Dass Spiele zwischen Düren und Berlin nicht normal sind, wissen wir seit vielen Jahren. Der Klassiker der Volleyball-Bundesliga war auch in seiner neusten Aufführung am Samstagabend ein Duell, in dem alles drin war. Zunächst dominierten unsere SWD Powervolleys das Geschehen, dann kamen die Gäste in Schwung und in einem dramatischen Finale namens Tiebreak setzte sich dann Berlin noch knapp durch.

4:1, 5:7, 8:7 – die ersten Zwischenstände ließen schon erahnen, dass es ein abwechslungsreiches, intensives Spiel werden könnte. Im ersten Satz bestimmten unsere Jungs das Geschehen, ohne sich deutlich abzusetzen. Erst in der Schlussphase schafften sie den Durchbruch, als sie den Gegner beim Ballwechsel zum 24:22 dreimal blockten. Wenige Augenblicke später war der Satz mit 25:23 entschieden.

Damit war der Weg frei für unsere Mannschaft. 8:3, 16:9 – ab ging die wilde Fahrt und die Gastgeber zogen mit Vollgas davon, weil sie nun ganz stark spielten. Sie hatten den Gegner im Griff, der erst in der Endphase des zweiten Satzes etwas näher rückte, doch das 25:21 nicht verhindern konnte.

Keine Zehn-Minuten-Pause gab es an diesem Abend. Das klang angesichts einiger Probleme in den vergangenen Partien nach einer guten Entscheidung. Unsere Jungs schienen auch im dritten Satz unaufhaltsam zu sein. Mit einem deutlichen Vorsprung steuerten sie auf die zweite Auszeit zu, als Michael Andrei umknickte. Bange Blicke zum Kapitän, den wir doch gerade in diesen Wochen so dringend brauchen. Ein paar Minuten später kehrte er jedoch zurück aufs Feld. Aber auch die Berliner schafften gerade ein Comeback, glichen zum 15:15 und gingen nach einem ewig langen Ballwechsel 19:18 in Führung. Dieser Sergei Grankin, bei den BR Volleys gerade als neuer Zuspieler verpflichtet, war kaum in den Griff zu bekommen. So ging der Satz 22:25 verloren.

Im vierten Satz prallten einige Dürener Angriffe am gegnerischen Block ab. Unsere Jungs gerieten folglich in Rückstand. Jetzt wurde es doch noch ein schwieriges Spiel. Leider schaffte unsere Mannschaft es nicht mehr, den Spielstand zu drehen, obwohl sie wieder herankamen. Nochmal 22:25, ab in den Tiebreak.

Jetzt brannte die Arena, was die Stimmung betrifft. Die Dürener Fans wurden noch lauter, unsere Freunde aus Berlin ebenfalls. Der Spielstand war im ganzen Entscheidungssatz knapp. Unsere Jungs hielten wieder stark dagegen und versuchten auch zu verkraften, dass sich der Schiedsrichter zur unbeliebtesten Person in der Arena machte. Doch am Ende fehlte ein bisschen Glück, mit dem die Gäste sich 15:12 durchsetzten.

Solch ein dramatisches Duell mit einem solchen Spielverlauf ist auf der Seite des Verlierers besonders schwer zu verkraften. Aber zum Glück war es ein Spiel gegen Berlin. Denn das bedeutet traditionell, dass wir Moskitos und unsere Fanclub-Freunde aus der Hauptstadt nicht nur vor dem Anpfiff, sondern auch nach dem Matchball gemütlich zusammensitzen und unabhängig vom Ergebnis gemeinsam Spaß haben. So war es auch diesmal, bis in die Nacht hinein.

Am Mittwoch drücken wir unseren Jungs aus der Ferne die Daumen, dass es zu einem Sieg bei den heimstarken Lüneburgern reicht. Am nächsten Sonntag kommen dann schon die Häfler nach Düren. Drei Topspiele innerhalb von neun Tagen – auch nicht gerade alltäglich.