Als Dürener Volleyballfan braucht man gerade ganz starke Nerven. Nicht nur, weil es bei den Spielen unserer SWD Powervolleys weiterhin sehr viel Auf und Ab gibt. Vor allem ist der vierte Tabellenplatz, mit dem man in der bevorstehenden Zwischenrunde zur oberen Hälfte gehört, immer noch gefährdet. Am heutigen Mittwochabend verpasste unsere Mannschaft beim 2:3 gegen den VfB Friedrichshafen die große Chance, alles klar zu machen.

Häfler Block und Dürener Aufschlagfehler

Der Blick in die Statistik offenbart nach dem Spiel zwei große Probleme, die unserem Team heute den Sieg kosteten. Vor allem in den ersten beiden Sätzen endeten sehr viele Dürener Angriffsversuche im wieder mal sehr starken Block der Häfler. Insgesamt 18 Blockpunkte gelangen den Gästen in dieser Partie. Düren packte acht Mal zu, davon alleine sechs Blocks von Michael Andrei, der in dieser Disziplin schon am Mittwoch in Berlin stark aufgetreten war. Aber es sind eben zehn Punkte Unterschied, schon ziemlich frustrierend.

Ab dem dritten Satz spielten unsere Jungs in dieser Hinsicht besser und kamen öfter am gegnerischen Block vorbei. Ein anderes Problem wurde nun allerdings immer deutlicher. Insgesamt 22 Aufschlagfehler leistete sich Düren an diesem so wichtigen Abend. So ist es schwer, ein Spitzenteam wie das vom Bodensee richtig unter Druck zu setzen, Führungen zu behalten und Rückstände aufzuholen. Zum Glück vergaben auch die Häfler immerhin 15 Aufschläge.

Stark reingekämpft

Die gerade beschriebenen Probleme machten im ersten Satz den entscheidenden Unterschied. Im Gegensatz zum Sieg im Pokal-Halbfinale gelang es unserer Mannschaft deshalb nicht, den Gegner von Beginn an richtig unter Druck zu setzen. Bis zum 15:16 hielt sie den Satz zwar offen, aber dann musste sie ihn mit 22:25 abgegeben.

Im zweiten Spielabschnitt wurden unsere Jungs die Schwächen nicht los und lagen 9:13 zurück. Eines konnten sie aber trotzdem: sich emotional zurückkämpfen. Beim Stand von 22:24 sah alles nach einer Wiederholung des Satzergebnisses aus. Doch dann wachte unsere Mannschaft auf und punktete vier Mal in Folge. So gelang mit einem 26:24 der Satzausgleich.

Da geht doch was – dieser Gedanke setzte sich auch im dritten Satz fort. Obwohl unsere Mannschaft sich das sportliche Leben unnötig kompliziert machte, kam sie immer besser ins Spiel und baute den Vorsprung aus. Dann kam die wohl spektakulärste Szene des Spiels. Tobi erinnerte sich kurz an seine Zeit im Sand. Im Stil von Laura Ludwig baggerte er einen Ball hinten rechts ins leere Häfler Feld. Punkt zum 20:15 – die zahlreichen Fans in der Arena, die von Beginn an gut mitmachen, rasteten vor Freude aus. Im Gegensatz zum Mittwoch schafften es die Jungs diesmal auch, den Fünf-Punkte-Vorsprung ins Ziel zu bringen – 25:20.

Wieder ein unvollendetes Spiel

Am Mittwoch hatte unsere Mannschaft das Spiel in Berlin nach starkem Start noch verloren, weil ein Spieler des Gegners für immer mehr Probleme sorgten. Heute gegen Friedrichshafen war es ähnlich. Während es vier Tage zuvor noch Anton Brehme war, wurden unsere SWD Powervolleys diesmal vom Häfler Diagonalangreifer Superlak zerlegt. Seine Aufschläge bescherten den Gästen im vierten Satz einen klaren Vorsprung. Nachdem sie sich zuvor so gut reingekämpft hatten, zerbrach das Dürener Spiel nun wieder. Mit einem ungefährdeten 25:17 erzwang der VfB Friedrichshafen den Tiebreak. Auch den Entscheidungssatz bestimmten die Häfler von Beginn an. Der letzte Versuch einer Aufholjagd kam für unser Team leider zu spät. Mit einem 11:15 endete das für die Nerven sehr belastende Spiel.

Der Kampf um den vierten Platz

Mit einem Sieg gegen Friedrichshafen hätten wir den vierten Platz angesichts der Giesener Nullnummer vom Samstag heute sicher gehabt. So müssen wir noch bis nächsten Samstag zittern. Dann gibt es zwei Möglichkeiten, den Einzug in die obere Gruppe der Zwischenrunde zu retten. Entweder holt unsere Mannschaft mindestens einen Punkt (also zwei gewonnene Sätze) in Lüneburg oder wir müssen darauf hoffen, dass sich die Verfolger aus Herrsching und Giesen im direkten Duell die Punkte mit einem Tiebreak-Spiel teilen.