Archiv Saison 2010/11

Hier seht ihr die Spielberichte der Saison 2010/11.

Die dazugehörigen Ergebnisse und Statistiken findet ihr im VBL-Archiv und für den CEV-Pokal hier.

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Die Saison ist vorbei. Doch unsere Jungs verabschiedeten sich mit einem starken Auftritt gegen den übermächtigen VfB Friedrichshafen und konnten zum Abschied in der Arena immerhin noch einen Satz gewinnen. Nach dem Schlusspfiff mussten wir uns von unserem Trainer Sven Anton verabschieden.

Zwei Sätze, ein Ergebnis. Wie das Halbfinal-Duell gegen den Titelverteidiger vom Bodensee am Mittwoch begonnen hatte, so endete es am Samstagabend auch. Die Statistik verbuchte jeweils ein 25:14 für die Häfler. Doch die Reaktionen der Dürener Fans waren völlig unterschiedlich. Beim Hinspiel sorgte das Resultat für lange Gesichter, weil sich trotz eines guten Starts eine erneute Niederlage in der unbezwingbaren ZF-Arena abzeichnete. Den finalen Akt der zweiten Partie begleiteten die Zuschauer in der Arena hingegen mit andauerndem Applaus, weil unsere Mannschaft sich kampfstark gegen die Niederlage gewehrt hatte und sich erst nach heftigem Widerstand geschlagen geben musste.

Die unterschiedliche Qualität der beiden Auftritte in der Halbfinal-Woche lassen sich auch daran ablesen, wie die Jungs nach einem 8:6 aus der technischen Auszeit zurückkehrten. Denn beide Spiele gegen Friedrichshafen begannen mit diesem Zwischenstand, jeweils für Düren. Am Mittwoch folgte ein Aufschlaggewitter, das früh die Hoffnungen auf eine Sensation zerstörte. Drei Tage später hielt evivo den ersten Satz bis zum Ende offen. Leider nutzten die Häfler die Fehler auf Dürener Seite gnadenlos und gewannen deshalb 25:22. Im zweiten Durchgang änderte sich an diesen Eindrücken nur wenig. Unsere Jungs kämpften um jeden Ball und die klar favorisierten Gäste mussten ihr volles Leistungsvermögen abrufen, um sich schließlich wieder knapp durchzusetzen. Das Ergebnis und die Dauer des Satzes waren identisch: erneut 25:22 für den VfB nach 27 Minuten.

Aber eine Mannschaft, die im Laufe der Saison bereits viele anstrengende Tiebreak-Entscheidungen und knappe Situationen überstanden hat, gibt sich nicht so leicht geschlagen, egal wer da auf der anderen Seite des Netzes steht. Auch gegen den Titelverteidiger kann man sich als Außenseiter einen deutlichen Vorsprung erarbeiteten. Den Beweis lieferten unsere Jungs im dritten Satz. Als sie zwischenzeitlich fünf Punkte mehr auf dem Konto hatten als die Häfler, erreichte die Lautstärke in der Arena neue Höchstwerte an diesem Abend. Gegen diese Kulisse war selbst das Team von Stelian Moculescu chancenlos. 25:19 für evivo – die Entscheidung über den Einzug ins Finale blieb vorerst offen.

Leider bremste der VfB den Schwung dieses Erfolges sofort wieder. Nach einer schnell herausgespielten Führung zog der Topfavorit unaufhaltsam über 8:4 und 16:10 davon und ließ keinen Zweifel mehr am Ausgang der Partie. Ok, die Entscheidung war also gefallen. Aber die gute Laune ließen wir uns nicht verderben. Während der letzten Minuten des abschließenden Saisonspiels gab es noch mal viel Applaus für unsere Mannschaft. Friedrichshafen bereitet sich nun auf die Endspiele gegen Berlin vor. Der SCC besiegte Haching ebenfalls in zwei Partien.

Nach dem Schlusspfiff mussten wir uns von Sven Anton verabschieden, der den Verein nach mehr als einem Jahrzehnt als Spieler und Trainer verlässt. Alles Gute, Sven! Während Christian Dünnes bekanntlich eine neue Aufgabe in Haching gefunden hat, sind die meisten anderen Personalien noch offen. Sicher ist jedoch jetzt schon, dass wir auch in der nächsten Saison wieder viele interessante, emotionale und spannende Stunden mit evivo erleben werden.

 

Die Reise an den Bodensee war für unsere Mannschaft wieder erfolglos. Im ersten Spiel des Playoff-Halbfinales setzte sie die schwarze Serie gegen Friedrichshafen mit einer deutlichen 0:3-Niederlage fort. Für die Dürener Fans vor Ort und beim Public Viewing gab es nur in den ersten Minuten Grund zum Jubeln.

Im Vereinsheim des Dürener TV versammelten sich am Mittwochabend zahlreiche evivo-Fans, um gemeinsam das Spiel ihrer Mannschaft in Friedrichshafen zu verfolgen. Dank der Live-Übertragung des Internetsenders CPM24 wollten sie indirekt dabei sein, als evivo den Coup gegen den Titelverteidiger anstrebte. Der Aufschwung, der bei evivo in den letzten drei Partien gegen Bottrop und Moers zu sehen war, hatte den Optimismus verstärkt. Sven Anton bestätigte die Zuversicht der Dürener. Im Interview unmittelbar vor dem Anpfiff in der ZF-Arena sprach er davon, dass er sich am liebsten mit dem Titelgewinn verabschieden würde. Angesichts des 3:1-Erfolgs der Berliner am Dienstag in Haching durfte natürlich auch der Hinweis auf ein Traumfinale zwischen evivo und dem SCC nicht fehlen.

Unsere Jungs traten zunächst so auf, wie wir es uns alle erhofft und gewünscht hatten. Der Block, den der VfB in seinem Vorbericht besonders gefürchtet hatte, stand gut. Da unsere Mannschaft die Gastgeber unter Druck setzte, führte sie 8:6. Jubel auf dem Spielfeld und im Vereinsheim! Düren schien wirklich eine realistische Chance auf den Sieg zu haben. Doch nach der technischen Auszeit war es plötzlich vorbei. Die Häfler erzielten vier Punkte in Folge und schafften die Wende. Mit knallharten Aufschlägen zerstörten sie die Annahme bei evivo und die Gäste konnten kaum noch eine Aktion zu einem erfolgreichen Abschluss bringen. Der Rückstand wuchs von Minute zu Minute und trotz des eigentlich so guten Auftakts mussten unsere Jungs den Satz mit 14:25 abgegeben.

Auch im zweiten Durchgang änderte sich nichts an dieser traurigen Diskrepanz. Die Aufschläge knallten weiterhin unerbittlich auf der Dürener Seite  ins Feld und auch beim direkten Duell am Netz hatten die Häfler meistens die besseren Ideen. Angesichts der Hilflosigkeit unserer Jungs, die auch mit kämpferischem Einsatz nichts an der Dominanz der Gastgeber ändern konnten, war der erneut sehr deutliche Rückstand keine Überraschung. Die Fans vor der Leinwand mussten widerwillig dem Reporter zustimmen, der sagte, dass die VfB-Spieler gerade tun könnten, was sie wollen. Als die Anzeigetafel das 16:25 aus Dürener Sicht verkündete, war die Hoffnung auf den Coup gegen den VfB weiter gesunken.

Aufgeben wollten die evivo-Anhänger allerdings noch nicht. Doch das Spiel lieferte zunächst keinen Grund, den Optimismus wiederzubeleben. Erst als Friedrichshafen angesichts des sicheren Sieges etwas nachlässiger wurde, gelangen unseren Jungs wieder einige Punkte. Als ihnen gerade ein schlimmer Untergang drohte, schafften sie es immerhin, den Rückstand etwas zu verkürzen. Plötzlich begannen die Fans wieder zu zählen. Erst als der VfB den Matchball zum 25:20 verwandelte, starben die letzten Hoffnungsschimmer an diesem Mittwochabend. Wieder mal verloren am Bodensee, das nächste 0:3 gegen die Häfler. Der Spruch „Stell dir vor, die gewinnen da zum ersten Mal“ gehört also weiterhin zu den ständigen Gedanken der Moskitos.

Nun konzentrieren wir all unsere Energie auf den Samstagabend. Wir brauchen eine volle, laute Arena, um den Meister vielleicht doch noch auf seinem Weg zum erneuten Titelgewinn zu stoppen. Wir brauchen eine konstant starke Leistung unserer Jungs. Die Aufgabe ist schwierig, aber nicht unlösbar. Vielleicht erleben wir am Osterwochenende in Düren eine sportliche Auferstehung.

 

Das Saisonziel ist erreicht! Unsere Jungs haben auch das zweite Spiel im Viertelfinale gegen Moers mit 3:0 gewonnen und treffen nun im Halbfinale auf Friedrichshafen. Für das Erlebnis in der Arena brauchte man als Fan allerdings nicht nur eine Stimme zum Jubeln und Hände zum Klatschen oder Trommeln, sondern vor allem auch stabile Nerven.

Wir haben in dieser Saison schon viel erlebt. Spektakuläre Siege, schmerzhafte Niederlagen, überraschende Erfolge und einige weniger erfreuliche Nachrichten prägten die vergangenen Monate. Ein ständiges Auf und Ab beeinflusste unsere Gefühle als Fans der Dürener Volleyballer. Jetzt gab es all diese wechselhaften Eindrücke innerhalb einer Dreiviertelstunde. Denn so lange dauerte der zweite Satz im Viertelfinalspiel gegen Moers. Es wurde ein denkwürdiges Ereignis in der Arena, mit einem rekordverdächtigen Ergebnis.

Die Anzeigetafel auf dem Anschreibetisch kapitulierte bei diesem Spielstand. Mehr als dreißig Punkte für eine Mannschaft kann sie nicht darstellen, da die aufgedruckten Zahlen nicht reichen. Weil die beiden Teams am Mittwochabend jedoch äußerst lange um den Gewinn des sehr wichtigen Satzes kämpften, mussten die zuständigen Menschen improvisieren. Ebenso beansprucht wurde die Ausdauer der Fans auf der Tribüne. Mal hofften sie, dass ihre Spieler endlich den Sack zumachen, mal hofften sie, dass der Gegner seinen Satzball nicht nutzt. Nach einer gefühlten Ewigkeit gewann evivo die unglaubliche Schlacht – mit einem wahnsinnigen 41:39!

Damit ist die Geschichte dieses besonderen Satzes aber noch gar nicht vollständig erzählt. Dass unsere Jungs diese Verlängerung überhaupt erreichten, war bereits bemerkenswert. Einige Minuten zuvor lagen sie nämlich mit 11:18 zurück. Sieben Punkte Rückstand gegen den Tabellenvierten auszugleichen, ist definitiv keine leichte Aufgabe. Allerdings hatten die Zuschauer im ersten Durchgang erlebt, wie evivo mit starken Nerven ein 10:15 in einen 26:24-Sieg verwandelte. Mit Trommeln und Klatschen weckten sie nun die letzten Kraftreserven ihres Teams. Michael Olieman hörte die Signale besonders deutlich und leitete die Aufholjagd ein, die schließlich in dem verrückten Finale endete.

Fünf Sätze waren im Lokalderby absolviert. Fünf Mal in Folge hatte Düren am Ende gejubelt. Die Moerser setzten unsere Mannschaft in der zweiten Hälfte des Viertelfinales zwar viel stärker unter Druck als beim Hinspiel am vergangenen Sonntag in Mülheim, aber all ihre Bemühungen im Kampf um die letzte Chance erwiesen sich als erfolglos. Unsere Jungs präsentieren sich seit dem Sieg in Bottrop so stark, dass kein Rückstand sie aus der Ruhe bringt. Den letzten Abschnitt der Partie gegen den Lokalrivalen aus dem Ruhrgebiet dominierten sie von Beginn an. Mit dem 25:18 war der Einzug ins Halbfinale perfekt. Die Jubelszenen konnten beginnen.

Dieser Dürener Mannschaft ist mittlerweile alles zuzutrauen. Vielleicht sogar eine Überraschung gegen den übermächtig erscheinenden VfB Friedrichshafen. Der Titelverteidiger vom Bodensee ist nun unser Gegner im Halbfinale, in dem sich außerdem Generali Haching und der SCC Berlin gegenüberstehen. Am nächsten Mittwoch müssen wir zunächst auswärts antreten; das Rückspiel in Düren findet am Osterwochenende statt. Die Geschichte der verrückten Saison 2010/11 wird also noch um mindestens zwei Kapitel erweitert.

Was für ein Sonntag in Mülheim! Unsere Mannschaft hat zum Auftakt der Play-offs den Moerser SC auswärts mit einem klaren 3:0 besiegt. Das hervorragende Spiel verstärkte die gute Laune der Dürener Fans, die die RWE-Sporthalle akustisch eindeutig dominierten. Jetzt fehlt noch ein Sieg zum Einzug ins Halbfinale.

Der Journalist der Rheinischen Post hatte es bereits in seinem Vorbericht zum Play-off-Viertelfinale befürchtet. Angesichts der bevorstehenden Invasion der Moskitos und vieler weiterer Dürener Fans hatte Nils Jansen die Unterschiede zwischen der geringen Zahl Moerser Anhänger und der vielen evivo-Begleiter bedauert: „Hinzu kommt, dass die Rur-Städter mit erheblich größerer Zuschauer-Unterstützung rechnen können als die Moerser.“ Diese Prognose haben wir natürlich gerne erfüllt. Von den blauen Sitzen in der bunt gefärbten Halle kamen die mit Abstand lautesten Geräusche und dort standen oder saßen diejenigen, die einen Sieg der Gastmannschaft sehen wollten.

Unsere Jungs zeigten von Beginn an, dass sie an die starke Leistung beim 3:0-Sieg in Bottrop anknüpfen wollten. Das Derby begann relativ ausgeglichen, aber spätestens nach der zweiten technischen Auszeit konnte sich Düren einen entscheidenden Vorsprung erarbeiten. Auch die Schlussphase, die uns beim ersten Auftritt in Mülheim im Dezember alle drei Sätze gekostet hatte, überstand die Mannschaft diesmal unbeschadet. Nach 28 Minuten hieß es 25:21 für evivo. Zum ersten Mal überhaupt konnten wir einen gewonnenen Satz in dieser Halle bejubeln. Da wurden die Trommeln, Pappklatschen und sonstigen Anfeuerungsinstrumente bei den Gästen natürlich noch lauter.

Im zweiten Durchgang blieb die gute Stimmung auf und neben dem Spielfeld bestehen, jedenfalls bei allen Dürenern. Unsere Jungs zeigten weiterhin die Stärken in Angriff, Block und Annahme, die bereits zum Erfolg beim anderen Westrivalen geführt hatten. Erst kurz vor dem Ende brachten uns die Moerser in Gefahr, als sie plötzlich einen Satzball hatten. Aber wir konnten uns auf die starken Nerven unserer Mannschaft verlassen. Mit einem 26:24 ging es in die Zehn-Minuten-Pause. 2:0 für evivo! Stand etwa der zweite überraschend deutliche Auswärtssieg in Folge bevor? Naja, mal abwarten. Schließlich gab es kurz vor Karneval schon ein Duell mit Moers, das nach 2:0-Führung für uns noch in die Tiebreak ging.

Eine ähnliche Entwicklung wollten die Jungs diesmal unbedingt vermeiden. Deshalb kamen sie voller Energie aus der Kabine zurück und ließen die Gastgeber bis zur ersten technischen Auszeit überhaupt nicht mitspielen. Dass der Schiedsrichter dabei einmal nicht richtig nach oben blickte, war bei einer 8:2-Führung nebensächlich. Als Stefan Hübner mit einem Block den Matchball verwandelte, hatte Düren sogar sieben Punkte mehr als Moers. 3:0 beim Tabellenvierten! Was für ein Erfolg! Ausgelassener Jubel bei Fans und Spielern sowie ein gemeinsames „Humba“ waren die logische Folge.

Jetzt sind wir nur noch einen Sieg vom Halbfinale entfernt, in dem wahrscheinlich der VfB Friedrichshafen auf uns warten würde (sofern keine der drei Spitzenmannschaften, die am Wochenende alle erfolgreich waren, überraschend ausscheidet). Wenn unseren Jungs am Mittwoch in der Arena der zweite Erfolg gegen den MSC gelingt, haben wir das Viertelfinale bereits überstanden. Ansonsten käme es am kommenden Wochenende zum Entscheidungsspiel im Ruhrgebiet. Dem inoffiziellen Titel „die Besten im Westen“ sind wir jedenfalls einen großen Schritt näher gekommen. Nicht nur im rot-weißen Fanblock.

 

Das Spiel unserer Mannschaft in Bottrop passte im positiven Sinne zum herrlichen Wetter an diesem Samstagnachmittag. Mit einem souveränen 3:0 gewann evivo das wichtige Spiel in Bottrop. Deshalb dürfen wir nun im Viertelfinale als Tabellenfünfter gegen Moers antreten.

Eigentlich ist es nach jedem evivo-Spiel üblich, dass die Mannschaft unabhängig vom Ergebnis zu den Moskitos geht und sich mit dem Abklatschen für die lautstarke Unterstützung bedankt. Diesmal verzichteten unsere Jungs auf die bekannte Zeremonie. Nach dem verwandelten Matchball zum überraschend deutlichen 3:0-Erfolg beim direkten Konkurrenten liefen sie auf uns zu jubelten voller Euphorie gemeinsam mit uns. Es war ein Bild, das mehr als tausend Worte sagt. Da brauchte man keine Statistik mehr.

Zu den Daten, die dieses Spiel produzierte, gehörte eine 9:2-Führung für Düren zu Beginn des ersten Satzes. Sieben Punkte Vorsprung in einem Duell, das als sehr ausgeglichen und spannend angekündigt war. Widerlegte der Start etwa alle Vorberichte, die eher eine hart umkämpfte Partie über fünf Sätze vermuten ließen? So extrem war es dann doch nicht. Bottrop erholte sich schnell und kam sofort bis auf einen Punkt heran. 10:9 für Düren hieß es nur noch. Aber die starke Leistung, die unsere Jungs seit dem ersten Ballwechsel zeigten, verhinderte eine vollständige Wende. Wenn es mal knapp wurde, hatten sie immer die besseren Ideen. Deshalb gewannen sie den ersten Satz schließlich mit 25:22

Die positiven Eindrücke verfestigten sich im zweiten Satz. Bottrop konnte zwar erneut einen Rückstand ausgleichen, fand allerdings in den entscheidenden Szenen kein Mittel gegen die spielerische Überlegenheit der Gäste. Gnadenlose Blocks von Stefan Hübner, der wieder seinen besonderen Wert für evivo bewies, gewohnt starke Angriffe von Christian Dünnes und viele weitere gute Aktionen der gesamten Mannschaft, in der Till Lieber als Vertretung für den verletzten Kamil Kacprzak ein erneutes Comeback gab. Dass der Satz schließlich noch in die Verlängerung ging, half den RWE Volleys auch nicht. Düren gewann 26:24. In der anschließenden Pause fanden auch die Moderatoren in der Dieter-Renz-Halle nur lobende Worte für unsere Jungs.

