußball und anderen Sportarten, die unter freiem Himmel absolviert werden, ist Volleyball grundsätzlich unabhängig vom Wetter, weil sowohl die Spieler als auch die Zuschauer während der Ausübung ihrer Tätigkeit ein Dach über dem Kopf haben. An diesem Wochenende brachte jedoch eine Frau die gesamte Herren-Bundesliga in Unruhe. Dabei ist Daisy weder Schiedsrichterin noch Trainerin, sondern einfach nur ein Tief, vor dem allerdings ganz Deutschland zitterte, weil Daisy viel Schnee und auch etwas stürmischen Wind im Gepäck hatte. Deshalb brauchten unsere Jungs viel länger als gewohnt für die Anreise nach Berlin, die die meisten der eigentlich eingeplanten Fans aus Vorsicht gar nicht erst antraten. So trug unter den knapp 4000 Zuschauern in der großen Max-Schmeling-Halle nur etwa jeder Tausendste ein Hemd in den rot-weißen Farben der Moskitos.

Die Zahl der einsatzfähigen Spieler im evivo-Team war kaum größer. Ähnlich wie bereits drei Tage zuvor brauchte sich unser Trainer kaum Gedanken über die Aufstellung zu machen, weil es an Alternativen mangelte. Es gab also nicht so viele Argumente für evivo, das auf einen personell voll ausgestatteten Gegner mit Heimvorteil traf und bereits das Hinspiel in eigener Arena gegen den SCC mit 0:3 verloren hatte – außer der Erfolgsserie! Denn die Ereignisse zu Beginn der Saison erscheinen aus heutiger Sicht wie eine längst vergangene Zeit. Unsere Jungs sind seit der unglücklichen 2:3-Niederlage gegen die Netzhoppers rund 50 Kilometer südlich der Max-Schmeling-Halle ungeschlagen und ließen sich in dieser Zeit weder von personellen Problemen noch von der Klasse der Gegner beeindrucken. Mit Haching (auswärts) und Friedrichshafen (in Düren) mussten sogar die beiden Mannschaften dran glauben, die in der Bundesliga-Tabelle noch vor evivo stehen, und auch der SCC musste sich im Pokal-Viertelfinale beugen.

Deshalb erkannte unser Gegner vom Sonntag vor der Partie auf der Vereinshomepage „die Zeit der Revanche“ und wollte mit einem Sieg unbedingt an uns vorbeiziehen. Was die Menschen in der Halle und die daheimgebliebenen Dürener in der Live-Übertragung bei spobox.tv allerdings wirklich zu sehen bekamen, entsprach diesen Wünschen überhaupt nicht. Unsere Jungs holten die ersten Punkte des Spiels und bauten den Vorsprung allmählich aus. Sie spielten so sicher und souverän, als hätten sie nie irgendwelche Probleme gehabt, und gewannen den ersten Satz. Berliner, die unsere jüngsten Ergebnisse studiert hatten, hofften nun vielleicht auf die traditionelle Schwächephase, die evivo oft im zweiten oder dritten Satz ereilt, aber selbst ein solcher Rückschlag blieb diesmal aus. Im dritten Durchgang versuchte der SCC noch mal, die Pleite abzuwenden, und konnte dabei Matchbälle abwehren. Aber evivo sorgte mit einem Block zum 29:27 für den überraschend deutlichen 3:0-Auswärtssieg im Traditionsduell der ewigen Rivalen.

Zwei Niederlagen gegen den SCC und den VfB in den ersten drei Spielen mit einer noch relativ ungeordneten Mannschaft, danach trotz diverser Rückschläge nur noch das bereits erwähnte 2:3 in Bestensee. Unsere Jungs überwinden derzeit alle Hürden. Als nächste Gegner werden Bühl mit Heriberto und Raka sowieso die Friedrichshafener versuchen, evivo zu stoppen.

 

Zum Jahreswechsel fasst man ja immer wieder gerne gute Vorsätze, um sein Leben im neuen Jahr noch besser zu gestalten. Unsere Jungs von evivo hatten für das erste Spiel im Jahr 2010 ebenfalls eine klare Vorstellung. Sie wollten unbedingt ihre Erfolgsserie, die einen Tag vor Silvester im Pokal-Halbfinale gegen Friedrichshafen ihren vorläufigen Höhepunkt fand, fortsetzen und mit einem weiteren Sieg gegen Rottenburg den dritten Platz erobern. Diesen Rang in der Bundesliga-Tabelle besetzte bis zum Spiel in der Arena der direkte Konkurrent. Nun sollte es also nach dem Willen der Gastgeber, die bisher Vierter waren, einen Platztausch geben. Voraussetzung dafür: Drei gewonnene Sätze für Düren.

