Die Voraussetzungen waren äußerst schwierig. Das Hinspiel im CEV-Pokal-Achtelfinale hatten die SWD Powervolleys vor zwei Wochen in der Türkei bereits trotz einer guten Leistung mit 0:3 verloren. Damit brauchten sie im Europapokal-Modus im Rückspiel einen 3:0- oder 3:1-Sieg, um noch eine Chance aufs Weiterkommen zu haben. Auf der anderen Seite stand dabei mit Ziraat Bankası Ankara der amtierende Meister der starken türkischen Liga. Die Qualität zeigte sich schon daran, dass dieser Verein, bei dem schon viele Hochkaräter spielen, kurz vor dem Rückspiel mal eben einen erfolgreichen italienischen Spieler zusätzlich verpflichtete.

Die ersten Minuten der Partie in der Arena Kreis Düren schienen dann diese klaren Verhältnisse zu bestätigen. Unsere Jungs kamen bei dem schnellen, druckvollen Spiel, das Ankara zeigte, zunächst nicht mit und gerieten mit 2:6 in Rückstand. Doch allmählich zeigten sie auch ihre eigenen Qualitäten. Sie rückten beim Spielstand immer näher an den Favoriten heran. Schließlich schafften sie den Ausgleich und zwangen Ankara in die Verlängerung. Die Dürener Fans gaben alles, um ihr Team zum Satzgewinn zu treiben, doch es reichte nicht ganz. Am Ende freute sich Ankara mit den türkischen Fans in der Arena über ein 27:25.

Unsere Jungs gaben jedoch nicht auf und setzten ihre starke Leistung im zweiten Satz fort. 8:3 führten sie. Da war doch was möglich, Düren hatte eine Chance gegen den übermächtigen Gegner. Bei Ankara kam dann allerdings der Spieler mit der Nummer sechs an den Aufschlag. Der heißt Dawid Konarski und hat schon mal eine Weltmeisterschaft gewonnen. Der Pole schlug einen Aufschlag nach dem anderen und drehte den Spielstand auf 8:9. Damit übernahm Ankara allmählich wieder die Kontrolle über das Spiel. Unsere Mannschaft bemühte sich, das Spiel offen zu halten, geriet aber deutlich in Rückstand und verlor den Satz mit 18:25. Angesichts des Europapokal-Modus (siehe oben) war die Entscheidung gefallen, Ankara hatte den Einzug ins Viertelfinale sicher.

Der Favorit ließ es nun erkennbar etwas lockerer angehen, spielte nicht mehr ganz so konsequent wie vorher. Unsere Jungs nutzten die Chance, um sich gegen den hochkarätigen Konkurrenten zu beweisen. Im dritten Satz führten sie bei beiden Auszeiten und zogen das Spiel in der Schlussphase durch, so dass sie sich über ein 25:19 freuen durften.

Auch der vierte Satz begann erfolgreich, doch zwischen den Auszeiten drehte Ankara eine Dürener 8:5-Führung in ein 14:16. Offensichtlich wollte der türkische Meister das Spiel nicht mehr so in die Länge ziehen und erhöhte den Druck wieder. Aber unsere Mannschaft war jetzt in Schwung und wehrte sich weiterhin stark. Am Ende schaffte sie es tatsächlich, mit einem 25:23 noch den Tiebreak zu erreichen.

War da vielleicht noch mehr drin? Weiterkommen konnten unsere Jungs nicht mehr, aber vielleicht konnte sie ihre makellose Heimbilanz (noch keine Niederlage in dieser Saison) verteidigen. Diese kleine Hoffnung zerstörte Ankara schnell. Die Gäste brauchten den Sieg zwar nicht, wollten sich jedoch keine Niederlage leisten. Dementsprechend präsentierten sie sich wieder als Favorit und entschieden den Tiebreak mit 15:9 für sich.

Für unsere Mannschaft ist diese Niederlage mit dem damit verbundenen Ausscheiden aus dem europäischen Wettbewerb kein Problem. Viel wichtiger sind die nächsten Spiele in der Bundesliga. Am Sonntag geht es mit einem Heimspiel gegen die Hypo Tirol Alpenvolleys weiter. Eine Leistung und eine Stimmung wie gegen Ankara wären auf dem Weg zu den nächsten drei Punkten hilfreich.