Dass die RWE Volleys trotzdem noch die Wende schaffen wollten, änderte nichts am starken Auftritt unserer Mannschaft, die erneut in Führung ging. Die Gäste gerieten am Ende des dritten Satzes noch mal unter Druck. Da hatten die Bottroper den Rückstand aufgeholt und sich sogar ausnahmsweise einen kleinen Vorsprung erarbeitet (22:21). Trotzdem mussten sie sich wenige Augenblicke später dem großen Siegeswillen der Dürener beugen, die den Matchball zum 25:23 verwandelten. Nun folgten die eingangs beschriebenen Jubelszenen. Es war schließlich ein ungewohnt deutlicher Sieg. Dass unsere Jungs in nur drei Sätzen gewinnen, hatten wir bisher in dieser Saison nur selten erlebt. Nun kam der eindrucksvolle Sieg eine Woche vor Beginn der Playoffs genau zum richtigen Zeitpunkt. Düren ist bereit für das Viertelfinale.

Dort spielen wir am kommenden Sonntag (10. April) nachmittags um 15 Uhr in Mülheim an der Ruhr, bevor die Moerser am folgenden Mittwochabend zum Rückspiel nach Düren kommen. Die weiteren Partien bestreiten Friedrichshafen gegen Rottenburg (die Schwaben qualifizierten sich hauchdünn vor dem VC Gotha), Haching gegen die Netzhoppers und Berlin gegen Bottrop.

 

Die Begegnung mit dem TV Rottenburg war am Samstagabend von vielen Emotionen geprägt. Im letzten Heimspiel vor den Playoffs, das die Moskitos zu einer Danke-Aktion für den scheidenden Trainer Sven Anton nutzten, mussten wir lange zittern und die Mannschaft mit voller Kraft unterstützen, bevor wir über den wichtigen 3:1-Sieg jubeln konnten.

18 Moskitos bedeckten während des Spiels in der Arena ihre üblichen Fantrikots mit roten und weißen Shirts, auf denen einzelne Buchstaben eine Botschaft bildeten. „Danke Sven! Alles Gute!“ lautete der Schriftzug, der die Verdienste des Spielers und Trainers in seinen zwölf Jahren bei evivo würdigte. Zu den guten Eindrücken sollte natürlich ganz aktuell auch das Ergebnis gegen Rottenburg gehören. Aber das Duell gegen die Schwaben erwies sich als schwere Aufgabe, die von der Mannschaft und den Fans volles Engagement und starke Nerven forderte.

Zu Beginn sah es so aus, als könnten unsere Jungs einen souveränen Sieg schaffen. Sie beherrschten den Gegner, der bereits am Donnerstag eine 0:3-Niederlage beim Moerser SC kassiert hatte, und gewannen den ersten Satz problemlos mit 25:17. Ein sehr angenehmes Ergebnis angesichts des schwachen Spiels am vergangenen Wochenende bei den Netzhoppers. Allerdings zeigt die Erfahrung in dieser Saison, dass Düren eigentlich nie zu Null gewinnt. So war es auch diesmal. Im zweiten Satz führten nämlich plötzlich die Rottenburger mit 5:1. Unsere personell geschwächte Mannschaft, die noch nicht auf den als Ersatz vorgesehenen Till Lieber zurückgreifen konnte, geriet nun unter Druck. Sie versuchte, die Kontrolle zurückzugewinnen, aber die Gäste hielten ihren Vorsprung trotz aller Dürener Angriffe bis zum Schluss. Das 23:25 war nicht mehr zu verhindern. Der TVR gewann seinen ersten Satz im März 2011.

Der dritte Durchgang begann mit einem Déjà-vu für die Fans in der Arena. Schon wieder geriet ihr Team in Rückstand. Diesmal zogen die Schwaben, die von ihrem wie üblich ekstatisch jubelnden Trainer Hans-Peter Müller-Angstenberger angetrieben wurden, sogar noch deutlicher davon. Beim Zwischenstand von 11:17 aus Dürener Sicht drohte evivo alle in dieser unglücklichen Saison noch vorhandenen Ziele zu verspielen. Sowohl der Sieg im letzten Heimspiel vor den Playoffs als auch der für diese entscheidende Phase der Saison angestrebte fünfte Tabellenplatz waren akut gefährdet.

Glücklicherweise behielten alle Beteiligten in dieser schwierigen Situation die Nerven. Die Moskitos unterstützen die Mannschaft weiter mit der vollen Lautstärke ihrer Trommeln und Stimmen, während die Jungs auf dem Feld den Rückstand mit großem Siegeswillen allmählich verkürzten. In der Verlängerung wurde dieser gemeinsame Kraftakt schließlich mit einem 27:25 belohnt. Nach der verhinderten Pleite konnte evivo den vierten Satz trotz des Rottenburger Widerstands wieder relativ souverän mit 25:22 gewinnen. 3:1 – die Zitterpartie endete mit Jubel bei Düren. Beim Danke-Foto mit Sven Anton konnten die Moskitos ebenso wie der Trainer befreit durchatmen.

Am Sonntagnachmittag gab es schließlich die erhoffte Schützenhilfe der Hachinger. Da der Pokalsieger unseren direkten Konkurrenten Bottrop 3:1 besiegte, konnte Düren wegen des besseren Satzverhältnisses schon vor dem letzten Spieltag den fünften Rang zurückerobern. Im finalen Duell am nächsten Samstag um 14 Uhr in der Dieter-Renz-Halle ist allerdings ein weiterer Kraftakt nötig, um diese Reihenfolge in der Tabelle zu bestätigen.

 

Am Sonntag kehrten die Moskitos mit einer weiteren Niederlage im Gepäck zurück aus Brandenburg. Die Netzhoppers Königs Wusterhausen hatten ihren Ruf als Dürener Angstgegner wieder einmal bestätigt und unsere Mannschaft mit 3:0 bezwungen. Jetzt müssen wir vor dem Viertelfinale um den fünften Platz kämpfen.

Zum Debüt von Sven Anton als Dürener Cheftrainer gab es im Oktober 2008 eine Niederlage gegen das Team seines Vorgängers Mirko Culic. Auch die nächsten drei Partien gingen verloren, ehe es im Viertelfinale der Playoffs 2010 zu einem Erfolg für evivo reichte. In der aktuellen Saison ist die Bilanz wieder eindeutig schlecht. Sechs Sätze gewannen die Netzhoppers, während unsere Jungs kein einziges Mal jubeln durften. Nicht der Tabellenführer Friedrichshafen oder der Pokalsieger Haching bereitet uns die meisten Probleme, sondern die Mannschaft aus Brandenburg, die vor der Partie den achten Platz in der Tabelle belegte.

Dabei kann man unseren Spieler auf keinen Fall vorwerfen, dass sie nicht gewinnen wollten. Sie haben immer wieder versucht, den Ball auf den Boden zu bringen. Leider erwiesen sich zu viele Bemühungen als wenig erfolgreich. Entweder leistete die Abwehr der Gastgeber zu starken Widerstand oder die Angriffsversuche blieben am Block hängen. Außerdem erzeugten die meisten Dürener Aufschläge zu wenig Druck. Als die Netzhoppers den ersten Satz mit 25:20 gewannen, wurde es für unsere Mannschaft noch schwieriger.

Die Moskitos, die in den Osten der Republik gereist waren, um ihr Team bei dem wichtigen Spiel zu unterstützen, sorgten in der als „Brandenburger Hölle“ bezeichneten Landkost-Arena dafür, dass nicht nur die Trommeln der einheimischen Netzinos zu hören waren. Trotzdem agierte evivo auf dem Spielfeld weiterhin unglücklich und konnte die Anzahl erfolgreicher Aktionen kaum erhöhen, so dass auch der zweite Satz mit 21:25 verloren ging. Zum fünften Mal in Folge triumphierte Königs Wusterhausen im Duell gegen Düren in dieser Saison.

Jetzt hieß es: alles oder nichts. Konnte Düren noch die Wende schaffen? Immerhin hatten wir ja in den vergangenen Wochen fast schon eine Garantie auf fünf Sätze pro Spiel erworben. Vielleicht half unseren Jungs die Erfahrung mit anstrengenden Partien in dieser gefährlichen Situation. Zunächst hielten sie den dritten Satz tatsächlich relativ lange offen und schürten die Hoffnung auf eine Verlängerung der Begegnung. Am Ende gelang den Gastgebern allerdings wieder ein entscheidender Vorsprung, der das Aus für Düren besiegelte. Mit einem 22:25 endete unser Besuch in Bestensee.

Da der Moerser SC in einem verrückten Spiel gegen Bühl, bei dem der Liveticker kapitulierte, einen 3:2-Sieg schaffte, ist der vierte Rang außer Reichweite. Nun müssen wir gemeinsam um den fünften Platz kämpfen. Dort stehen im Moment die gegen VC Olympia erfolgreichen RWE Volleys Bottrop, die nächste Woche auf Haching treffen, bevor sie uns am 2. April zum abschließenden direkten Duell empfangen. Vorher muss evivo vor eigenem Publikum gegen den TV Rottenburg siegen. Dabei werden sich unsere Jungs, die ihre Fehler am Sonntag offen eingestanden, wieder besser präsentieren. Schließlich sind die Schwaben nicht als Dürener Angstgegner bekannt.

 

Eine 0:3-Niederlage gegen Friedrichshafen ist in dieser Saison eigentlich völlig normal, wenn man nicht gerade Generali Haching heißt. Doch am Mittwochabend verpasste unsere Mannschaft nur knapp den fünften Satz, der sich in den letzten Wochen zum festen Bestandteil der evivo-Spiele entwickelt hatte.

Mein Bericht aus Gotha endete mit der Feststellung, dass ein Tiebreak gegen den Rekordmeister vom Bodensee eine große Überraschung wäre. Doch nun waren unsere Jungs viel näher an diesem Ergebnis, als man es vor dem Anpfiff erwarten konnte. Nach einem sehr starken Auftritt unterlagen sie knapp mit 1:3 und können sich jetzt zumindest darüber freuen, dass sie neben Haching als einzige deutsche Mannschaft einen Satz gegen die Häfler gewannen.

Mitten im ersten Satz des spektakulären Spiels hatte Stefanie Liebl ein Problem. Die Reporterin des WDR, die für einen Beitrag der Sendung „Lokalzeit“ live aus der Arena berichtete, musste das Geschehen kommentieren, während sie direkt neben den lauten Trommeln der Moskitos stand. Zu diesem Zeitpunkt war die Stimmung schon hervorragend, weil unsere Jungs auf dem Spielfeld dem VfB alles abverlangten. Bis zum 10:10 konnten sie das Duell ausgeglichen gestalten, ehe die Gäste einen entscheidenden Vorsprung erzielten und den Satz relativ deutlich mit 25:18 gewannen.

Doch evivo gab sich längst nicht geschlagen und setzte Friedrichshafen im zweiten Satz noch mehr unter Druck. Großen Anteil daran hatte Stefan Hübner, der nach langer Verletzungspause und dem ersten Einsatz beim VC Gotha nun sein Debüt vor eigenem Publikum gab. Er zeigte seine alten Qualitäten beim Block und gab seinen jungen Mitspielern zusätzliches Selbstvertrauen. Daraus resultierte eine außergewöhnlich deutliche Führung für Düren. In der Endphase des Satzes kamen die Häfler zwar noch mal bedrohlich nahe, aber während sich das Team von Stelian Moculescu über eine umstrittene Entscheidung des Schiedsrichters aufregte, bejubelten die Fans in der Arena das 25:23.

Leider bewiesen die Gäste anschließend, dass sie nach einem schlechten Ergebnis besonders gnadenlos auftreten. Das 0:4, mit dem unsere Mannschaft in den dritten Satz startete, erwies sich als zu schwere Last. Obwohl evivo wieder besser ins Spiel fand, ging der Durchgang mit 20:25 verloren. War die Hoffnung auf eine Sensation in Form eines Sieges gegen den haushohen Favoriten nach dem erneuten Rückstand verloren? Nein! Wir haben schließlich Erfahrung mit Spielen über fünf Sätze. Da konnten uns auch die beiden Satzbälle für den VfB beim Stand von 22:24 nicht schocken. Ausgleich für Düren, die Stimmung in der Halle erreichte den Höhepunkt. Doch in der Verlängerung verpasste evivo ganz knapp mit 24:26 den Tiebreak, den alle Fans so gerne erlebt hätten. Trotzdem haben wir eine hervorragende Leistung unserer Mannschaft gesehen, die gegen den Tabellenführer enormen Widerstand geleistet hat.

Da der Moerser SC, unser wichtigster Konkurrent im Kampf um den vierten Platz in der Tabelle, gleichzeitig sein Auswärtsspiel beim SCC Berlin in drei Sätzen verlor, bleibt der Abstand nach oben bestehen. Die RWE Volleys Bottrop haben nach dem 3:1 in Spergau genauso wie wir 22:20 Punkte. Es bleibt also sehr spannend und deshalb wäre ein Sieg am Sonntag bei den Netzhoppers Königs Wusterhausen ebenso wichtig wie wertvoll.

 

Wer unserer Mannschaft in der laufenden Saison bei der Arbeit zusieht, erlebt beste Unterhaltung. Während andere Vereine langweilige 3:0-Siege feiern, enden Spiele mit Dürener Beteiligung selten vor dem Tiebreak. So war es nun auch auswärts beim VC Gotha.

Jeweils zweimal gegen die Mitteldeutschen aus Spergau und unseren jüngsten Konkurrenten aus Gotha, außerdem gegen Bottrop und den SCC, in Bühl sowie gegen Moers. Nicht zu vergessen die beiden Duelle gegen Antwerpen, das Gastspiel in Bukarest und der Auftritt gegen Rzeszow. Insgesamt zwölf Mal erlebten unsere Jungs in dieser Saison bereits den finalen Showdown namens Tiebreak. Garniert wurde diese Liste der besonders spannenden Entscheidungen durch die beiden goldenen Sätze im europäischen Wettbewerb. Wer eine Eintrittskarte für eine Volleypartie mit Dürener Beteiligung kauft, erhält fast eine Garantie auf ein besonderes Erlebnis.

Den neusten Beleg gab es am Sonntag in der Goldberghalle in Ohrdruf, der Heimstätte des Volleyballclubs Gotha. Elf Moskitos reisten nach Thüringen, um ihre Jungs bei der sehr schweren Aufgabe zu unterstützen. Die Gastgeber hatten sich nach einer Durststrecke zu Jahresbeginn zuletzt mit einem Heimsieg gegen Bottrop und einen Erfolg in Spergau eindrucksvoll zurückgemeldet. Kombiniert mit der Erinnerung an den mühsamen Sieg in der Hinrunde war diese Bilanz eine ausreichende Warnung für unsere Jungs, die stark begannen. Allerdings zeigte Gotha wieder von Beginn an, warum ihre Annahme bereits nach dem Auftritt in unserer Arena mit einer Gummiwand verglichen wurde. Kaum ein Angriff von evivo erreichte sofort den Boden und die Gastgeber ließen sich von Rückständen nicht einschüchtern. Deshalb verpasste die international bunt gemischte Mannschaft unseren Jungs mit einem 28:26 gleich einen Dämpfer.

Der zweite Satz war aus zwei Gründen bemerkenswert. Erstens ist ein 31:29 kein normales Ergebnis. Spätestens in der Verlängerung schwankten wir ständig zwischen der Angst, wieder einen Satz so knapp abzugeben, und dem Jubel über unsere Mannschaft, die eine starke kämpferische Leistung zeigte. Ein paar Minuten vor dieser emotionalen Unruhe vollzog sich – begleitet von Rufen, den historischen Moment in einem Foto festzuhalten –  die wohl interessanteste Einwechslung der Saison. Bühne frei für Stefan Hübner! In seiner ersten Aktion als Spieler nach ewiger Verletzungspause verpasste „Hübi“ nur knapp einen Blockpunkt.

In den folgenden Sätzen durfte unser erfahrenster Akteur noch länger seine Qualitäten zeigen und „der Superstar der Dürener“ – so kündigten die Gastgeber ihn im Vorbericht auf der Vereinshomepage an – hatte großen Anteil daran, dass die hartnäckigen Thüringer den klaren evivo-Sieg im dritten Durchgang (25:19) nicht verhindern konnten. Allerdings schlug Gotha wieder zurück. Alle Dürener Bemühungen auf und neben dem Feld, den Rückstand umzubiegen, waren vergebens.

Wieder Tiebreak, zum vierten Mal in Folge in der Bundesliga! Nun konnten unsere Jungs allerdings ihre eingangs erwähnte Erfahrung mit einer solchen Extremsituation nutzen. 15:8 und somit der nächste 3:2-Sieg für Düren. Da simmer dabei, dat is prima! Ein ebenso lustiges wie leckeres Essen unter sonnigem Himmel und ein attraktives Volleyballspiel. Besser geht es doch kaum an einem Sonntag im März.

Am Mittwoch kommt nun Friedrichshafen nach Düren. Da wäre ein Tiebreak auf jeden Fall eine sehr große Überraschung. Egal wer gewinnt. In der Arena wird wieder was geboten.

Die Dürener Volleyball-Fans erlebten am Samstagabend zum dritten Mal in Folge ein Spiel ihrer Mannschaft, das erst im Tiebreak endete. Nach zwei erfolglosen Versuchen gegen Berlin und Bühl gewann evivo diesmal im West-Derby mit 3:2 gegen Moers und sorgte damit vor dem Karneval für gute Stimmung.