Im ersten Satz ging es gleich gut los. Die Gäste aus Schwaben holten zwar den ersten Punkt, was ihren sehr extrovertierten Trainer gleich in Ekstase brachte, aber unsere Jungs konnten sich allmählich immer deutlicher absetzen und den ersten Teil des Plans erfüllen. Es wäre vielleicht auf ein glattes 3:0 hinausgelaufen, wenn es auf Dürener Seite keinen Einbruch gegeben hätte. Doch eben diese Schwächephase gab es dann. Den 1:5-Rückstand konnte unser Team noch ausgleichen, weil die nächsten sechs Punkte genau im umgekehrten Verhältnis verteilt wurden. Aber wenige Minuten später zog Rottenburg auf zehn Punkte Vorsprung davon. Ratlose Gesichter auf der Tribüne, die sich erst gegen Ende des Satzes wieder entspannter zeigten, als evivo mit Moral und Kampfgeist den Rückstand zumindest noch etwas erträglicher gestalten konnte.

Letzte Saison hätten wir solch ein Spiel wahrscheinlich verloren; so klangen die Kommentare nach dem Abpfiff. Jetzt steht aber eine motivierte Mannschaft auf dem Feld, die sich von Rückschlägen nicht beirren lässt und sich in die Partie zurückkämpft. Weil zudem das Rumpelstilzchen mit dem doppelten Doppelnamen an der gegnerischen Seitenlinie etwas zu wild wurde, gab es bei 15:12 einen entscheidenden Vorsprung, den evivo auch in der Verlängerung nicht mehr abgab. Noch ein Satz fehlte also und nun waren die Kräfteverhältnisse plötzlich so deutlich, dass der TVR noch nicht mal eine zweistellige Punktzahl erreichte und wir frühzeitig „Oh, wie ist das schön“ sangen, während die mit den Moskitos befreundeten Fans aus Rottenburg ihrem Team nicht mehr helfen konnten. Die Dürener Erfolgsserie hält also im neuen Jahr an und bereits am Sonntagnachmittag gibt es die nächste Bewährungsprobe in der Hauptstadt.

 

Dass man ein Feuerwerk üblicherweise in der Nacht vom 31. Dezember auf den 1. Januar abschießt, interessierte dieses Jahr in Düren niemanden. Zumindest die Einwohner der Stadt, die sich für Volleyball interessieren, wollten die Raketen schon mehr als 24 Stunden vorher zünden. Dabei sind sie keine Pyromanen, sondern Fans, die (wieder) an ihre Mannschaft glauben. Selbst an einem Abend wie diesem, an dem es die höchstmögliche Hürde zu überwinden galt.

Dabei war – nüchtern betrachtet – eigentlich nicht viel zu erwarten. Zwar hatten sich unsere Jungs von evivo durch eine begeisternde Spielweise einigen sportlichen Kredit zurückerobert, zum Jahreswechsel in der Bundesliga den vierten Platz mit Kontakt nach oben erreicht und im Pokalviertelfinale den SCC Berlin eliminiert. Aber was ist das schon im Vergleich zum seit Jahren in Deutschland dominierenden VfB Friedrichshafen, der auch in dieser Saison bislang komplett ungeschlagen blieb und unter anderem den italienischen Meister in drei Sätzen bezwang? Eigentlich nicht viel.

Aber die Häfler hatten den Gedanken an das Datum im Kopf – 30. Dezember. Vor exakt einem Jahr unterlagen sie überraschend Generali Haching im Pokalhalbfinale. Das wollten sie 2009 unbedingt vermeiden. Bei uns in Düren mussten sie jedoch erfahren, dass selbst dem Rekordsieger drei Gewinnsätze nicht per Gesetz zugeteilt werden. Heute Abend lief es nur im zweiten Satz so wie befürchtet. Aufschlagserie Grozer, zehn Punkte Vorsprung für den Topfavoriten und am Ende 25:14 für die Gäste.

Dennoch waren die Zuschauer laut und voller positiver Energie, nicht nur die in den roten Moskitos-Shirts. Nicht normal war nämlich, dass evivo schon einen gewonnenen Satz auf dem Konto hatte. Sogar der deutliche Verlust des zweiten Durchgangs konnte unsere hochmotivierte Mannschaft nicht stoppen. Die Jungs machten es dem Gegner einfach nach und holten sich den dritten Satz ähnlich deutlich wie der VfB den zweiten. Der erfolgsverwöhnte Trainer Moculescu wurde immer wütender auf die Schiedsrichter, die zwar ziemlich schlecht, aber nicht allein verantwortlich für den Ausgang des Spiels waren.