Spiel, Spaß, Spannung und Schokolade – mit dieser verlockenden Mischung wirbt seit Jahrzehnten eine Firma, die Spielzeug in eine süße Hülle verpackt. Schokolade gibt es in der Arena Kreis Düren zwar nicht, aber alle anderen Elemente gehören zum festen Programm, wenn unsere Jungs in dieser Saison das Spielfeld betreten. Einseitige oder langweilige Duelle gibt es so selten, als habe die DVL den Dürenern verboten, 3:0 zu gewinnen.

Genau dieses Ergebnis hätten die Fans am Samstag erleben können – und zwar diesmal zu Gunsten unserer Jungs. Beim Hinspiel Anfang Dezember hatten dem Moerser Sportclub noch drei Sätze gereicht, um einen Sieg zu verbuchen, weil evivo es immer versäumte, die entscheidenden Punkte am Satzentscheide zu holen. Vor eigenem Publikum sah das nun zunächst ganz anders aus. Düren dominierte den Gegner mit starken Aktionen und trat so sicher auf, dass der klare Vorsprung bis zum letzten Punkt bestehen blieb. Zwei Sätze lang hatten unsere Jungs die Moerser im Griff. Lediglich achtzehn beziehungsweise neunzehn Punkte gönnten sie den Gästen. Das klang doch in den Vorberichten ganz anders. Ein hart umkämpftes Duell war angesichts der Ergebnisse in den vergangenen Jahren angekündigt. Dass der Tabellensechste den Vierten mit deutlicher Überlegenheit zu bezwingen schien, überraschte das Publikum. Endlich mal ein Spiel, das einfach Spaß macht und die Nerven nicht so belastet.

Moment mal, wo bleibt denn da die versprochene Spannung? Kein Problem. Die traditionellen Formschwankungen unserer Jungs sorgen in jedem Spiel für einen Krimi. Im dritten und vierten Satz ließ der Druck bei evivo nach, weshalb Moers weniger Fehler unterliefen. Jetzt mussten wir plötzlich doch noch um den Sieg zittern. Den knappsten Satz des Spiels gewannen die Gäste mit 25:22 und anschließend gelang ihnen durch ein 25:19 sogar der Ausgleich. Zum dritten Mal in Folge zögerte unsere Mannschaft die Entscheidung bis zum Tiebreak hinaus. Langweilig wird es uns nie.

Zur traditionellen Dramaturgie in der Saison 2010/11 gehört auch, dass evivo Rückschläge verdauen kann und oft gerade rechtzeitig die Wende schafft. Gegen den Sportclub vom Niederrhein gelang die Wiederbelebung nun sehr eindrucksvoll. Ein Tiebreak, den ein Team so einseitig dominiert, dürfte absoluten Seltenheitswert besitzen. Der Blick auf die Anzeigetafel bestätigte den sensationellen Zwischenstand: Düren zehn, Moers eins. Wahnsinn! Die Gäste schafften anschließend nur noch drei Punkte. Das 15:4 bildete den Höhepunkt des jüngsten Krimis, der uns einen sehr wertvollen Heimsieg bescherte.

Nun weisen die drei Lokalrivalen Moers, Düren und Bottrop in der Tabelle die gleiche Anzahl an Pluspunkten auf. Weil die Moerser ein Spiel weniger und die RWE Volleys eine Begegnung mehr absolviert haben, steht evivo nun auf dem fünften Rang. Am Sonntag nach Karneval (13. März) öffnen wir in Gotha das nächste Überraschungsei.

Vorher rufen wir mit allen Jecken dreimal: Düren Alaaf!

 

Die Fahrt in den Schwarzwald endete mit traurigen Mienen. 32 Dürener Fans waren zum Auswärtsspiel beim TV Bühl gereist, um ihrer Mannschaft zu einem wichtigen Sieg zu verhelfen. Doch als der Bus sich zurück in die Heimat bewegte, hatten sie außer einem Kasten Bier nur Enttäuschung im Gepäck.

Ein Anhänger der Gastgeber zeigte sich an der Theke in Spendierlaune und schenkte den Moskitos einen ganzen Kasten des einheimischen Bieres für die Rückfahrt. Die gute Laune des Mannes, die in der Großzügigkeit gipfelte, ließ sich mit den Ereignissen der vorherigen zwei Stunden begründen. In dieser Zeit hatte seine Mannschaft die Erwartungen weit übertroffen und einen sensationellen Heimsieg geschafft. Leider hieß der Gegner ausgerechnet an diesem Abend evivo Düren. Die 2:3-Niederlage, die unsere Jungs trotz eines souveränen Beginns gegen den Abstiegskandidaten kassierten, sorgte für Frust. Noch größer wurde die Enttäuschung nach dem Matchball beim Blick auf die Ergebnisse der Konkurrenz. Bottrop hatte mit einem 0:3 bei den Netzhoppers eine Steilvorlage geliefert und Moers sollte am Sonntag wie erwartet gegen Haching verlieren. Leider konnte evivo die hundertprozentige Chance nicht nutzen.

Dabei gab es zunächst überhaupt keinen Anlass zu der Vermutung, dass mein Bericht über diese Fahrt negative Aspekte beinhalten könnte. 32 Fans stiegen am Samstagmittag in den großen Bus. So zahlreich waren wir – abgesehen von den Derbys – schon lange nicht mehr bei einem Auswärtsspiel vertreten. Bevor wir den Ort im Schwarzwald erreichten, erlebten wir bereits eine Premiere. Dank eines Abstechers nach Frankreich fuhren wir erstmals durchs Ausland zu einem Bundesligaspiel. Unsere Wahl einer gastronomischen Einrichtung in Bühl sorgte dafür, dass neben den Gästen in der Schwarzwaldhalle auch zwölf hungrige Moskitos die Vorzüge der örtlichen Küche genießen konnten. So gestärkt betraten wir hoffnungsvoll die Halle, in der uns Plätze direkt an der Bande zugeteilt waren. Dass sich der unmittelbar vor unseren Trommlern postierte Linienrichter nach dem ersten Satz Ohrstöpsel besorgte, sagt eigentlich schon alles über die Geräuschkulisse im Hexenkessel.

Dieser erste Satz war aus Dürener Sicht das schönste Erlebnis der Begegnung. Da hatten unsere Jungs die alten Bekannten Heriberto Quero und Vladimir Rakic ebenso im Griff wie deren aktuelle Kollegen. Souverän gespielt, 25:19 gewonnen – das sah vielversprechend aus. Doch zu Beginn des zweiten Satzes hob der venezolanische Hubschrauber ab und verhalf den Bühlern mit seinen Aufschlägen zu einem deutlichen Vorsprung. Die Gastgeber ließen evivo nicht mehr herankommen und dominierten anschließend auch den dritten Abschnitt des Spiels. Da unsere Jungs kein Mittel mehr gegen den Drittletzten der Tabelle fanden, kamen die ersten dunklen Flecken auf die bislang so blütenreine Weste. Mit drei 3:0-Siegen war die Bilanz gegen Bühl bisher perfekt, doch am Samstagabend brach evivo vorübergehend ein. 17:25, 19:25 und immer größere Unruhe bei den Fans.

Allerdings wissen wir, dass unsere Mannschaft trotz der fehlenden Konstanz, die uns schon seit Saisonbeginn begleitet, kämpfen und in engen Spielen bestehen kann. Deshalb feuerten wir sie weiter an, obwohl der Frust unsere Aktionen zunächst etwas lähmte. Die Jungs retteten sich durch ein 25:23 im vierten Satz in den Tiebreak. Dort reagierten sie auf vier Punkte Rückstand mit dem Ausgleich zum 9:9. Jetzt kochte der Hexenkessel über und alles war möglich. Leider endete der Matchball an der niedrigen Decke der Schwarzwaldhalle. 13:15 – die Niederlage war perfekt.

Nun müssen wir den Frust über das Negativerlebnis in positive Energie verwandeln. Die Pleite im Schwarzwald ist ein heftiger Rückschlag auf dem Weg nach oben, aber noch ist beim Kampf um die beste Platzierung für die Playoffs alles möglich. In den nächsten Wochen begegnen wir allen Konkurrenten, die derzeit die Plätze vier bis neun belegen. Unsere Jungs haben ihr sportliches Schicksal also selbst in der Hand und wir wollen mit lautstarker Unterstützung dazu beitragen, dass sie die Chance ergreifen. Am kommenden Samstag im Heimspiel gegen den Lokalrivalen aus Moers hoffen wir auf ein glücklicheres Ende.

 

Gegen unsere Freunde aus der Hauptstadt hat evivo die Chance verpasst, nicht eingeplante Punkte zu gewinnen. Unsere Mannschaft kämpfte, ohne genug Druck auf den SCC ausüben zu können. Nach einem wie immer spannenden und abwechslungsreichen Spiel entschied erst der Tiebreak das Duell zwischen Düren und Berlin.

Im Fußball zählt der Ausdruck „Freundschaftsspiel“ angesichts zunehmender kommerzieller Interessen und des übertriebenen Ehrgeizes der beteiligten Mannschaften zu den bedrohten Wörtern. Da spricht man stattdessen immer häufiger von Testspielen. In der Volleyball-Bundesliga sieht das ganz anders aus, vor allem wenn sich evivo und der SCC wieder treffen. Diese Begegnungen sind jedes Mal sehr freundschaftlich, obwohl es um wichtige Punkte oder die nächste Pokalrunde geht. Mitten in der Woche kommen sieben Fans des Hauptstadt-Vereins in den Westen der Republik, um sich gemeinsam mit den Moskitos auf das Spiel einzustimmen und nach dem letzten Ballwechsel sieht man die rot und orange gekleideten Menschen wieder gemeinsam an der Theke, wo sie mit einem Pils in der Hand die vergangenen zwei Stunden analysieren.

Diesmal konnten sie zum Beispiel über Salvador Hidalgo Oliva reden. Als der Kubaner beim Stand von 23:23 den Ball in die Hand nahm, wurden die Dürener Fans auf der Tribüne unruhig, weil ihre Spieler den Außenangreifer des SCC zwar im Block mehrmals stoppen konnten, aber kein Mittel gegen die gewaltigen Aufschläge fanden. Die Befürchtungen bestätigten sich schnell. Zwei Aufschläge von Hidalgo, zwei Punkte für Berlin, erster Satz 25:23. Sowas nennt man wohl einen ungünstigen Zeitpunkt.

Ein weiteres Gesprächsthema war die kämpferische Leistung, die evivo zeigte. Unsere Jungs fanden im zweiten Satz zurück ins Spiel und ließen sich das 25:22 nicht nehmen, obwohl die Berliner nach der deutlichen Dürener Führung noch mal herankamen. Die Gastgeber zeigten auch nach dem schwachen dritten Satz, den sie chancenlos mit 16:25 abgeben mussten, große Moral und gestalteten den vierten Abschnitt des Spiels ausgeglichen. Bei 24:23 gab es Satzball für Düren und spätestens jetzt lieferten die trommelnden, klatschenden und mit voller Kraft anfeuernden Fans in der Arena, warum die Berliner in ihrem Vorbericht bereits „eine lautstarke und stimmungsvolle Kulisse“ befürchtet hatten. Die Stimmung verhalf evivo mit 28:26 zum Satzausgleich.

Trotzdem kam der SCC als Sieger in die Sportsbar. Denn im Tiebreak unterliefen den Gästen leider ein paar Fehler weniger als unserer Mannschaft, die nicht mehr genug Angriffe vollendete. So landete auch der letzte Schlag des Spiels nach ungenauer Annahme im Netz und brachte den Berlinern, die sich über die passende Reaktion nach der Niederlage gegen Haching freuten, den entscheidenden Punkt zum 15:12. Trotz des unglücklichen 2:3 aus Dürener Sicht hat die Begegnung wieder die Erwartungen erfüllt. Langweilige Spiele gibt es einfach nicht bei evivo in dieser Saison; gegen Berlin erst recht nicht.

Weiter geht es bereits am Samstag in Bühl. Die Moskitos reisen mit einem großen Bus zur Schwarzwaldhalle, wo sie ihrer Mannschaft gegen die alten Bekannten „Hubschrauberberto“ Quero und Vladimir Rakic zu einem Sieg verhelfen wollen.

 

Zahlreiche mitgereiste Dürener Fans verwandelten mit ihrer lautstarken Unterstützung das Duell mit dem abstiegsgefährdeten Nachbarn in ein inoffizielles Heimspiel. Unsere Mannschaft brachte sich nach zwei souveränen Sätzen selbst in Bedrängnis, konnte aber mit dem 3:1 gegen Wuppertal die erwünschten Punkte verbuchen.

Nach der Ankunft in der Halle im Bayer-Sportpark gab es für die Moskitos erstmal eine überraschende Lektion bezüglich der deutschen Volleyball-Landkarte. Denn dort, wo wir bisher unsere Heimatstadt vermuteten, sind laut Auskunft des Wuppertaler Saisonheftes die Netzhoppers aus Königs Wusterhausen zu Hause, während es Düren angeblich gar nicht gibt. Eine neue Variante der Bielefeld-Verschwörung?

Auf dem Feld waren die vermeintlich unbekannten Gäste hingegen sofort präsent. Unsere Jungs ließen die Wuppertaler nur bis zum 12:12 mitspielen und erhöhten dann den Druck so stark, dass sie einen klaren Vorsprung erreichten. Erst kurz vor Schluss gab es noch ein paar Punkte für den Gegner. Das 25:17 zeigte, warum evivo gute Chancen im Kampf um den begehrten vierten Platz in der Tabelle hat, während sich die Gastgeber in akuter Abstiegsgefahr befinden. Der zweite Satz verlief sehr ähnlich und lieferte weitere Argumente, um die Nerven der Dürener Fans zu beruhigen. Erneut zog unsere Mannschaft nach der ersten Auszeit davon und setzte die souveräne Leistung fort. Der Hallensprecher fand keine Antwort auf seine mehrfach formulierte Frage, wo denn die Wuppertaler seien. Diesmal gab es nur einen Punkt mehr für die selbsternannten Titanen, die zunächst eher wie Zwerge wirkten.

Als evivo jedoch gerade auf dem Weg zu einem nie gefährdeten 3:0-Sieg war, brachte sich der Favorit selbst in Bedrängnis. Die Gastgeber aus dem Bergischen Land wurden nun etwas sicherer, während die Dürener Dominanz verloren ging. Unsere Jungs produzierten jetzt mehr Fehler und hatten den Kontrahenten, der am Ende des dritten Satzes in Führung ging, nicht mehr unter Kontrolle. Als durch die Aufregung über eine umstrittene Entscheidung des Bottroper Schiedsrichters die letzte Konzentration verschwand, mussten wir den Traum vom schnellen Erfolg an diesem Sonntagnachmittag begraben. Langweile Spiele, bei denen der Gegner vom ersten bis zum letzten Ballwechsel keine Chance hat, gibt es einfach nicht, wenn Düren beteiligt ist.

In Wuppertal stieg die Unruhe zu Beginn des vierten Satzes, weil die Titans die ersten drei Punkte erzielten. Da mussten unsere Jungs zunächst ein 1:5 ausgleichen, bevor sie sich allmählich ins Spiel zurück kämpften. Jetzt gab es keinen klaren Vorsprung mehr und wir mussten bis zum 25:23 zittern, bis der Erfolg feststand. Aus der lockeren Pflichterfüllung war ein Arbeitssieg geworden. Aber immerhin konnten wir mit zwei neuen Punkten im Gepäck nach Hause fahren.

Eine weitere positive Erkenntnis dieses Spieltags zeigt der Blick auf die anderen Ergebnisse am Sonntag. Während Moers das Wochenende ohne Einsatz in der Bundesliga verbracht hat, musste Bottrop in Gotha eine überraschende 2:3-Niederlage verkraften. Damit haben die RWE Volleys, die nun gegen den VfB Friedrichshafen antreten, genau wie evivo sieben Niederlagen auf dem Konto. Wenn unseren Jungs am Mittwoch gegen den SCC Berlin (am Sonntag 1:3 unterlegen im Spitzenspiel gegen Haching) ein weiterer Erfolg gelingt, spitzt sich der spannende Kampf um den vierten Tabellenplatz weiter zu.

 

Am Anfang staunten die Fans, später unterstützen sie ihre Mannschaft trotz eines klaren Rückstands und am Ende mussten sie trotzdem die Stärke des Pokalsiegers anerkennen. Nach einem sehr abwechslungsreichen Spiel unterlag Düren den Hachingern mit 1:3.

Auf der anderen Seite des Netzes standen am Samstagabend in der Arena nicht die unerfahrenen Junioren des VCO Berlin, die am Mittwoch in sechzig Minuten mit 0:3 gegen evivo verloren hatten, sondern die hochdotierten Profis des amtierenden Pokalsiegers. Die Anzeige in der Dürener Halle war auch nicht defekt, als sie im ersten Satz einen Zwischenstand von 8:1 für die Gastgeber präsentierte. Die siebten Punkte Vorsprung für den Außenseiter entsprachen der Realität. Haching hatte den ersten Ballwechsel der Partie erfolgreich abgeschlossen, bevor unsere Jungs begleitet vom begeisterten Jubel des Publikums acht Mal in Folge den Gegner überwanden. Genau dieses Szenario hatte Mihai Paduretu, der Trainer der Bayern, bereits befürchtet und sein Team konnte den Satz nicht mehr drehen. Beim Endstand von 25:18 blieb der zu Beginn herausgespielte Vorsprung bestehen.

Trotzdem war allen Beteiligten klar, dass evivo nicht die komplette Partie gegen einen so hochkarätig besetzten Gegner dominieren kann. Im zweiten Satz kamen die Hachinger immer besser in Schwung und insbesondere der überragende Brasilianer dos Santos bereitete unserer Mannschaft große Probleme. Trotz der stärken Angriffe der Generali-Profis und einiger umstrittener Entscheidungen konnte Düren das Duell offen gestalten und musste erst bei 21:25 den Satzausgleich hinnehmen. Wieder ein Aufschwung beim Gegner nach positivem Start unserer Jungs. Drohte nun etwa erneut ein Rückstand wie in den vergangenen beiden Heimspielen gegen Bottrop und Spergau? War der Widerstand auf Dürener Seite jetzt gebrochen und der Sieg für die Bayern unausweichlich?

Zu Beginn des dritten Durchgangs sah es tatsächlich so aus. Bei evivo funktionierte zunächst nichts mehr. Die Gäste gingen nun mit 10:1 in Führung, so dass allmählich ein peinliches Ergebnis zu befürchten war. Aber die Fans gaben nicht auf und die Mannschaft hörte den Weckruf der Trommeln. Jetzt kehrten die kämpferischen Qualitäten zurück und die Jungs kamen Punkt um Punkt heran. Nach einigen Minuten schafften sie den Ausgleich, was die Arena erneut in einen Hexenkessel verwandelte. Haching geriet immer mehr unter Druck und musste trotz des eigentlich sehr eindeutigen Vorsprungs noch um den Satzgewinn zittern. Leider zeigte sich jedoch in der Endphase die Routine der abgezockten Profis. Die Gäste aus dem Süden retteten ein 25:22. Im vierten Satz spielte sie ihre Erfahrung aus und ließen evivo nicht mehr zur Entfaltung kommen. Unsere Jungs schafften es nicht mehr, genügend Druck auszuüben, um den Sieg der Generali-Mannschaft zu gefährden. Mit einem 25:19 vollendete der Gegner den hart erkämpften 3:1-Sieg. Unsere Jungs können sich darüber freuen, dass sie soviel Widerstand leisteten und den Topfavoriten mächtig unter Druck setzten.

Weil evivo die Chance auf einen „big point“ verpasste, haben die Bottroper, die am Samstagabend den Tiebreak in Bühl mit 16:14 gewannen, nun wieder zwei Punkte Vorsprung auf den Tabellensechsten Düren. Die nächste Chance, die Aufholjagd in der Bundesliga fortzusetzen, gibt es für uns in zwei Wochen. Nach einem spielfreien Wochenende geht es am Sonntag, 13. Februar zum Derby nach Wuppertal. Die Titans bleiben trotz eines 3:1-Sieges im Kellerduell gegen den VCO Berlin Vorletzter.

 

Nach den sehr spannenden Heimspielen an den letzten beiden Wochenenden sorgte der Auftritt beim VC Olympia Berlin für einen ruhigen Abend am Liveticker. Unsere Mannschaft gewann in einer Stunde und drei Sätzen gegen die Junioren und setzte die Aufholjagd in der Tabelle fort.

Der Mittwochabend war von drei Vergleichen zwischen Ost und West geprägt, die das spannende NRW-Duell um den vierten Platz in der Bundesliga weiter verschärften. Während evivo in der Sporthalle am Anton-Saefkow-Platz in Berlin-Lichtenberg die vermeintlich leichteste Aufgabe hatte, stand Bottrop zuhause gegen den zweiten Hauptstadtverein unter Druck. Außerdem musste sich der Moerser Sportclub bei den Netzhoppers in Bestensee behaupten.

Unsere Jungs schonten glücklicherweise diesmal die Nerven der Fans. Im ersten Satz gewannen sie gleich die ersten drei Punkte und zeigten auch im weiteren Verlauf deutlich, wer in dieser Partie der klare Favorit war. Bei der zweiten technischen Auszeit zeigte die Anzeigetafel auf Dürener Seite bereits doppelt so viele Punkte wie für die Gastgeber und nach achtzehn Minuten hieß es 25:13. Ein solches Ergebnis wünscht man sich, wenn man als Mannschaft mit Ambitionen auf die vorderen Tabellenplätze gegen einen bislang nur einmal siegreichen Außenseiter trifft.

Der zweite Satz verlief für evivo nicht mehr so souverän. 1:1, 2:2, 3:3 – ein ausgeglichener Start. Dann zogen unsere Jungs wieder auf 8:5 davon. Die Hoffnung auf eine Fortsetzung des dominanten Auftritts wie im ersten Durchgang endeten wenige Minuten später, als die Junioren vier Punkte in Folge erzielten, mit denen sie 14:13 in Führung gingen. Auch bei der nächsten Auszeit lag der VC Olympia noch mit 16:15 vorne und allmählich fühlte man sich an die letzten beiden Spiele in der Arena erinnert. Gegen Bottrop und Spergau war Düren jeweils nach erfolgreichem ersten Satz eingebrochen, bevor gerade noch rechtzeitig die Wende gelang. Stand uns also doch noch eine Zitterpartie bevor? Nein! Unsere Jungs reagierten diesmal sofort und bogen den Spielstand mit einer Serie zum 19:16 zurecht. Als der Satz mit 25:20 gesichert war, endete die Unruhe.

Im letzten Abschnitt gab es keine Probleme mehr für evivo, das von 4:4 auf 8:4 erhöhte und dem Gegner keine Chance ließ. Die Zahlen, die der Liveticker den in Düren mitfiebernden Fans anzeigte, ließen keinen Zweifel an einem klaren Auswärtssieg zu. Über 12:6, 16:10 und 19:12 erreichte unsere Mannschaft schließlich das gleiche Resultat wie im ersten Durchgang und so endete das letztlich einseitige Duell nach genau einer Stunde Spielzeit mit 3:0.

Aus Bestensee gab es keine Schützenhilfe für uns, da die Moerser trotz eines knapp verlorenen zweiten Satzes mit 3:1 siegten und ihren vierten Platz mit zwei Punkten Vorsprung auf evivo verteidigten. Bottrop hingegen kassierte eine 0:3-Niederlage gegen den SCC Berlin, weshalb uns jetzt nur noch das Satzverhältnis von den RWE Volleys trennt. Das Team aus dem Ruhrgebiet steht bei 28:27, für uns sind 27:26 Sätze verbucht. Bei der Aufholjagd müssen wir nun eine hohe Hürde überwinden. Am Samstag um 19:30 Uhr ist Generali Haching zu Gast in unserer Arena.

 

Die Revanche für die schmerzhafte Niederlage am ersten Spieltag ist gelungen. Unsere Mannschaft hat zum Auftakt der Rückrunde Chemie Volley Mitteldeutschland in fünf Sätzen bezwungen und den dritten Bundesliga-Sieg in Folge geschafft. Das Spiel war genauso spannend wie das Duell vor einer Woche gegen Bottrop.

Im Fernsehen sind Wiederholungen oft langweilig und ein Zeichen für mangelnde Kreativität der Produzenten. Bei spannenden Filmen, die bei der Premiere einen großen Erfolg erreichen, gibt es allerdings oft eine Fortsetzung. In der Volleyball-Bundesliga bot evivo den Zuschauern in Düren am Samstagabend wieder einen Thriller. Dabei sollte der erste Teil des Duells zwischen unserer Mannschaft und den Spergauern im Archiv bleiben. Statt einer Wiederholung der 2:3-Niederlage zu Beginn dieser Saison sollte es eine Fortsetzung der jüngsten Serie geben. Nach zwei Stunden voller Spannung und Action stand der Sieg in fünf Sätzen gegen Chemie Volley Mitteldeutschland fest.

In den ersten Szenen waren die Gäste erfolgreich, die sich eine knappe Führung erspielten. Nachdem die Schiedsrichter wegen eines vermeintlichen Wechselfehlers kurz vor der ersten technischen Auszeit für Unruhe gesorgt hatten, übernahmen unsere Jungs die Regie und gewannen den ersten Satz schließlich mit 25:22. Die Spergauer Piraten ließen sich im zweiten Durchgang allerdings nicht zu Nebendarstellern degradieren und sorgten für großen Widerstand, so dass sie mit einem knappen 25:23 den Ausgleich schafften. Wie vor einer Woche gegen Bottrop geriet evivo also erneut unter Druck. Die Fans mussten sich wieder auf einen langen Abend einstellen, an dem sie starke Nerven brauchten.

Im dritten Satz gab es nur einen Hauptdarsteller. Mark Siebeck dominierte nun im Alleingang und wenn es einen Oscar für den besten Aufschlag gäbe, hätte der deutsche Nationalspieler ihn an diesem Samstag in Düren verdient. Mehrere Asse und viele weitere gute Aufschläge ließen evivo keine Chance. Die One-Man-Show endete mit zehn Punkten Vorsprung für die Spergauer (25:15). Doch unsere Jungs erinnerten sich an die erfolgreiche Wende gegen die RWE Volleys und sorgten nach dem heftigen Gegenwind wieder selbst für die Action auf dem Spielfeld. Die Abwehr mit Till Lieber stand nun sicher und vorne sorgte wie gewohnt Christian Dünnes für die Highlights. Der frühe und deutliche Vorsprung im vierten Satz gab den Jungs neues Selbstvertrauen, das sie mit einem 25:17 zum Ausgleich nutzten. Glücklicherweise setzten sich die Parallelen im Spielverlauf bei den Auftritten gegen Bottrop und Spergau auch im entscheidenden Tiebreak fort. Als es beim Stand von 14:11 Matchbälle für Düren gab, konnte unsere Mannschaft die ersten beiden Versuche zwar nicht nutzen, aber mit einem 15:13 war der wertvolle Sieg schließlich perfekt.

Die Fans in der Arena durften den dritten Bundesliga-Sieg in Folge bejubeln. Damit bleibt die Hoffnung auf den vierten Platz in der Tabelle bestehen. Für evivo ist die Bilanz mit 14:12 Punkten jetzt positiv und unsere Konkurrenten aus dem Westen sind weiterhin in Reichweite. Die Moerser, die am Sonntagnachmittag in drei Sätzen gegen Friedrichshafen verloren, und Bottrop, das beim Westduell in Wuppertal mit 3:0 siegte, haben jeweils zwei Punkte Vorsprung. Am Mittwoch steht das Auswärtsspiel gegen den VC Olympia auf dem Programm und da soll die Aufholjagd fortgesetzt werden, bevor nächsten Samstag Generali Haching in die Arena kommt.

 

Es war wie erwartet eine schwierige Aufgabe in einem sehr wichtigen Spiel. Trotz mehrerer Rückstände in einer umkämpften Partie konnten wir am Ende über einen wertvollen 3:2-Sieg gegen die RWE Volleys Bottrop jubeln. Nun hat unsere Mannschaft wieder Kontakt zum vierten Platz in der Bundesliga-Tabelle.

Der Liveticker der DVL ist eine gute Einrichtung. Die Ansammlung von Zahlen, die in kompakter Form auf der eigenen Website www.dvl-ticker.de präsentiert werden, können zwar das Erlebnis in der Halle überhaupt nicht ersetzen, ermöglichen jedoch immerhin, die Spielstände aktuell zu verfolgen. Auf diese Art des Zuschauens musste sich der Autor dieses Berichts am Samstag wegen terminlicher Probleme beschränken, während evivo Düren im Westderby der Bundesliga um dringend nötige Punkte kämpfte.

Die ersten Zahlen waren sehr positiv. Unsere Jungs starteten gut in die Partie und gingen immer deutlicher in Führung. Obwohl der Gegner aus dem Ruhrgebiet Widerstand leistete, blieb der Vorsprung, der zeitweise auf sieben Punkte anwuchs, bis zum Ende des Satzes bestehen. 25:21 – so sollte es weitergehen. Während einige Kilometer entfernt die jecke Stimmung begann, wurden die Fans in der Dürener Arena unruhig. Bottrop erzielte die ersten vier Punkte des zweiten Satzes und setzte evivo unter Druck. Nachdem unsere Jungs sich bis zur ersten technischen Auszeit herangekämpft hatten, sorgte ausgerechnet der ehemalige Dürener Tim Elsner mit weiteren guten Aufschlägen dafür, dass die RWE Volleys ihre Führung auf 19:10 ausbauten. Das war zu viel unsere Mannschaft, die zwar kämpfte, aber den Satzausgleich mit 19:25 nicht mehr verhindern konnte.

Im dritten Durchgang bot sich ein ähnliches Bild. Nach ausgeglichenem Start in den Satz und einem 11:8 für Düren zogen die Bottroper wieder davon. Die Einwechslung des zuvor geschonten Christian Dünnes änderte nichts daran, dass die Gäste mit 25:20 erneut triumphierten. Das Spiel hatte sich gedreht und evivo war nur noch einen Satz von einem unangenehmen Rückschlag im Kampf um eine bessere Platzierung in der Bundesliga entfernt. Nun war gegen die RWE Volleys eine Energieleistung gefragt, um die positive Stimmung, die seit einer Woche in Düren herrschte, zu bewahren. Glücklicherweise zeigte der Gegner im vierten Satz einige Schwächen, die unsere Jungs nutzen konnte. Wie zu Beginn des hart umkämpften Duells gingen sie wieder klar in Führung. 16:9, 22:15 – das waren Zwischenstände, die die angespannten Nerven auf der Tribüne und am Liveticker beruhigten. Trotzdem wurde es noch einmal spannend, als der neue Bottroper Brasilianer Sigoli einige starke Aufschläge servierte und sein Team auf 22:21 heranführte. Es war schließlich das letzte Aufbäumen der Gäste. Mit 25:21 wurde die drohende Pleite abgewendet. Der anschließende Tiebreak lief dann mit lautstarker Unterstützung der Moskitos souverän. Beim 15:7 bestanden keine Zweifel mehr am so wichtigen Sieg für Düren. Auf der Tribüne herrschte große Erleichterung und die uneingeschränkt gute Stimmung bei der Karnevalssitzung war ebenfalls durch das 3:2 gerettet.

Damit klettert evivo in der Tabelle auf den sechsten Rang. Die Bottroper sind nur zwei Punkte entfernt und auch die viertplatzierten Moerser, die am Freitag den VC Gotha mit 3:1 besiegten, sind mit vier Punkten Vorsprung noch in Reichweite. Mit weiteren Siegen am nächsten Samstag gegen Spergau – erneut in unserer Arena – und vier Tage später beim VC Olympia Berlin wollen wir die Aufholjagd fortsetzen.

 

Nach einem hervorragenden Spiel musste sich unsere Mannschaft erst im Tiebreak dem haushohen Favoriten aus Rzeszow geschlagen geben. Mit großem Einsatz und starken Aktionen ließ sie das Publikum jubeln. Am Ende musste der deutsche Nationalspieler die Polen vor dem Aus retten.

Die Vorzeichen sprachen hundertprozentig für das hochklassig besetzte Team aus Polen. Ein Sieg für evivo? Ausgeschlossen. Den Tiebreak oder gar den goldenen Satz erreichen? Daran glaubten nur die größten Optimisten. Aber dann kam wieder mal alles anderes, als man denkt. Wir waren ganz nah dran an einem 3:1-Sieg gegen diese starke Mannschaft. Vielleicht hätten wir anschließend sogar noch den „golden set“ gewonnen und die Challenge Round erreicht. Von wegen, evivo verliert glatt mit 0:3 wie im Hinspiel. Nach einem begeisternden Spiel konnten die Spieler von Rzeszow froh sein, dass sie so gerade ein 3:2 gegen Außenseiter Düren schafften.

 Spätestens in der Endphase des ersten Satz wurde allen klar, dass unsere Jungs an diesem Abend ein ernsthafter Konkurrent für die Polen waren. Es stand 18:21, als die Gäste plötzlich einer unglaublichen Serie von erfolgreichen Blocks und gelungenen Angriffen ausgeliefert waren. Ein Punkt nach dem anderen wurde auf Dürener Seite verzeichnet, bis es 24:21 für uns stand. Da konnte man den einen vergebenen Satzball problemlos verschmerzen. Mit dem 25:22 hatte evivo schon mehr erreicht als im gesamten Hinspiel. Sieben Trommeln glühten ebenso wie die Arme der Moskitos, die das akustische Feuerwerk verursachten.

Im zweiten Durchgang schien dann allmählich alles so zu laufen, wie man es vorher befürchten musste. Georg Grozer und seine Kollegen kamen besser ins Spiel und schafften relativ deutlich mit 25:18 den Ausgleich. Was konnte man nun noch erwarten? War eine Wiederholung des ersten Satzes möglich oder würde der Favorit jetzt seiner Rolle gerecht? Unsere Jungs hatten darauf eine klare Antwort. Hier war noch lange nicht Schluss! Obwohl Christian Dünnes, der dominante Spieler beim Bundesliga-Erfolg in Rottenburg, fehlte, setzten seine Mitspieler den Tabellendritten der polnischen Liga weiter unter Druck. Mit einer starken kämpferischen Leistung entschärften sie die Angriffe des Gegners. Das gelang so gut, dass der dritte Satz trotz leichter Probleme beim Verwandeln des Satzballs wieder an evivo ging. Düren führte gegen Rzeszow 2:1 – was für ein Zwischenstand!

Der vierte Satz trieb die Spannung auf den Höhepunkt. Unsere Jungs hielten weiterhin sehr gut mit, so dass der Durchgang in die Verlängerung ging. Mehrere Satzbälle konnten abgewehrt werden, bis Rzeszow mühsam mit 27:25 gewann. Sehr schade! Da hatten wir einen möglichen 3:1-Sieg ganz knapp verpasst. Mit dem Selbstbewusstsein wäre anschließend auch ein Triumph im „golden set“ möglich gewesen. Doch den alles entscheidenden Satz konnten wir ja immer noch erreichen. Jetzt mussten wir halt zwei Tiebreaks gewinnen. Leider hatte ausgerechnet Deutschlands Volleyballer des Jahres etwas dagegen. Georg Grozer sorgte zu Beginn des fünften Satzes mit seinen gefürchteten Aufschlägen für die Führung und letztlich die Entscheidung zugunsten der Gäste.

Trotzdem waren am Ende alle Dürener begeistert. Unsere Jungs haben sich sehr stark präsentiert. Wegen solcher Erlebnisse sind wir schließlich Volleyball-Fans. Nach dem Aus im Europapokal geht es nun mit zwei Bundesliga-Heimspielen gegen Bottrop und Spergau weiter. Mit einer Leistung wie an diesem Mittwochabend werden wir die Duelle gewinnen.

 

Die Fahrt nach Tübingen hat sich gelohnt. 25 Moskitos konnten in der Paul-Horn-Arena einen sehr wichtigen evivo-Sieg gegen den TV Rottenburg bejubeln. Mit ihrer lautstarken Unterstützung verhalfen sie ihrer Mannschaft zum Erfolg.

Der Schnee war verschwunden und es herrschten angenehme Temperaturen. Die äußeren Bedingungen standen einer Busfahrt nach Schwaben also nicht im Weg. Obwohl die sportliche Bilanz zuletzt eher nach einem drohenden Hochwasser als nach sonnigen Tagen aussah, wollten sich zwei Dutzend Moskitos das erste Bundesligaspiel im neuen Jahr nicht entgehen lassen. Irgendwo mitten auf der A61 setzte Mario dann ein erstes klares Zeichen. Einem Schokoladen-Nikolaus, der die Weihnachtszeit überlebt hatte, ging plötzlich unter dem Dürener Druck die Luft aus. So ähnlich sollte es am Abend auch der Rottenburger Mannschaft ergehen.