Friedrichshafen scheiterte auch am puren Willen des Außenseiters, der seine nicht vorhandene Chance mit hervorragender Unterstützung durch das Publikum zu nutzen wusste. Dass unsere Jungs wegen Verletzungen personell dezimiert waren, bemerkte kaum jemand, da die verbliebenen Spieler eine grandiose Leistung zeigten. Im März 2008 waren wir zum ersten Mal beim Endspiel um den Pokal im Gerry-Weber-Stadion. Zwei Jahre später heißt es erneut: „Entschuldigen Sie, ist das der Sonderzug nach Halle? Ich muss mal eben dahin, um nen Pokal zu gewinnen.“ Der letzte Schritt fehlt noch, aber jetzt erscheint es nicht mehr ganz so unwahrscheinlich, dass der Dürener Pokal-Wahnsinn in dieser Saison zur Trilogie wird.

 

Wer erinnert sich nicht an diesen Abend im April 2005? Ein gewisser Robert Wirtz schrie seine Grüße an Deutschland, Friedrichshafen und die Welt in sein Radiomikrofon, während die Arena vor Begeisterung platzte. Da hatten unsere Jungs von evivo gerade den damaligen Meister aus Berlin gestürzt, mit einem 3:2-Sieg nach 0:2-Rückstand. In den Zeiten der Vizemeisterschaften wurden spannende, spektakuläre Spiele gegen Berlin zum Brauchtum, in Düren so selbstverständlich wie Karneval und Weihnachten.

Am gestrigen Sonntag stand nun der nächste Akt in der unendlichen Geschichte zwischen evivo und dem SCC auf dem Spielplan – Halbfinale im DVV-Pokal. Unsere Freunde Bernd und Günter, die aus der Hauptstadt wieder mal in das westliche Dorf Düren gereist waren, wollten nicht nur die Biervorräte in der Arena leersaufen, sondern nebenbei auch noch einen Sieg mitnehmen. In der Disziplin „Getränke vernichten“ zeigten sie eine herausragende Leistung, aber mit dem Gewinnen wollte es – im Gegensatz zum Bundesliga-Auftakt – nicht so recht klappen.

Was für ein Spiel! Einen Satz lang kann sich der Fanclub „7. Mann“ uneingeschränkt freuen; da läuft bei unseren Jungs ähnlich wenig zusammen wie zuvor in den ziemlich schwachen Ligaspielen gegen Bottrop und Wuppertal. Doch direkt zu Beginn des zweiten Satzes lässt es Niko dann krachen. Ausgerechnet der unerfahrenste Spieler im evivo-Kader reißt seine Kollegen und das Publikum mit. Da können die drei Orangen auf der Tribüne gegen die Moskitos nichts mehr ausrichten. Weil zudem ein Christian Dünnes so spielt wie ein italienischer Meister, beginnt die Arena trotz der winterlichen Außentemperaturen zu kochen. Spätestens beim 31:29 im dritten Satz ist klar: Düren will unbedingt gewinnen, egal wie lange Berlin Widerstand leistet.

Nach dem 15:12 im Tiebreak ist der Sieg perfekt und unsere Freunde vom SCC müssen sich mal wieder in einem wichtigen Spiel in Düren geschlagen geben. Leider ist dieses Duell nicht das Finale, so dass ungerechterweise eine Mannschaft ausscheiden muss. Andererseits sind wir gerade wegen solcher spektakulären Spiele Volleyball-Fans.

Doch mit dem Schlusspfiff ist es noch nicht vorbei mit der Spannung. Nach dem Heimspiel ist vor dem Heimspiel! So wünschen wir uns es jedenfalls, als Angelina Grün vor unseren Augen in den Lostopf greift. Als erstes Los wird Haching gezogen. Neben Rottenburg und uns ist auch Friedrichshafen noch im Pott. Wieder Generali – VfB wie vor einem Jahr? Nee, Rottenburg muss zum Titelverteidiger, wir also gegen die Häfler. Dann bitte wenigstens ein Heimspiel, Angelina! So ist es! Gibt es jetzt einen Tag vor Silvester das nächste große Feuerwerk in der Arena?

 

Von den früheren Spielen dieser Saison gibt es keine Berichte.