Doch bevor wir die Paul-Horn-Arena in Tübingen betraten, erkundeten wir die landestypischen Spezialitäten der Schwaben im Brauhaus Neckarmüller. Bei Spätzle, Maultaschen, Knödeln und selbstgebrautem Bier des Hauses stieg die Vorfreude auf das Spiel in der rosa gefärbten Halle des TV Rottenburg. Pünktlich zum Anpfiff standen wir mit Trommeln und anderen lauten Instrumenten auf der Tribüne bereit, um unseren Jungs zum so sehnsüchtig erhofften Sieg zu verhelfen. Schnell zeigte sich, dass die Mannschaft an diesem Samstagabend eine deutlich bessere Leistung bot als zum Abschluss des alten Jahres.

Unser zuletzt verletzungsbedingt vermisster Hauptangreifer Christian Dünnes versenkte einen Ball nach dem anderen im gegnerischen Feld. Der Block bot den Moskitos durch gelungene Aktionen im ersten Satz auch einige Male die Gelegenheit, ihre neuen Mauer-Pappen hochzuhalten. So konnten sich unsere Jungs allmählich absetzen und den Durchgang ziemlich deutlich mit 25:19 gewinnen. Die Erleichterung war sehr groß: Endlich noch mal ein Satzgewinn für evivo! Das hatten wir seit dem 14. Dezember beim „golden set“ gegen Bukarest nicht mehr erlebt.

Im zweiten Satz zeigte unsere Mannschaft deutlich, dass sie den Ernst der Lage begriffen hat. Sie kämpfte sich nach einem Rückstand heran und behielt in einer spannenden Verlängerung die Nerven, so dass es am Ende 29:27 für Düren hieß. Ein weiterer sehr wichtiger Schritt zum Erfolg. Wenn der Satz an Rottenburg gegangen wäre, hätten wir vermutlich wieder zittern müssen, aber so konnten wir in der Zehn-Minuten-Pause zunächst erleichtert durchatmen. Dass die Gastgeber nach der Unterbrechung den dritten Satz mit 25:22 gewannen, beunruhigte unsere Jungs nicht. Schließlich hatten sie am Ende des Durchgangs ihren Rhythmus wieder gefunden, mit dem sie den vierten Satz schließlich beherrschten. Da konnten weder der am Spielfeldrand tanzende Rottenburger Trainer noch der um Unterstützung für den TVR rufende Hallensprecher verhindern, dass Düren mit 25:16 triumphierte. Christian Dünnes nach dem Matchball als besten Spieler der Partie zu ehren, war die logische Konsequenz aus seiner überragenden Leistung.

Mit dem wertvollen Sieg im Gepäck fuhren wir zufrieden zurück nach Düren. Unsere Mannschaft hat sich zurückgekämpft, so dass das Rotlichtviertel der Liga auf Distanz bleibt und die besseren Plätze in der Tabelle wieder in Reichweite sind. Nun stehen uns drei Heimspiele in Folge bevor. Nach dem europäischen Rückspiel gegen Rzeszow wollen wir gegen Bottrop und Spergau weitere Punkte in der Bundesliga holen.

 

Wir schreiben mittlerweile das Jahr 2011, aber das Ergebnis blieb im Vergleich zu den letzten Resultaten 2010 gleich. Zum vierten Mal in Folge gab es für unsere Jungs eine 0:3-Niederlage. Der Liveticker aus Polen zeigte gegen einen übermächtigen Gegner nur 43 Punkte für Düren an.

Der 14. Dezember 2010 ist jetzt schon ziemlich lang her. Mittlerweile haben wir Weihnachten gefeiert und mit Silvesterkrachern das neue Jahr begrüßt. Dennoch denken die Dürener Volleyballfans sehnsüchtig an diesen Dienstagabend mitten im Dezember zurück. Es war der Tag, an dem ihre Mannschaft zuletzt einen Satz gewinnen konnte. Damals war es ein goldener Satz, der uns gegen Bukarest den Einzug in die nächste Runde des CEV-Pokals bescherte. Seit dem 15:12 gegen die Rumänen ist die Bilanz eindeutig, nämlich klar negativ. Die Serie der nun folgenden 0:3-Niederlagen begann in Friedrichshafen. Ok, da hat evivo bisher immer verloren, keine Überraschung. Im Pokal-Heimspiel gegen den gleichen Gegner war das „zu Null“ bedauerlich, weil die Mannschaft eine ziemlich starke Leistung zeigte. Die Pleite gegen die Netzhoppers überraschte und beunruhigte die Fans.

Schlechte Voraussetzungen also für die Reise nach Rzeszow, die durch die Verletzungssorgen bei unseren Jungs und den sehr starken Gegner, bei dem unter anderem Deutschlands Volleyballer des Jahres, ein gewisser Georg Grozer, für die Punkte sorgt, zusätzlich erschwert wurde. Die Erfolgschancen bewegten sich also sehr nahe am Nullpunkt, so dass sich die Wünsche auf eine ordentliche Leistung und ein möglichst knappes Ergebnis beschränkten. Doch die ersten Zahlen, die die Fans in Düren beim Blick auf den CEV-Liveticker sahen, weckten plötzlich ganz leise Hoffnungen auf eine positive Überraschung. Unsere Jungs erzielten den ersten Punkt des Spiels und reagierten auf den Ausgleich der Polen jeweils mit einer neuen Führung. So dauerte es immerhin ein paar Minuten, bis die Gastgeber beim 5:4 erstmals in Führung gingen und auf 8:4 davon zogen. Da wollte evivo noch nicht nachgeben und kam wieder auf 7:8 heran. Trotzdem konnten unsere Jungs den Serien von Rzeszow nicht genug entgegensetzen, so dass der erste Satz nach 22 Minuten mit 16:25 verloren war.

Das Schauspiel wiederholte sich im zweiten Durchgang, der mit einem 2:0 für Düren begann. Nach dem 8:5 für Rzeszow zur Auszeit blieb der Rückstand zunächst relativ konstant bei zwei bis drei Punkten, bis die Polen das Tempo wieder verschärften und über 16:11 und 20:13 erneut mit 25:16 triumphierten. Es gab also genau den Verlauf, den man befürchten muss, wenn eine internationale Spitzenmannschaft aus einer volleyballverrückten Nation auf einen angeschlagenen Gegner trifft. Im dritten und bereits letzten Satz wurde die Diskrepanz zwischen den beiden ungleichen Kontrahenten noch deutlicher. Georg Grozer und seine Kollegen zementierten mit einem 5:0-Start die Kräfteverhältnisse, woraufhin unsere Jungs kein Mittel mehr fanden, um den Gegner zu knacken. Nun lagen sie immer mindestens vier Punkte zurück und erreichten nach 21 Minuten beim 11:25 nur noch knapp einen zweistelligen Wert.

Auf internationaler Ebene bleibt uns nach dieser eindeutigen Niederlage also nur noch die Hoffnung auf den Heimvorteil in der Arena und die erneute Wende im goldenen Satz, die uns bereits gegen Antwerpen und Belgien half. Noch wichtiger ist allerdings die nächste Aufgabe in der Bundesliga. Am Samstag reisen die Moskitos mit zwanzig Mitgliedern nach Tübingen, um ihrer Mannschaft bei der schwierigen Aufgabe gegen Rottenburg zum Sieg zu verhelfen. Ein Erfolg in der rosa gefärbten Halle soll die trüben Erinnerungen an die letzten Wochen vertreiben.

 

Im letzten Spiel des Jahres 2010 sollte mit einem Sieg gegen die Netzhoppers ein Aufwärtstrend in der Bundesliga-Tabelle beginnen. Statt eines Feuerwerk gab es am Abend vor Silvester jedoch eine bittere 0:3-Niederlage. Jetzt müssen sich alle, die in Düren mit Volleyball beschäftigt sind, noch mehr anstrengen.

Theoretisch könnte ich jetzt einfach enttäuscht oder wütend reagieren und den Holzhammer auspacken. Ich könnte mich darüber echauffieren, dass an diesem Abend zu viele Aktionen im Spiel von evivo misslangen. Ich würde mich dann darüber aufregen, dass unsere Jungs der Mannschaft aus Königs Wusterhausen, die souverän spielte und jeden erfolgreich abgeschlossenen Ballwechsel feierte, wenig entgegen zu setzen hatte. Ich fände es unverständlich, warum unsere Abwehr so wackelte, obwohl der Ersatz-Libero Till mit seiner Erfahrung rettete, was noch zu retten war. Ich würde mich fragen, warum der Angriff ohne den geschonten Christian und mit einem angeschlagenen Michael nicht genug Kracher produzierte. Es wäre mir ein Rätsel, wieso eine spektakuläre Aktion von Zonzon, der den Ball erst aus dem Publikum fischte und direkt im Anschluss zum Punktgewinn blockte, nicht den Kampfgeist angesichts des verringerten Rückstands weckte. Solche Fragezeichen wären einem normalen Zuschauer, der sich am Abend vielleicht um sein Eintrittsgeld betrogen sah, ins Gesicht geschrieben.

Nun gehöre ich aber nicht in diese Kategorie. Ich bin seit 2004 aktives Mitglied des Fanclubs. Die Moskitos sind bekanntlich keine Schönwetter-Fans, die ihre Mannschaft nur unterstützen, wenn sie gerade erfolgreich spielt. Wer bereits seit mehreren Jahren durch großartige Siege, spannende Duelle, sympathische Begegnungen, bittere Niederlagen und andere sportliche Emotionen geprägt wurde, läuft nicht so einfach weg. Aber selbst mir fällt es nach einem solchen Erlebnis schwer, die passenden Worte zu finden.

Jammern und Motzen bringt außer zusätzlichem Frust nicht viel. Dass man nicht von einer guten Leistung sprechen kann, wenn man gegen den bisherigen Tabellenzehnten schlechter aussieht als gegen den großen Favoriten Friedrichshafen, weiß sowieso jeder selbst. Einem Nationalspieler oder erfahrenen Bundesligaspieler kann ich als sportlicher Laie, der nur mit Mühe selbst einen Ball über Netz schlägt, nicht von oben herab das Volleyball-ABC erklären. Schönrederei oder der Versuch, bezüglich des letzten evivo-Spiels im Jahr 2010 einen Gedächtnisverlust zu erreichen, bringt auch niemandem weiter. Jetzt sind alle gefordert: Mannschaft und Trainer beim Bestreben, die vorhandenen Schwächen zu beseitigen, das Management beim Kampf um Zuschauer und Sponsoren und die Fans bei ihrer Aufgabe, das Team zu unterstützen und zu motivieren.

Das neue Jahr beginnt mit besonderen Herausforderungen. Zwischen den beiden europäischen Spielen gegen die Polen aus Rzeszów, bei denen evivo auch in Normalform klarer Außenseiter wäre, fährt ein Moskitos-Bus zum Bundesliga-Duell gegen Rottenburg in Tübingen. Dort und in den folgenden Aufgaben gegen die starken Bottroper und die gegen uns zum Saisonauftakt siegreichen Spergauer wird sich zeigen, wohin der Weg von evivo in der ersten Hälfte des Jahres 2011 führt. Nach der Fehlzündung beim Silvesterfeuerwerk findet im Januar hoffentlich jemand den Zünder, der den Knoten platzen lässt.

In diesem Sinne wünsche ich allen Beteiligten bei evivo alles Gute für 2011.

 

Zwei Tage vor Heiligabend beendete der klar favorisierte VfB Friedrichshafen in Düren den Traum vom Karnevalszug nach Halle. Unser Team, das ohne die beiden Hauptangreifer antreten musste, spielte stark, ohne die erneute 0:3-Niederlage verhindern zu können.

Auf dem Weg zur Arena mussten sich die Zuschauer am Mittwochabend durch nebliges Wetter kämpfen. Ähnlich trüb und unklar waren auch die Erfolgsaussichten ihres Teams. Die letztlich ziemlich deutliche Niederlage am vergangenen Wochenende in Friedrichshafen lieferte wieder mal einen Beleg für die Dominanz des erfolgreichsten Titelsammlers der letzten Jahre. Auf dem Weg zum nächsten Pokalsieg wollten die Häfler nicht noch mal in Düren stolpern. Fast genau ein Jahr ist es nun her, als der klare Favorit am 30. Dezember 2009 im Halbfinales des DVV-Pokals sensationell mit 1:3 gegen evivo unterlag. Die Hoffnung auf einer Wiederholung erfüllte sich auch deshalb nicht, weil unsere Jungs kurzfristig zwei ihrer stärksten Waffen beraubt waren. Unsere Diagonalangreifer Christian, in der letzten Saison wertvollster Spieler der Bundesliga, und Michael, gegen Bukarest mit großer Leistung, standen kurzfristig nicht zur Verfügung. Somit ergab sich eine sehr ungewohnte Starting six mit Zonzon als zentralem Mann der Abteilung Attacke und dem frisch verpflichteten Kamil als Debütanten.

Trotzdem bot die Leistung der Mannschaft Anlass zur Hoffnung auf ein besseres Ergebnis als beim Bundesliga-Auswärtsspiel am Samstag. Unsere Jungs hatten den Favoriten ziemlich gut im Griff, entschärften viele der gefürchteten Angriffe und waren lange Zeit auf Augenhöhe. Die Häfler schafften es nicht, sich entscheidend abzusetzen, und teilweise lag evivo sogar in Führung. Der starke Auftritt ihres Teams animierte auch die Zuschauer in der Arena zu voller Leistung. Durch die zahlreichen Trommeln der Moskitos und die Klatschpappen, die die Stadtwerke als Sponsor verteilt hatten, entstand eine sehr laute Kulisse. Doch alle Bemühungen auf und neben dem Spielfeld konnten am Ende nicht verhindern, dass der VfB in den letzten Ballwechseln des ersten Satzes doch noch die entscheidende Führung schaffte.

Im zweiten Durchgang bot sich ein ähnliches Bild. Düren leistete sportlich und akustisch Widerstand gegen die drohende Niederlage. Zonzon fand sich in seiner ungewohnten Rolle gut zurecht und sorgte mit seinen Kollegen dafür, dass die Gäste wieder bis kurz vor dem Ende um den Satzgewinn zittern mussten. Mit voller Kapelle und etwas mehr Glück in einigen Aktionen hätte es zumindest ein längeres Duell über vier oder fünf Sätze geben können. Unsere Jungs hätten für ihren kämpferischen Einsatz ein besseres Ergebnis verdient als die zweite 0:3-Niederlage innerhalb weniger Tage. Doch letztlich mussten wir anerkennen, dass Friedrichshafen nur zu schlagen ist, wenn man selbst mehr als 100% bieten kann und der Gegner sich die eine oder andere Schwäche leistet. Weihnachtsgeschenke für evivo hatten die Männer vom Bodensee nicht im Gepäck.

Somit ist der diesjährige Pokalwettbewerb für evivo also beendet. Der Karnevalszug am 6. März geht wie gewohnt durch die Dürener Innenstadt, statt zum Gerry-Weber-Stadion nach Halle zu fahren. Dort müssen nun die Fans der Mannschaften, die sich kurz nach Weihnachten im Halbfinale durchsetzen, für Stimmung sorgen. Wir konzentrieren uns stattdessen auf das nächste Bundesligaspiel, das am vorletzten Tag dieses Jahres gegen die Netzhoppers aus Königs Wusterhausen stattfindet, und freuen uns auf die weiteren Spiele in dieser Saison. In der Liga und international stehen uns schließlich noch große Herausforderungen bevor.

Frohe Weihnachten an alle Fans und das gesamte Team bei evivo!

Die Serie hält. Erneut musste evivo beim VfB Friedrichshafen eine Niederlage einstecken. Im ersten Satz lag eine Überraschung in der Luft, dann wurde es leider ziemlich dunkel. Aber schon am Mittwoch könnte Düren wieder strahlen, wenn es im Pokal zum schnellen Wiedersehen kommt.

24:23, Satzball Friedrichshafen, abgewehrt. 25:24, zweiter Satzball VfB, abgewehrt. 26:25, dritter Satzball für die Gastgeber, erneut abgewehrt. Unsere Jungs wehren sich, kämpfen, bleiben dran. Nichts ist davon zu sehen, dass Düren in der uneinnehmbaren Festung ZF-Arena mal wieder abgeschossen werden soll. Im Gegenteil: Der Satz ist sehr ausgeglichen. Unsere Jungs haben die ersten beiden Punkte des Abends geholt, 4:1 geführt, auf ein 4:6 mit einem 8:7 reagiert, einen 19:22-Rückstand bei 23:23 ausgeglichen und wie erwähnt am Ende drei Satzbälle abgewehrt. Nach 29 Minuten fehlt diesem ersten Satz nur die Krönung. Die angeschlagenen Häfler retten sich mit 28:26 ins Ziel.

Trotzdem machte der Auftakt Hoffnung auf mehr. Die Erinnerung an die bisherige Erfolglosigkeit am Bodensee trat zumindest für ein paar Minuten ebenso in den Hintergrund wie das Wissen, dass evivo in der laufenden Saison auswärts bisher nur bei einem Zweitligisten siegen konnte. Stattdessen drängte sich wieder der Gedanke vor, der seit Jahren jeden Auftritt unserer Jungs in der Stadt des Rekordmeisters begleitet. Stell dir vor, Düren gewinnt da zum ersten Mal und du bist nicht dabei. Das winterliche Wetter und die daraus resultierenden Zustände auf den deutschen Straßen hielten die Moskitos an diesem 18. Dezember davon ab, die anstrengende Reise an den südlichen Rand der Republik zu unternehmen.

Im weiteren Verlauf des Spiels gab es allerdings leider auch keinen Grund mehr, auf die Sensation zu hoffen. Unsere Jungs sicherten sich im zweiten Satz wieder den ersten Punkt. Doch dann prasselten die gefürchteten Aufschläge des VfB wie ein heftiger Schneesturm auf die Dürener Hälfte des Spielfelds. 5:1, 12:4, 16:9 – die Gastgeber zogen gnadenlos davon. Erst nach der zweiten Auszeit gab es etwas Gelegenheit zum Durchatmen. Unsere Jungs konnten nun den großen Rückstand immerhin bei 14:17 und 16:19 auf drei Punkte verkürzen. Zum Ausgleich reichte es nicht, weil die Häfler ihre zitternden Hände angesichts der jetzt komfortablen Führung offensichtlich besser im Griff hatten. Sie wollten nach der Niederlage gegen Haching und der doppelten Pleite gegen die Polen aus Belchatow auf keinen Fall zum vierten Mal in Folge verlieren und schlugen Düren weitere Bälle um die Ohren. Dass sie bei 24:16 erneut einen Satzball vergaben, war in der Situation nicht mehr relevant.

Gemischte Gefühle beim Betrachten des Livetickers am heimischen Bildschirm. Brauchte Friedrichshafen nach den ungewohnten Niederlagen einfach eine halbe Stunde Zeit, um ins Spiel zu finden? Oder war der zweite Satz aus Dürener Sicht ein Ausrutscher? Die aktuellen Zahlen im Internet haben nicht überliefert, wer im dritten Durchgang zuerst punktete, weil dort direkt ein 1:1 angezeigt wurde. Der restliche Verlauf war ein Déjà-vu des vorherigen Spielabschnitts. 8:3, 16:8, 18:12, 22:13, 24:14 – evivo sah kein Land mehr. Daran änderte auch der insgesamt fünfte abgewehrte Satzball nichts mehr. Mit einer 0:3-Niederlage ging es zurück nach Düren.

Genau dort kommt es am Mittwoch zur erneuten Begegnung zwischen evivo und dem VfB. In unserer eigenen Arena soll eine andere Serie halten. Wir wollen zuhause ungeschlagen bleiben. Vielleicht klappt es ja wie im CEV-Cup: erst auswärts verlieren, dann das Heimspiel gewinnen. Die Hoffnung bleibt.

 

Zum zweiten Mal in Folge hat evivo im Europapokal mit den eigenen Fans im Rücken eine Auswärtsniederlage korrigiert und mit dem goldenen Satz die nächste Runde erreicht. Dreimal weniger als 20 Punkte für den Gegner – so deutlich war bisher kein evivo-Sieg in dieser Saison.

Die Ausgangssituation im Duell mit Bukarest war nichts Neues für Düren. Wie in der ersten Runde gegen Antwerpen hatten unsere Jungs auch diesmal das Hinspiel in fremder Halle nach 2:1-Führung noch verloren und mussten deshalb in der Arena doppelt gewinnen, erst das Rückspiel und danach den goldenen Satz. Gegen die Belgier musste evivo zum ersten Mal überhaupt sechs Sätze spielen. Die Fans richteten sich also darauf ein, dass es eventuell wieder ein langer Abend werden könnte. Solche Gedanken waren aber schnell verschwunden, weil das Spiel diesmal deutlich zu unseren Gunsten verlief. Um zehn nach neun standen wir bereits wieder an der Theke – mit glücklichen Gesichtern.

Die Geschenke, die unsere Spieler ihren Kontrahenten bei der Begrüßung vor dem Anpfiff überreichten, blieben die einzigen an diesem Dienstagabend. Obwohl Sven Anton zunächst auf den Hauptangreifer Christian Dünnes verzichtete, zeigte unser Team mit einer starken Leistung, warum es in Heimspielen weiterhin keine Niederlage gibt. Düren setzte die Gäste aus Rumänien unter Druck, Merten Krüger servierte vor den Augen seines neuen Zuspiel-Kollegen Matthew Young die Bälle, die Michael Olieman mit starken Angriffen ins gegnerische Feld krachen ließ, und auch der Block funktionierte. So spielt man Volleyball!  Unser neuer Australier und der für die Annahme verpflichtete Pole Kamil Kacprzak sahen als Zuschauer, welches Potential in ihren neuen Kollegen steckt. Da sich die souveräne Leistung über drei Sätze kontinuierlich fortsetzte, konnten wir auf der Tribüne munter trommeln, klatschen und singen, ohne zittern zu müssen.

Allerdings wäre dieser klare Erfolg im Rückspiel, bei dem Bukarest insgesamt nur 45 Punkte verbuchen konnte, wertlos gewesen, wenn unsere Jungs anschließend den alles entscheidenden goldenen Satz vergeigt hätten. Die Befürchtung, dass sich die Rumänen mit dem Vorsprung aus dem eigenen Heimsieg auf die letzten 15 Punkte konzentrieren könnten, erhielt zu Beginn des Entscheidungssatzes prompt neue Nahrung. Als die Gäste die Bälle besser erwischten und in Führung gingen, waren unsere Spieler auf dem Platz und wir als Fans gefordert. Die lautstarke Heimatmosphäre wirkte erneut. Obwohl das Dinamo-Team ständig versuchte, einen entscheidenden Vorsprung zu erreichen, ließ sich evivo nicht abschütteln. Spätestens als sich die Bukarester zu sehr mit einer knappen Entscheidung des schwedischen Schiedsrichters beschäftigten, war ihr Widerstand gebrochen. Wie bereits bei der Premiere gegen Antwerpen, endete auch der zweite „golden set“ der Dürener Vereinsgeschichte mit 15:12.

Das europäische Abenteuer geht also weiter. In der nächsten Runde gibt es auf jeden Fall wieder ein besonderes Erlebnis für unsere Jungs. Entweder treffen sie auf die enorm volleyballbegeisterten Polen aus Rzeszow oder es kommt zum deutschen Duell: Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin? Das Rückspiel findet im Januar übrigens erneut in der Arena statt. Vor Weihnachten steht evivo nun noch eine besondere Herausforderung bevor. In der Bundesliga (auswärts) und im DVV-Pokal (zuhause) treffen wir zweimal in Folge auf den Topfavoriten Friedrichshafen, der allerdings zuletzt gegen Haching und gegen Belchatow drei Niederlagen in Folge einstecken musste. Die Adventszeit bleibt also spannend.

 

Lange sah es so aus, als würde unserer Mannschaft ausgerechnet bei der weitesten Reise in dieser Saison der erste Auswärtssieg gegen einen Erstligisten gelingen. Doch am Ende sah Bukarest leider genauso aus wie Antwerpen. Nun ruht die Hoffnung wieder auf der heimischen Arena und dem goldenen Satz.

Die Dürener Fans, die den ersten Auftritt ihres Teams in Rumänien am Liveticker verfolgen wollten, beschäftigte in den Tagen vor dem Spiel hauptsächlich eine Frage: Wann geht’s los? Um 17 Uhr unserer Zeit oder bezieht sich die Angabe auf die um eine Stunde verschobene Ortszeit in der osteuropäischen Metropole? Das Problem war gelöst, als die ersten Zahlen auf der CEV-Seite erschienen – und die waren positiv. Unsere Jungs gingen gegen den Kontrahenten, der ihnen mangels Informationen völlig unbekannt war, gleich mal 2:0 in Führung. Trotz eines kleinen Rückschlags bei der ersten technischen Auszeit standen die größeren Zahlen auf der Anzeigetafel meistens bei den Gästen. Jedenfalls bis zum 23:20. Dann blieben vier Punkte auf der falschen Seite und der erste Satz war plötzlich weg.

Ebenso plötzlich kam im nächsten Augenblick die Meldung, dass es im Internetsender Laola nicht nur Champions League zu sehen gibt, sondern auch unser Spiel. Die ersten Bilder waren hervorragend. Sixpack für Düren! Sechs Punkte in Folge bei Aufschlag von Merten, der nach Iljas Abschied als vorübergehend einziger Zuspieler unter besonderer Beobachtung stand. Der Vorsprung geriet bei 9:7 noch mal leicht ins Wanken, aber diesmal gab es beim erneuten 23:20 die richtige Reaktion. Es geht doch! Das galt umso mehr für den folgenden Durchgang. Unsere Jungs lagen zwar mit 13:16 zurück. Als die Rumänen sich beim 17:17 zu sehr über einen Dürener Block aufregten, nutzten unsere Jungs die Unruhe, um auf 23:18 davonzuziehen. Dass der Satz unnötigerweise wieder 27 Minuten lang dauerte, weil evivo den Erfolg nicht sofort vollendete, störte da nicht so sehr.

Düren spielte nicht hundertprozentig stabil und wankte manchmal wie ein Schiff bei stürmischer See. Trotzdem zeigten die Jungs im zweiten und dritten Satz an den entscheidenden Stellen den nötigen Biss in Draculas Heimat. Der erste große Auswärtssieg der Saison befand sich in Reichweite. Damit hätten wir uns – einen weiteren Sieg in der Festung Arena vorausgesetzt – das anstrengende Zittern mit dem goldenen Satz, wie wir es gegen Antwerpen erlebt hatten, ersparen können. Doch leider drang der negative Teil des Duells mit den Belgiern in die Köpfe, als es nun im vierten Satz nicht mehr rund lief. 13:16 bei der technischen Auszeit. Ein Déjà-vu drohte: den Ausgleich kassieren und das Spiel im Tiebreak nicht mehr retten können. Diesmal gab es den obligatorischen Zwischenstand 23:20 aus rumänischer Sicht. Vielleicht hätte es noch gereicht, wenn der Satz wie seine drei Vorgänger wieder eine Spielzeit von 27 Minuten gehabt hätte. Das Ende kam trotz eines abgewehrten Satzballs ein bisschen zu früh. Im Tiebreak waren die Zähne unserer Jungs zu stumpf, um den Rumänien den Sieg zu entreißen. Alle Anfeuerungsrufe aus der Halle, die im Livestream deutlich zu hören waren, und das bange Daumendrücken der Fans an den Bildschirmen konnten nicht verhindern, dass die entscheidenden Bälle von den Dürener Händen in die Walachei flogen. Beim 10:15 war die erneute Auswärtsniederlage besiegelt.

Wir brauchen allerdings weder Knoblauch noch Holzpflöcke, um die Rumänen zu besiegen. Mit den lautstarken Fans im Rücken und der gewohnten Heimstärke, die uns in der laufenden Saison ebenso treu begleitet wie die negativen Ergebnisse in der Fremde, können unsere Jungs wieder die Wende schaffen. Die Geschichte soll sich auch beim positiven Teil der Erinnerung an Antwerpen wiederholen. Wenn nötig, eben in sechs Sätzen.

 

Die Dürener Fans bejubeln einen knappen, mühsamen 3:2-Sieg ihrer Mannschaft im Heimspiel gegen den absoluten Bundesliga-Neuling aus Gotha. Eine solche Feststellung wäre vor nicht allzu langer Zeit als pessimistisch und unrealistisch eingestuft worden. Jetzt gilt dieses Ergebnis als Beleg für die Ausgeglichenheit der Liga.

Der Kaufmann Ernst-Wilhelm Arnoldi gründete 1820 eine Versicherung, die er nach seiner Heimatstadt Gotha benannte. Als die Volleyballer aus der thüringischen Stadt 190 Jahre später nach Düren kamen, traten sie so sicher auf, als hätten sie alle einen Vertrag bei diesem Unternehmen in der Tasche. Ständig erreichte eine Hand den Ball oder das Spielgerät prallte am massiven Block ab. Wer den Auftritt eines typischen Aufsteigers erwartet hatte, sah sich getäuscht. Das aktuelle Team des VC Gotha mit seinen zahlreichen internationalen Einflüssen schlägt man nicht mal eben innerhalb einer guten Stunde. Erst recht nicht, wenn man wie unsere Jungs derzeit Probleme hat, den Ball auf den Boden zu bringen oder einen Vorsprung stabil zu halten. Wenn der Favorit nicht so recht ins Spiel findet und der Außenseiter eine kämpferisch starke Leistung zeigt, gibt es den Matchball nicht schon nach drei Sätzen, sondern erst im Tiebreak. Deshalb mussten die Dürener Fans ihre Mannschaft nach verlorenem ersten Satz und dem knapp ins Ziel geretteten Ausgleich trotz erneuter Führung über die volle Distanz unterstützen, bevor die Hymne „Viva Colonia“ als Zeichen des Sieges erschallte.

Auswärts hätte es in dieser Partie vielleicht keine „drei für Düren“ gegeben, aber die evivo-Fans wollten evivo Düren trotz der Schwächephasen und ungenutzten Chancen im Verlauf des Spiels unbedingt siegen sehen. Darum feuerten sie die Jungs so laut an, wie man es in der Arena gewohnt ist. So blieb die Serie vor eigenem Publikum bestehen und evivo zuhause ungeschlagen. Die Bundesliga-Tabelle zeigt nun nach jeweils vier Heimsiegen und vier Auswärtsniederlagen wieder eine ausgeglichene Bilanz. Durch den sehr wichtigen Erfolg haben wir nicht nur mit unserem heutigen Gegner die Plätze getauscht, sondern vor allem den Anschluss an die für die Playoffs wertvollen Ränge gehalten.

Parallel zur Tiebreak-Entscheidung in Düren endete auch das Duell zwischen den Spergauer Piraten und Rottenburg erst nach fünf Sätzen. Zuvor gab es in dieser Saison bereits dreizehn weitere Spiele, die über die volle Distanz gingen. Abgesehen vom Spitzentrio zeigt die Tabelle nicht die aus den vergangenen Jahren gewohnten Machtverhältnisse. Somit sehen sich die Experten bestätigt, die eine ausgeglichene Bundesliga mit vielen knappen Entscheidungen prognostizierten. Friedrichshafen überlässt den Gegnern wie gewohnt kaum einen Satz, Berlin ist ebenfalls noch ungeschlagen und Haching präsentiert sich wieder ziemlich stark. Aber alle anderen Mitglieder der deutschen Elite müssen um jeden Punkt kämpfen. Ein Spiel gegen einen Aufsteiger ist kein Aufwärmprogramm für die nächste Runde im Europapokal, sondern eine Aufgabe, bei der für Düren gegen Gotha eine Niederlage im Rahmen des Möglichen liegt. Wenn man sich dessen bewusst ist, wird deutlich, warum das knappe 3:2 Anlass zu erleichtertem Jubel bot.

Noch emotionaler wurde es bei der Zeremonie, die auf den erfolgreichen Abschluss des Spiels folgte. Ilja Wiederschein nahm dankende Worte des Geschäftsführers und des Mannschaftskapitäns entgegen und verabschiedete sich offiziell von seinem Publikum, das ihn mit lauten Ilse-Rufen lobte. Um die Erfolge, die wir in den vergangenen Jahren gemeinsam feierten, nun ohne den Routinier fortzusetzen, müssen wir uns möglichst viele Siege erkämpfen. Manchmal reichen drei oder vier Sätze, aber immer öfter brauchen wir Geduld und Ausdauer bis zum Tiebreak.

 

Bei eisigen Temperaturen reisten die Moskitos am Mittwochabend zum Auswärtsspiel gegen Moers, das erstmals in Mülheim an der Ruhr stattfand. Viel Grund zum Jubeln gab es zum Winteranfang leider nicht, da die Dürener Niederlagenserie gegen Erstligisten in der Fremde um ein neues Kapitel erweitert wurde. Ein unglückliches Ergebnis beim Abschied von Ilja.

Dieser erste Dezember war geprägt von schlechten Vorzeichen. Am Treffpunkt der Moskitos zur Fahrt nach Mülheim musste man schon darauf achten, nicht unfreiwillig die Kontrolle über seine Füße zu verlieren. Akute Rutschgefahr auf dem eisbedeckten Parkplatz eines geschlossenen Fastfood-Restaurants. Das nächste schlechte Omen folgte in Form von kleinen gelben Zetteln, die eine Moerser Betreuerin an die Zuschauer verteilte. „Pech im Spiel“ verkündete das Los. Zudem lastete eine triste Auswärtsbilanz in der Saison auf den Schultern unseres Teams, das zum ersten Mal in der RWE-Sporthalle gastierte. Außer im Pokalspiel letzten Sonntag beim Zweitligisten Rüsselsheim hatte es in fremden Hallen bisher nur Niederlagen gegeben. Nun sollte im traditionellen Westderby die Wende gelingen.

Doch leider misslang der Plan, mit einem Sieg beim Nachbarn das Punktekonto in der Bundesliga auf einen positiven Wert zu erhöhen. Auf dem Spielfeld zwischen den bunten Tribünen rutschte Düren aus. Zu Beginn sah es noch gut aus. Unsere Jungs hatten die Moerser, die vor dem Anpfiff ihren Anspruch auf die Vorherrschaft im Westen verkündet hatten, ordentlich im Griff. Doch eine mehrfach nicht genutzte Chance nach der Auszeit bei 20:20 und eine ungenaue Einschätzung der Deckenhöhe durch den Bottroper Schiedsrichter ließen das Spiel zu unseren Ungunsten kippen. Im zweiten Satz kamen die Qualitäten der verstärkten Gastgeber beim Angriff über die Mitte und beim Aufschlag immer deutlicher zur Geltung, während sich unsere Jungs vergeblich um eine erneute Führung bemühten. Bald stand es 0:2 und die Wahrscheinlichkeit eines Auswärtserfolgs verringerte sich weiter. Wir wollten trotzdem nicht aufgeben und unsere Mannschaft nutzte im dritten Satz wieder mehr Chancen. Allerdings war Moers auch in diesem Durchgang am Ende erfolgreicher und schickte uns mit einer Nullnummer in den Schnee.

Aber was macht ein guter Boxer, wenn er einen heftigen Schlag ins Gesicht bekommt? Richtig, er schlägt zurück. Genau das wollen wir am Samstag in unserer Arena gegen den Neuling aus Gotha tun. Mit einem Heimsieg können wir das Verhältnis, das in der Bundesliga-Tabelle in der Punkte-Spalte steht, immerhin wieder ausgeglichen gestalten. Eine solche Bilanz ist sicherlich nicht das Ergebnis, das wir uns vor Saisonbeginn gewünscht haben. Doch gerade jetzt brauchen die Jungs unsere Unterstützung, damit sie das nötige Selbstvertrauen bekommen, um hinten sicher zu stehen und vorne die Bälle auf den gegnerischen Boden zu bringen. Wenn das durch die aktuellen personellen Entwicklungen durcheinander gewürfelte Team wieder die nötige Ordnung findet und wir als Fans nicht weglaufen, werden wir demnächst wieder einen Grund zum Jubeln haben. Deshalb wünsche ich mir trotz der mäßigen Ergebnisse und negativen Schlagzeilen eine volle Arena am Samstag. Vor eigenem Publikum ist evivo in dieser Saison noch ungeschlagen und das soll bitte so bleiben. Auf geht’s Düren, auf geht’s!

Ein Foto mit lächelnden Dürenern gab es am Mittwoch in Mülheim übrigens doch noch. Im Mittelpunkt stand unser Abschied nehmender Routinier Ilja Wiederschein. Wir sagen „Danke Ilse“ für viele erfolgreiche Jahre bei evivo. Alles Gute für die Zukunft!

 

Am ersten Adventssonntag reiste evivo Düren nach Rüsselsheim. Das Spiel beim Zweitligisten galt als erster Schritt zum großen Traum vom Pokalfinale am Karnevalssonntag. Die Pflicht wurde etwas mühsam erfüllt. Im Dezember wird die zweite Aufgabe im DVV-Pokal deutlich anspruchsvoller. Friedrichshafen besucht uns in der Arena.

In der Bundesliga-Saison 2005/06 gehörte die Mannschaft der Turngemeinde aus der Heimat eines bekannten Autoherstellers noch zu den besten zwölf Vereinen des Landes. Damals musste Düren in der Rückrunde am 25. Februar in der Walter-Köbel-Halle antreten und sorgte mit einem 3:0 dafür, dass die Rüsselsheimer bei Heimspielen sieglos blieben. Die mitgereisten Fans waren nicht allein wegen des Sieges gut gelaunt, sondern auch angesichts des Datums: Karnevalssamstag.

Der jüngste Auftritt fand hingegen in der Vorweihnachtszeit am ersten Advent statt. Trotzdem steckte wieder das Wochenende der Jecken in den Köpfen der Moskitos. Schließlich soll ja der Dürener Karnevalszug im Jahr 2011 ins westfälische Halle fahren – zum Endspiel des DVV-Pokals am 6. März. Die Bewältigung der ersten Etappe fiel unseren Jungs dabei schwerer, als man es angesichts des Klassenunterschiedes zwischen einem ambitionierten Bundesligisten und einer Mannschaft im Mittelfeld der zweiten Liga erwartet hätte. Aus dem erhofften klaren 3:0-Sieg wurde nichts.

Denn nach 75 Minuten Spielzeit bejubelten die Gastgeber das, was sie zuvor als große Überraschung eingestuft hatten – einen Satzgewinn gegen Düren. Beim 26:28 vergab unsere Mannschaft die Möglichkeit, das eigentlich ungleiche Duell mit einem Erfolg in drei Sätzen abzuschließen. Während auf den Adventskränzen der Republik die erste Kerze entzündet wurde, liefen die Aktionen bei evivo eher auf Sparflamme. Die Rüsselsheimer konnten deshalb bei ihrem Spiel des Jahres bereits im ersten Satz an der 20-Punkte-Marke kratzen und diese im zweiten Durchgang übertreffen. Trotzdem konnten sie letztlich nicht verhindern, dass sich der Favorit am Ende – angetrieben von den Trommeln der Moskitos – doch noch durchsetzte. Zum Glück gelten die eigenen Gesetze, die man dem Pokalwettbewerb im Fußball nachsagt, bei unserer Sportart nur eingeschränkt. Aber mit den Glückskeksen aus dem chinesischen Restaurant in der Tasche konnte uns ja eigentlich auch nichts wirklich Schlimmes passieren.

Pokal-Achtelfinale Rüsselsheim – Düren 1:3. Dieses Spiel wird bei evivo sicherlich nicht als Höhepunkt in die Saisonchronik eingehen. Ganz andere Bedeutung könnte im Rückblick dem bevorstehenden zweiten Teil des Pokalwettbewerbs zugemessen werden. Wenige Minuten nach dem Abpfiff erlebten wir die Auslosung für das Viertelfinale live vor Ort. Als die ersten drei Partien feststanden (unter anderem der Knaller Haching gegen Berlin), lagen noch zwei Lose im Topf: evivo und der VfB. Da blieb uns nur noch das Daumendrücken, dass es wenigstens ein Heimspiel wird – und so entschied es die Glücksfee. Ganz Düren erinnert sich nun an ein anderes Datum. Am 30. Dezember 2009 endeten die Hoffnungen der Häfler beim Halbfinale in unserer Arena. Wiederholt sich die Geschichte nun eine Runde früher?

Im Dezember geht es richtig rund. Erst zwei wichtige Bundesliga-Aufgaben auswärts gegen Moers (da wollen wir Ilja einen schönen Abschied bereiten!) sowieso in der Arena gegen Gotha. Dazu das Europapokal-Duell gegen Bukarest und schließlich das Doppel gegen Friedrichshafen im DVV-Pokal und in der Liga. Da reicht keine Sparflamme. Wir brauchen ein großes Feuer. Die Zuschauer können es mit lautstarker Unterstützung anzünden.

 

Die Zuschauer in der Dürener Arena erlebten am Mittwochabend etwas ganz Neues. Zum ersten Mal benötigte evivo in einem Spiel sechs Sätze, um einen Gegner zu bezwingen. Unsere Mannschaft hielt das lange Duell ebenso durch wie die Fans auf den Tribünen und am Ende bejubelten wir den Einzug in die nächste Runde des CEV-Pokals.

Wenn die Moskitos vor einem Spiel an der Theke zusammenstehen, ersetzen sie das übliche „Prost“ normalerweise durch den Wunsch „drei für Düren“. Dies ist schließlich die Anzahl an Sätzen, die man für sich entscheiden muss, um ein Spiel zu gewinnen. Vor dem Rückspiel im Europapokal gegen Antwerpen sah die Lage jedoch anders aus. Wegen der unnötigen Auswärts-Niederlage war klar, dass es für evivo nicht reichen würde, mit drei erfolgreichen Sätzen einen Sieg im zweiten Teil des deutsch-belgischen Duells zu erreichen. Da der europäische Volleyball-Verband mit seinen Regeln unbedingt beweisen will, dass unsere Sportart komplizierter ist als Fußball, hat er sich den sogenannten „golden set“ ausgedacht, der die Entscheidung bringt, wenn beide Mannschaften jeweils einmal gewinnen. Somit lautete unser Slogan diesmal „vier für Düren“.

Zunächst erlebten die Dürener Fans, die vor einer Woche bereits in Antwerpen ihr Team unterstützt hatten, ein Déjà-vu. Einen abwechslungsreichen ersten Satz 25:23 gewonnen, dann den zweiten Durchgang mit 22:25 abgegeben – exakt die gleichen Resultate gab es auch im Sportcentrum Sorghvliedt. Der dritte Abschnitt wurde diesmal nur durch ein paar vergebene Satzbälle etwas spannend. Anschließend setzten sich die Parallelen fort. Die Belgier ließen uns zittern, schafften wieder mit 26:24 den Ausgleich. Nun wurden unsere Trommeln, Hände und Stimmen noch mal enorm strapaziert. Zweimal fünfzehn Punkte fehlten noch zum Erfolg. Zum Glück kippte das Spiel im Gegensatz zum Duell der vorherigen Woche nicht völlig. Der Tiebreak ging mit 15:12 an uns und spätestens jetzt kochte die Arena. So laut und so euphorisch war die Stimmung schon seit längerer Zeit nicht mehr.

Den ersten Teil der Aufgabe hatten unsere Jungs also erfüllt. Die Niederlage aus dem Hinspiel war ausgeglichen. Aber mit dem Jubeln mussten sie noch warten. Die Anzeigetafel wurde wieder auf Null gestellt und nachdem die Schiedsrichter alles kontrolliert hatten, konnte die Premiere beginnen. Zum ersten Mal absolvierte evivo einen goldenen Satz. 15 Punkte bis zum Einzug in die nächste Runde oder bis zum Abstieg in den Challenge Cup. Die Trommeln der Moskitos entfachten nun ein Dauerfeuer. Auf dem Spielfeld ließen sich unsere Jungs schließlich weder vom belgischen Gegner noch vom finnischen Referee  stoppen und wiederholten das Ergebnis des zuvor gewonnenen Tiebreaks. Der sechste Satz endete ebenfalls mit 15:12. Als der letzte Matchball des Abends verwandelt war, gab es als Lohn für den enormen Aufwand endlich den Jubel über den ersten Erfolg in der diesjährigen Europapokal-Saison. Humba tätärä! evivo ist in der nächsten Runde!

Im Achtelfinale des CEV-Pokals treffen wir im Dezember auf den Sieger des Duells zwischen Salonit Anhovo Kanal (Slowenien) und Dinamo Bukarest (Rumänien). Die Reise ist also deutlich länger als nach Antwerpen, aber unsere Mannschaft hat ja jetzt bewiesen, dass sie durchaus einen langen Atem hat. Vor dem nächsten Abenteuer in Europa müssen sich die Jungs allerdings im nationalen Pokal auswärts gegen Rüsselsheim bewähren und in der Bundesliga weitere Siege einfahren. Beim Tanz auf drei Hochzeiten wird es definitiv nicht langweilig. Egal, wie viele Sätze wir sehen.

 

Bühl, Moers, Gotha – mit drei Bundesliga-Siegen in Folge gegen diese Gegner will evivo in der Tabelle nach oben klettern. Die erste Etappe hat unser Team am Sonntag erfolgreich bewältigt. Unsere alten Freunde Heriberto und Raka konnten nicht verhindern, dass Bühl in drei Sätzen unterlag.

Im Kader der Schwarzwälder stehen zwei Spieler, die in der vorletzten Saison noch zu Heimspielen in der Dürener Arena aufliefen. Nun standen Heriberto Quero und Vladimir Rakic zum zweiten Mal auf der anderen Seite des Netzes, um gegen ihren ehemaligen Arbeitgeber anzutreten. Ein Duell gegen eine Mannschaft mit zwei ehemaligen Dürenern? Das hatten wir in dieser Saison schon mal, direkt am ersten Spieltag. In Spergau traten Artur Augustyn und Sebastian Kühner so motiviert auf, dass sie uns einen misslungenen Saisonstart bescherten. Eine ähnliche negative Überraschung mussten wir nun gegen Bühl unbedingt vermeiden, um nicht in eine Krise zu geraten. Am Totensonntag sollte es keinen sportlichen Trauerfall in Düren geben.

Die Voraussetzungen waren gut am Sonntagabend um 18 Uhr. Angesichts der nicht komplett ausgefahrenen Tribünen befanden wir uns zwar in größerer Distanz zu unseren Jungs, aber die Stimmung in der gut gefüllten Arena erreichte die Mannschaft trotzdem. Die aktuellen Dürener starteten gut ins Spiel und wollten den Hubschrauber und seine Crew nicht abheben lassen. Bühl wehrte sich jedoch hartnäckig und trieb den ersten Satz in eine nervenaufreibende Verlängerung, bei der beide Kontrahenten durch zahlreiche Aufschlagfehler ihre Satzbälle nicht verwerten konnten. Erst beim 35:33 konnten die Moskitos und die anderen Anhänger der Heimmannschaft wieder Luft holen. Dass unsere Jungs in dieser gefährlichen Situation, die bei einem erfolglosen Ausgang vermutlich das ganze Spiel aus Dürener Sicht negativ beeinflusst hätte, den etwas längeren Atem hatten, war wohl bereits die Vorentscheidung in dieser Partie.

Nachdem anschließend die üblichen 25 Punkte gereicht hatten, um den zweiten Durchgang zu unseren Gunsten zu entscheiden, blieb an diesem Abend nur noch ein Wunsch. Einfach so weiterspielen und einen Einbruch wie vier Tage vorher in Antwerpen verhindern. Diesmal gab es die „drei für Düren“. Die Bühler kamen im dritten Satz zwar von 10:16 (aus ihrer Sicht) zwischenzeitlich auf 16:18 heran, aber unsere Jungs reagierten diesmal souverän und stellten den Vorsprung von sechs Punkten schnell wieder her. Mit einem 25:19 wurde der Sieg in drei Sätzen vollendet. Alle Beteiligten auf Dürener Seite konnten nun nach der erfüllten Pflicht tief durchatmen – im wörtlichen und übertragenen Sinn. Gutes Ergebnis und gute Stimmung statt drohender Krise.

In der Bundesliga-Tabelle bleiben wir mit drei Siegen und drei Niederlagen zunächst auf dem siebten Rang. Aber unsere beiden nächsten Gegner Moers und Gotha stehen direkt vor uns, so dass wir mit zwei weiteren Erfolgen an diesen Mannschaften vorbeiziehen könnten. Bevor wir in den ersten Dezember-Tagen zu den Moersern fahren (die am Sonntag gegen den Favoriten Haching eine 2:1-Führung verspielten) und den Neuling aus Gotha empfangen, muss sich unser Team in einem Pokal-Doppel bewähren. Am Mittwoch brauchen wir vier Satzgewinne, um im CEV-Pokal gegen Antwerpen zu bezwingen, und am Samstag wollen wir in Rüsselsheim dem Traum vom Karnevalsfinale im Gerry-Weber-Stadion einen Schritt näher kommen.

 

Antwerpen, der Schauplatz des Dürener Comebacks im Europapokal, erweist sich bei einem Rundgang als besonders sehenswert. Zu den positiven Eindrücken der Moskitos-Touristen gesellte sich das Spiel am Abend – sofern man von den letzten anderthalb Sätzen absieht.

Wenn man durch das Zentrum der belgischen Hafenstadt flaniert, erlebt man als ortsunkundiger Besucher einige Überraschungen. Gebäude, in denen man üblicherweise keine Attraktion erwarten würde, sehen dort ganz anders aus, als man es aus unserer Heimat kennt. Ein Einkaufszentrum mit goldenen Wänden und einer mächtigen, adelig anmutenden Treppe? Ein Hauptbahnhof, der nicht schäbig und langweilig, sondern eher wie ein Schloss oder eine Kirche aussieht? Was mit den Eindrücken des Dürener Stadtcenters oder des Kölner Hauptbahnhofs im Kopf schwer vorstellbar erscheint, ist in Antwerpen Realität. Überall findet man dort prächtig gestaltete Bauwerke. Es hat sich absolut gelohnt, entgegen der sonstigen Gewohnheiten bereits mittags in der Stadt des Gastgebers einzutreffen.

Abends um halb sieben waren wir zurück am Sportcentrum Sorgvliedt. Mit der Linie eins zum Ort des ersten Sieges in der neuen Europapokal-Saison? Es hätte eine schöne Überschrift werden können. Ich hätte gerne etwas vom Auswärtssieg mit Heimatmosphäre geschrieben. Denn angesichts der deutlichen akustischen Dominanz unserer Trommeln und Anfeuerungsrufe hatten wir das Duell in der relativ kleinen Halle schnell zum inoffiziellen Heimspiel für Düren umgewandelt. Die einheimischen Zuschauer waren lange Zeit auffällig ruhig. Eigentlich war ja auch schon alles klar in der Mitte des vierten Satzes. Unsere Jungs hatten auf den unnötigen Satzausgleich der Belgier mit einer guten Leistung reagiert und die Führung wieder hergestellt. Sie dominierten mittlerweile das Spiel, lagen im vierten Satz einige Punkte vorn. Die Vollendung des verdienten 3:1-Sieges schien nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Noch die restlichen paar Punkte holen, den Erfolg bejubeln und die im Vergleich zu vielen Bundesliga-Touren kurze Rückreise antreten.

Doch plötzlich stürzte das gute Spiel ein. Vom Glanz, der sich zuvor anscheinend aus dem Stadtzentrum in den Vorort Hoboken übertragen hatte, war leider nichts mehr zu sehen. Unsere Jungs verloren die Kontrolle über das Spiel und die wiederbelebten Antwerpener Spieler weckten ihre zuvor sehr unauffälligen Zuschauer. Das eigentlich sichere 3:1 für Düren verwandelte sich doch noch in eine 2:3-Niederlage. Der schöne Ausflug nach Belgien erhielt so zum Schluss einen kleinen Makel.

Aber wir sind durch diese unglückliche Niederlage nicht aus dem CEV-Pokal ausgeschieden. Am nächsten Mittwoch in der heimischen Arena ist noch alles offen. Unsere Jungs müssen dann vier Sätze gewinnen, um die nächste Runde zu erreichen. Drei im Rückspiel und anschließend den goldenen Satz. Bei einem Erfolg erreichen wir die zweite Runde dieses Wettbewerbs, wo Salonit Anhovo Kanal oder Dinamo Bukarest auf uns warten würde. Das Hinspiel gewannen die Slowenen zuhause gegen die Rumänen ganz knapp 3:2. Falls wir an Antwerpen scheitern sollten, steigen wir in den Challenge Cup ab.

Zuvor steht allerdings noch eine sehr wichtige Aufgabe in der Bundesliga auf dem Programm. Im Heimspiel gegen Bühl wollen wir dafür sorgen, dass es nur aus kirchlicher Sicht ein Totensonntag sein wird. Dazu benötigen wir einen Sieg gegen Herbie, Raka & Co – mit der Unterstützung der Fans, die sich von der erneuten Niederlage nicht abschrecken lassen sollten. Die Mannschaft braucht positive Eindrücke. Möglichst ohne Makel.

 

Was sich letzte Woche bei der starken kämpferischen Leistung in Berlin schon angedeutet hatte, wurde beim Heimspiel gegen Wuppertal bestätigt: evivo ist wieder da! Mit dem 3:0-Erfolg kehrte die gute Stimmung nach Düren zurück.

Alors en dance! Als sich der dritte Satz dem Ende näherte und der souveräne Heimsieg für evivo gegen die Titans aus dem Bergischen Land so gut wie sicher war, gab es in der Arena erstmals das zu sehen, was uns zu Beginn der Saison schon angekündigt wurde. Zonzon ließ einen Ball in die gegnerische Hälfte krachen, rutschte anschließend jubelnd über das eigene Feld und fing an zu tanzen. Kamerunische Energie gepaart mit afrikanischer Lebensfreude bei Olivier Nongny Zanguim Mefani. Aber nicht nur unser Neuzugang vom Schwarzen Kontinent hatte Grund zur Freude an diesem Abend. Die Fans stimmten sich in der Schlussphase des Spiels schon mal auf die am folgenden Tag beginnende Karnevalssession ein und alle Dürener auf und neben dem Feld jubelten über diese sehr wichtigen Punkte, die der Befreiungsschlag brachte.

Nach dem wenig erfolgreichen Saisonstart mit drei Niederlagen aus vier Spielen hatte Sven Anton einen Sieg gegen das neu vereinte Team aus Wuppertal und Leverkusen zur Pflicht erklärt. Seine Spieler erledigten den Auftrag souverän. Spätestens nach der ersten technischen Auszeit lief es bei unseren Jungs, die mit guten Aktionen in Block und Angriff dafür sorgten, dass die Titans nicht zu unbezwingbaren Riesen heranwuchsen. Während unsere Mannschaft im ersten Heimspiel gegen den VC Olympia dem eigentlich unterlegenen Gegner zu Selbstvertrauen verholfen hatte, hatte sie den zweiten Auftritt vor eigenem Publikum überwiegend unter Kontrolle. Selbst als der Schiedsrichter im zweiten Satz etwas unbeholfen mit den Armen fuchtelte und den Gästen aus dem Bergischen Land plötzlich nur noch ein Punkt zum Satzgewinn fehlte, ließen sie sich nicht aus der Ruhe bringen und gewannen auch diesen Durchgang. Im dritten Abschnitt dieses Duells sahen die Zuschauer, zu denen neben mehreren Schulklassen auch die weibliche Bundesliga-Mannschaft von Alemannia Aachen zählte, einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg der Gastgeber. Spätestens als das evivo-Echo wieder von den Moskitos zur gegenüber liegenden Tribüne und zurück erschallte, wurde deutlich, dass sich Düren der Form der vergangenen Saison nähert und die zuletzt leicht getrübte Stimmung allmählich in die Arena zurückkehrt.

Mit dem klaren Sieg haben unsere Jungs den Anschluss an die obere Tabellenhälfte gesichert und eine unangenehme Ausgangssituation verhindert. Die folgenden Aufgaben in der Bundesliga mit den Heimspielen gegen Bühl und Gotha sowie auswärts gegen Moers bieten nun die Chance, sich in der Tabelle weiter der Spitzengruppe zu nähern. Der SCC Berlin ist nach dem Sieg in Haching vorerst uneinholbar vorne und Friedrichshafen souverän wie immer, aber der Rest ist einigermaßen in Reichweite. Vorausgesetzt, unsere Mannschaft stabilisiert die Leistung aus dem Spiel gegen die Titans. Dazu könnte auch der erste internationale Auftritt nach zwei Jahren Pause beitragen. Am nächsten Mittwoch geht es nach Antwerpen und an Auswärtsfahrten nach Belgien haben wir ja sehr gute Erinnerungen. Wir sind bereit für den nächsten Freudentanz.

 

Nach dem nur mäßig erfolgreichen Saisonstart mit einem Sieg aus drei Spielen stand am Mittwoch beim SCC Berlin der nächste Härtetest auf dem Programm. Unsere Mannschaft bewies eine gute Moral, kämpfte sich nach hohen Rückständen zurück und verlor am Ende nur unglücklich.

In Sportberichten findet man häufig das Bild vom angeschlagenen Boxer, der trotz seiner schwierigen Situation als besonders gefährlich gilt. Man findet es in den verschiedensten Disziplinen, nicht nur beim Duell zweier Menschen, die mit Handschuhen aufeinander einschlagen. Vor dem Mittwochsspiel der Volleyball-Bundesliga, zu dem der SCC Berlin seinen ewigen Rivalen evivo Düren empfing, befanden sich unsere Jungs in der Situation des scheinbar aussichtslosen Kontrahenten. Der souveräne, ungeschlagene Tabellenführer gegen eine Mannschaft, die bisher nur gegen ein Nachwuchsteam mit Mühe gewonnen hatte – eine vermeintlich klare Konstellation. Wer nun meinte, das in den vergangenen Jahren oft so spannende Duell würde diesmal einseitig zugunsten der Charlottenburger ausfallen, sah sich schnell getäuscht.

Bereits zu Beginn der Begegnung verwandelten unsere Jungs einen 6:8-Rückstand in eine 10:9-Führung, die sie gegen die Angriffe der Berliner verteidigten. Nach dem 23:20 ließen sie den Gegner zwar noch mal zum Ausgleich kommen, aber nach 27 Minuten Spielzeit hieß es 1:0 für evivo. Auch im zweiten Satz mussten die Gastgeber lange zittern, ehe sie bei 22:22 mit drei Punkten in Folge den Satzausgleich schafften. Es stand also 1:1, als die spannendste, verrückteste und wahnsinnigste Phase in der bisherigen Saison aus Dürener Sicht folgte. In den nächsten 35 Minuten erlebten die Zuschauer in der Max-Schmeling-Halle und zu Hause am Liveticker einen Satz, der alle Kritiker Lügen strafte, die ein klares, langweiliges Ergebnis erwartet hatten. Zunächst zog Berlin über 4:1, 8:5 und 12:5 auf 16:6 davon. Hoffnungslos für Düren? Denkste! Unsere Jungs zeigten Moral, sie gaben nicht auf und kämpften sich immer näher ran, bis es plötzlich 22:22 stand. Kurz darauf gab es sogar mehrere Satzbälle für evivo, die leider nicht zum Erfolg führten, so dass am Ende der Verlängerung ein ganz knappes 32:30 für den SCC stand.

Dennoch gaben sich unsere Spieler selbst nach diesem letztlich vergeblichen Kraftakt noch nicht auf. Als die Berliner nach ausgeglichenem Start in den vierten Durchgang einen Zwischensprint zum 14:9 einlegten, antworteten die Gäste mit einer erneuten Aufholjagd, die wieder Wirkung zeigte und zum Ausgleich bei 20:20 führte. Doch leider gab es nach der 23:22-Führung keinen weiteren Punkt mehr für Düren in dieser umkämpften Partie. Der Satz und damit der 3:1-Sieg gingen an die Vertreter der Hauptstadt. Schade!

Unsere Jungs bewiesen eine intakte Moral und eindrucksvollen Kampfgeist, was zur bisher besten Leistung in der noch jungen Saison führte. Leider reichte es am Ende der spannenden Comebacks im dritten und vierten Satz nicht zu größerem Erfolg. Der angeschlagene Boxer landete einige wirkungsvolle Treffer und erlitt am Ende einen unglücklichen Knockout. Das Handtuch brauchen wir allerdings in dieser Form nicht zu werfen. Am nächsten Mittwoch gibt es in der Dürener Arena die nächste Runde gegen die Titanen aus dem Bergischen Land und dann wird evivo bei einer ähnlich starken Leistung nach Punkten gewinnen.

 

Beim Spitzenspiel am Sonntagnachmittag mussten die nicht in Haching anwesenden Dürener Fans mangels TV-Übertragung am Liveticker mitfiebern. Am Ende gab es eine 0:3-Niederlage beim Pokalsieger, die aber beim genaueren Blick auf den Spielverlauf gar nicht so schlimm war.

In der vergangenen Nacht hatte auf deutschen Uhren der Winter begonnen. Unsere Jungs wollten in Bayern allerdings nicht zittern, sondern befreit aufspielen und im dritten Spiel der jungen Saison ein Zeichen setzen. Die Flamme, die in den ersten beiden Begegnungen noch relativ schwach glimmte, sollte zu einem Feuer werden. Die Leidenschaft und der Kampfgeist unserer Mannschaft waren in der Abfolge der Zahlen im Liveticker durchaus zu spüren. Nach Rückständen gelang es evivo immer wieder, die Differenz zu verkürzen und die Hoffnung der Fans vor den Bildschirmen zu bewahren. Doch letztlich spielte Haching leider in jedem Satz zu stark, um sich die Finger zu verbrennen.

Im ersten Satz konnten sich die Gastgeber nach ausgeglichenem Beginn bei den technischen Auszeiten mit 8:5 und 16:11 absetzen. Unser Team versuchte, sich gegen die Dominanz der Hachinger zu wehren, doch mehr als ein 15:18 aus Dürener Sicht war noch nicht drin. Nach 23 Minuten Spielzeit zeigte der DVL-Ticker ein 25:17 an; der erste Satz war für evivo verloren. Das Resultat erschien ziemlich deutlich. Blieb uns nun die Revanche für das verlorene Endspiel im Gerry-Weber-Stadion verwehrt? Der Auftakt des zweiten Satzes verhieß nichts Gutes. Haching erzielte die ersten vier Punkte in Folge und zog auf 6:1 davon. Aber spätestens in den nun folgenden Minuten wurde allen Zuschauern klar, dass unsere Mannschaft sich nicht so einfach geschlagen gibt. Bei der ersten Auszeit war der Rückstand auf 7:8 verkürzt und bei 9:9 nicht mehr vorhanden. Düren wehrte sich und das Generali-Team benötigte eine starke Leistung, um wieder einen Vorsprung zu erzielen. Unsere Jungs holten noch zweimal je drei Punkte auf, ohne den erneuten Satzverlust verhindern zu können.

Dank des neuen Moskitos-Twitters bekamen wir die Bestätigung aus dem Süden, dass der Zwischenstand von 2:0 nicht etwa aus Schwächen unserer Jungs, sondern aus einer „bärenstarken“ Leistung der Heimmannschaft resultierte. Auch im dritten Satz setzte der Pokalfinalist der letzten Saison den Pokalsieger unter Druck. Während des gleichmäßigen Starts in den eventuell letzten Durchgang gab es eine knappe Führung für evivo und auf das 7:8 zur technischen Auszeit antwortete Düren mit einem 10:8, das auf 14:11 ausgebaut wurde. Die Flamme der Hoffnung brannte noch heller, bevor Haching wieder loslegte wie die Feuerwehr und den Satz zum 18:15 drehte. Unser Team kämpfte und wehrte noch einen Matchball ab, ohne mit einem Satzgewinn belohnt zu werden. Mit dem 25:22 war der 3:0-Sieg für die Bayern vollendet.

Wenn eine ambitionierte Mannschaft nach einer unerwarteten Auftaktniederlage und einem mühsamen Sieg das dritte Spiel mit 0:3 verliert, könnte man vermuten, dass die Beteiligten sich über einen misslungenen Saisonstart ärgern. Obwohl evivo nun vorerst in die untere Tabellenhälfte abgerutscht ist, besteht allerdings kein Anlass zu einer so negativen Analyse. Der Widerstand, den unser Team einem offensichtlichen sehr stark auftretenden Gegner bot, gibt eher Grund zur Hoffnung, dass es nun aufwärts geht. Die nächste Stufe ist am Mittwoch in Berlin zu erklimmen. Wenn unsere Jungs sich dort genauso wehren wie am Sonntagnachmittag in Haching, könnte der SCC nach vier Siegen die erste Niederlage der Saison verbuchen. Die Dürener Fans werden wieder am Liveticker die Daumen drücken.

 

Beim ersten Heimspiel nach der langen Pause wollten unsere Jungs nach der Auftaktniederlage und vor dem schweren Auswärtsdoppel in Schwung kommen. Doch das Spiel gegen die Junioren vom VC Olympia dauerte länger als erwartet.

In der dreiminütigen Pause zwischen dem dritten und vierten Satz verkündete Hallensprecher Dieter Döppengießer ein Ergebnis aus Aachen. Rund dreißig Kilometer westlich von der Arena Kreis Düren hatten die Fußballer von Alemannia Aachen soeben den Bundesliga-Spitzenreiter Mainz im DFB-Pokal besiegt. 2:1 lautete zu dem Zeitpunkt auch der Zwischenstand beim Volleyball – zum Glück aus Sicht des klaren Favoriten evivo. Aber die junge Mannschaft aus Berlin hatte unseren Jungs bereits unerwartete Probleme bereitet und die wie Alemannia in Schwarz-Gelb spielenden Außenseiter verdienten sich den Satzgewinn, weil sie die Chance nutzten.

Unter dem Namen VC Olympia tritt alle zwei Jahre die deutsche Nationalmannschaft der Junioren in der Bundesliga an. Im aktuellen Kader von evivo stehen mit dem vielseitigen Christian Dünnes sowie den drei Neuzugängen Christoph Eichbaum, Merten Krüger und Jaromir Zachrich vier Spieler, die bereits Teil dieses Projekts der Nachwuchsförderung waren. Dieses Quartett will nun dazu beitragen, dass Düren weiterhin zur nationalen Elite gehört. Der zweite Schritt in der aktuellen Saison fiel ihnen allerdings ziemlich schwer. Da es bei unseren Jungs zunächst ähnlich schlecht lief wie am Samstag beim Saisonauftakt in Spergau, schenkte sie der Berliner Boygroup genau das, was ihr eigentlich fehlt, nämlich Selbstvertrauen und Ruhe. Normalerweise braucht diese unerfahrene Mannschaft ein paar Wochen, um die anfängliche Nervosität auf der neuen Bundesliga-Bühne in den Griff zu bekommen. Deshalb war der VC Olympia am Wochenende gegen Haching auch noch ziemlich untergegangen.

Bei uns in Düren erkannte das Team um den Kreuzauer Till Theißen allerdings angesichts der Schwächen beim Gastgeber die Chance auf eine Überraschung. Der VCO ging in Führung, spielte selbstbewusst und kämpferisch, baute die Führung aus und gewann den ersten Satz schließlich mit 25:18. Der vierte Satzverlust in Folge für unsere Jungs, die dann allerdings im zweiten Durchgang ein 8:1 vorlegten. Jetzt schienen die erwarteten Kräfteverhältnisse wiederhergestellt zu sein. Nun sah es so aus, als würde evivo doch noch souverän gewinnen. Denkste! Es wurde trotz des klaren Zwischenstands wieder knapp. Zum Glück konnte unser Team noch ein bisschen vom Vorsprung über die Zeit retten. Die Junioren, die auf Grund ihrer Sonderstellung in der Bundesliga nichts zu verlieren hatten, spielten weiter munter mit und verlangte den Gastgebern, denen angesichts der nächsten Aufgaben ein deutlicher Fehlstart in die Liga drohte, einiges ab. Wir mussten erneut einen zwischenzeitlichen Rückstand verkraften, aber letztlich gingen die restlichen Sätze zum 3:1-Sieg an evivo. Großen Anteil an dem nicht souveränen und dominanten, doch immerhin erfolgreichen Auftritt hatte ausgerechnet unser jüngster Spieler, der kaum älter war als die Kontrahenten auf der anderen Seite des Netzes. Deshalb gebührte Merten Krüger die Ehre, zum MVP des Abends gewählt zu werden.

Nach dem zweiten Spieltag stehen die vier Favoriten in der Tabelle wieder vorne, evivo direkt hinter Friedrichshafen und den nächsten beiden Gegnern Generali Haching und SCC Berlin. Die doppelte Reise in die Nähe von München und in die Hauptstadt steht nun am Sonntag und kommenden Mittwoch auf dem Plan. Dort sind wir nach den bisherigen Eindrücken Außenseiter. Vielleicht ist das ein Vorteil. Schließlich zeigte dieser Abend, dass der Favorit nicht automatisch gewinnt, weder beim Fußball noch beim Volleyball.

 

Einige Moskitos reisten zum Auftakt der neuen Bundesliga-Saison nach Spergau, um ihrer Mannschaft zum Sieg zu verhelfen. Doch die ostdeutschen Piraten behielten die Punkte, weil zwei Spieler, die vor einem halben Jahr noch in Düren angefeuert wurden, überragten.

Die werden heiß sein wie eine Herdplatte.“ Diese Aussage stammt nicht aus einem Vorbericht zur Begegnung zwischen Chemie Volley Mitteldeutschland und evivo Düren im Oktober 2010. Unser ehemaliger Trainer Bernd Werscheck prognostizierte die besondere Motivation im November 2005 beim SCC Berlin, der sich für die Playoff-Niederlage rächen wollte. Aber auch am Samstagabend in Spergau erwies sich diese Einschätzung als wahr, bezogen auf Sebastian Kühner und Artur Augustyn. Der Zuspieler verteilte die Bälle sehr gut und der Mittelblocker avancierte zum „man of the match“. Leider stehen Basti und Artur nicht mehr auf der evivo-Gehaltsliste, sondern beim Gegner. Deshalb mussten alle mitgereisten und daheim zitterenden Dürener am Ende den Spergauern zu einem verdienten Sieg gratulieren.

Eine zerfallene Plastikklatsche, ein zerbrochener Trommelstock und wie immer stark belastete Stimmen zeugten nach einem abwechslungsreichen Duell vom Engagement der Moskitos in der Jahrhunderthalle. Immer wieder schöpften wir nach aufgeholten Rückständen, gewonnenen Sätzen und zwischenzeitlichen Führungen Hoffnung und versuchten, das zweifellos große Potential unserer Jungs zu wecken. Doch leider stimmte spielerisch in der Nachbarschaft der Leuna-Werke die Chemie noch nicht, so dass der Auftritt oft relativ harmlos wirkte. Im ersten Satz einen 0:3-Rückstand verschleppt, im zweiten Durchgang rechtzeitig die Wende geschafft und dann nach einem erneuten Satzverlust wieder ausgeglichen. Aber die kämpferisch starken Piraten ließen sich im Tiebreak nicht versenken und schließlich stand die Niederlage fest.

Entscheidend waren letztlich weder der Acht-Sekunden-Schiedsrichter, der einer fast vergessenen Regel beim Aufschlag zum Comeback verhalf, noch die verschlossenen Türen der Spergauer Dorfkirche, die Robert Wirtz am Entzünden einer Kerze hinderten. Das Team der Piraten war einfach schneller auf Betriebstemperatur und verdiente sich damit die fette Beute des ersten Saisonsiegs. Michael Mücke, der Namensgeber unseres Fanclubs, konnte sich über ein 3:2 freuen, an dem die beiden anderen Ex-Dürener großen Anteil hatten.

Trotz der Niederlage hat sich die Reise nach Sachsen-Anhalt gelohnt. Wo sonst findet man in der Volleyball-Bundesliga beim Spaziergang durch die Stadt eine Straße mit doppelten Hausnummern oder einen Teich, der wie ein Swimmingpool aussieht? Wo sonst erlebt man eine gemütliche Dorfatmosphäre direkt neben großen Industrieanlagen? Gar nicht provinziell war die gute Stimmung in der Jahrhunderthalle, wie man sie nicht überall findet. Dazu hat auch der durch die gemeinsamen sommerlichen Beach-Aktivitäten verstärkte freundschaftliche Kontakt zwischen den einheimischen Fans und den Moskitos beigetragen.

Den verpassten Sieg können unsere Jungs schon am Mittwoch nachholen, wenn wir Besuch aus der Hauptstadt bekommen. Ein Erfolg gegen das Jugendteam VC Olympia ist vor allem mit Blick auf die anschließenden Aufgaben wichtig, die uns zu den Spitzenspielen nach Unterhaching und zum SCC Berlin führen. In dieser Saison sind nicht nur die Ex-Dürener heiß wie eine Herdplatte.